Für den Test wurden rund 3,5 Kilometer Straße entlang der Bundesstraße B 462 elektrifiziert. Das heißt, dass Bauarbeiter:innen Oberleitungen über der Straße spannten - vergleichbar mit Oberleitungen bei der Bahn. Spezielle mit Stromabnehmern ausgestattete Lastwagen klinken sich in die Oberleitung ein und fahren während dieser Zeit nur mit Elektro- statt mit Dieselantrieb. Ziel ist es herauszufinden, wie praxistauglich und klimafreundlich die neue Technologie ist. Um das herauszufinden begleiten Wissenschaftler:innen das Projekt.
Der Pilotbetrieb auf der Strecke zwischen Kuppenheim und Gernsbach-Obertsrot startete 2021 und geht bis 2024. Danach soll die Oberleitung wieder abgebaut werden.
Auch andere Technologien im Test
Neben den Oberleitungs-Lkw werden weitere alternative Antriebsformen auf der Strecke untersucht. Auch ein reiner Elektro-Lkw und ein mit Biokraftstoff betriebener Lkw kommen zum Einsatz. Dieser Test macht einen Vergleich der verschiedenen alternativen Antriebsformen für Lastwagen unter realen Bedingungen möglich.
Die B 462 im Murgtal wurde für das Pilotprojekt gewählt, weil auf der Strecke besonders regelmäßig Lastwagen über kurze Distanz fahren. Speditionen transportieren von nahegelegenen Papierherstellern jährlich hunderttausende Tonnen an frischem Papier zu einem Logistikzentrum in Kuppenheim. Da die Transporte 24 Stunden am Tag an sieben Tagen die Woche stattfinden, sind das ideale Bedingungen für einen langfristigen Test.
Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf insgesamt rund 28 Millionen Euro. Darin enthalten sind alle Kosten für die Planung, Genehmigung und den Bau der Oberleitungsinfrastruktur sowie die wissenschaftliche Begleitforschung. Mit 26,4 Millionen Euro übernimmt das Bundesumweltministerium den größten Anteil. Der Eigenanteil des Landes beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Damit möchte sich das Land am Forschungsprojekt beteiligen und die innovative Technik mit fördern.