Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie hier: www.ewaybw.de
Pilotprojekt
eWayBW ist ein Pilotprojekt zur Erforschung von elektrisch betriebenen Oberleitungs-Hybrid-Lkw. Auf einer ausgewählten öffentlichen Teststrecke auf der B 462 zwischen Kuppenheim und Gernsbach-Obertsrot werden zwei Abschnitte mit Oberleitungen elektrifiziert. In einer dreijährigen Pilotphase wird der Betrieb von Hybrid-Oberleitungs-Lkw untersucht. Eine wissenschaftliche Forschung begleitet das Projekt. Die Technologie, die im Rahmen von eWayBW unter Realbedingungen getestet werden soll, ist unter der Abkürzung „eHighway“ bekannt. Da das Pilotprojekt in Baden-Württemberg jedoch nicht auf einer Autobahn (= Highway), sondern auf einer Bundesstraße stattfindet, wurde das „High“ gestrichen. Die zusätzlichen Buchstaben „BW“ stehen für Baden-Württemberg.
Mehrere alternative Antriebsformen werden erprobt
Neben den Oberleitungs-Hybrid-Lkw werden weitere alternative Antriebsformen auf der Strecke untersucht. Während die Oberleitungs-Hybrid-Lkw mit einem Diesel- und Elektroantrieb ausgestattet sind, werden auch ein reiner Elektro-Lkw und ein Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Lkw getestet. Außerdem werden temporär synthetische Kraftstoffe im Oberleitungs-Hybrid-Lkw verwendet. Dieser Test macht einen Vergleich der verschiedenen alternativen Antriebsformen für Lastwagen unter realen Bedingungen möglich.
Papiertransporte mit Diesel-LKWs werden ersetzt
Die B 462 im Murgtal wurde für das Pilotprojekt gewählt, weil auf der Strecke jährlich 510.000 Tonnen Papier im 24 Stunden/7 Tage-Betrieb von drei Papierherstellern in Obertsrot in ein Logistikzentrum in Kuppenheim im Rheintal gebracht werden. Damit ergibt sich pro Kalendertag die hohe Anzahl von durchschnittlich 64 Umläufen. In Summe legen die OH-Lkw damit pro Jahr rund 250.000 Kilometer im Bereich der Oberleitungen zurück. Diese Randbedingungen lassen belastbare Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt erwarten.
Kosten
Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf insgesamt rund 28 Millionen Euro. Darin enthalten sind alle Kosten für die Planung, Genehmigung und den Bau der Oberleitungsinfrastruktur sowie die wissenschaftliche Begleitforschung. Mit 26,4 Millionen Euro übernimmt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit dem Förderprogramm „Erneuerbar Mobil“ einen Großteil der Kosten. Der Eigenanteil des Landes beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Damit möchte sich das Land am Forschungsprojekt beteiligen und die innovative Technik mit fördern.
Termine
Alle Vorbereitungen sind erfolgreich abgeschlossen. Seit dem 21. September übernehmen die Oberleitungs-Lkw reale Transportaufgaben bei den Speditionen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten rollen die ersten Oberleitungs-Lkw. Vor Ort im Murgtal gaben die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzlühr-Sutter und Verkehrsminister Winfried Hermann die Teststrecke frei. Bis 2024 wird die neue Technolgie in der Praxis getestet. Auch ein Lastwagen mit Wasserstoffantrieb und reiner Batteriezelle werden zum Einsatz kommen.
Hier finden Sie einen Zusammenschnitt des Online-Streams zu "eHighways - Oberleitungs-Lkw als Zukunft des Güterverkehrs"
Die Stadt Gaggenau hat am Donnerstag, 06. September 2018 mit Unterstützung des Verkehrsministeriums eine weitere Bürgerinformationsveranstaltung vor Ort durchführt. Dabei wurden neben allgemeinen Informationen zum Projekt insbesondere die Gründe zur Auswahl der Pilotstrecke im Murgtal sowie der Bauablauf vorgestellt. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie in der Pressemitteilung.
Am 11. April 2018 fand in Kuppenheim die erste Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger statt. Wichtig war dem federführenden Verkehrsministerium von Beginn an eine hohe Transparenz der Öffentlichkeit gegenüber sowie eine frühestmögliche Information zum Projekt und seinen Auswirkungen.
Minister Hermann erläuterte die übergeordnete Zielsetzung des Projekts. „Das breite Interesse und die Bereitschaft zur Mitwirkung an unserem Pilotversuch zeigen eine Aufbruchsstimmung, die wir nun gerne nutzen möchten, den Straßengüterverkehr umweltverträglicher zu machen. Ich bin mir sicher, dass dieses für das Land einmalige und herausragende Projekt eWayBW hierzu einen wertvollen Beitrag leisten wird“, so Hermann in Kuppenheim.
Im Anschluss erklärte ein ausgewiesener Fachmann für die Oberleitungstechnologie, Prof. Dr. Stephan von der TU Dresden, was die Menschen entlang der Strecke erwartet. Abgerundet wurde der Input-Teil durch den Fachvortrag vom zuständigen Referatsleiter des Verkehrsministeriums, der das Vorhaben an sich in all seinen Facetten erklärte. Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung konnten sich die Gäste noch mit den Fachleuten an den dafür vorbereiteten „Thementischen“ zu vertiefenden Fragestellungen austauschen.