Partnerinnen und Partner des Mobilitätspakts im Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm zogen am Freitag (15. Juli) im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Bad Wimpfen positive Bilanz aus der Zusammenarbeit innerhalb der ersten Laufzeit. „Es freut mich sehr, dass sich alle Projektbeteiligten des Mobilitätspakts in Heilbronn/Neckarsulm dazu entschieden haben, ihre Arbeit um weitere fünf Jahre fortzuführen“, so Verkehrsminister Winfried Hermann MdL. „In den ersten Jahren wurde deutlich, dass mit dem Mobilitätspakt ein Format entstanden ist, das verschiedene Akteure an einen Tisch bringt, um verkehrsträgerübergreifende Lösungen zu erarbeiten.“ Damit sei eine umsetzungsorientierte Zusammenarbeit für eine nachhaltige Veränderung regionaler Mobilität erst möglich. „Unser gemeinsames Ziel ist eine funktionierende, klimafreundliche Mobilität.“
In den kommenden Monaten erarbeiten die Projektbeteiligten ein erweitertes Maßnahmenpaket für die Laufzeit bis 2027. Neben den bestehenden Maßnahmen ist insbesondere der Ausbau von Vorhaben in den Bereichen Rad- und Fußverkehr, der Verkehrssicherheit, nicht-schienengebundenem öffentlichen Personennahverkehr und Mobilitätsmanagement vorgesehen.
Startschuss
Zum feierlichen Anlass gab Minister Hermann am Freitag den Startschuss zur ersten Fahrt mit Personenbeförderung des autonomen Pendler-Shuttles der Schwarz Gruppe auf öffentlicher Strecke. Minister Hermann: „Ein starkes Zeichen für neue Mobilitätsangebote!“ In den kommenden Wochen wird das Shuttle autonom und mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h zwischen dem Bahnhof und der Lidl-Hauptverwaltung in Bad Wimpfen fahren, um sich auf den Regelbetrieb zur Beförderung der Beschäftigten des Unternehmens ab August vorzubereiten.
Über den Mobilitätspakt und seine Partnerinnen und Partner
Der Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm wurde am 26. Juli 2017 gegründet. Seitdem arbeiten die Partnerinnen und Partner unter der Projektleitung des Regierungspräsidiums Stuttgart gemeinsam an der Umsetzung eines vielfältigen Arbeitsprogramms. Ziel ist, alle Verkehrsarten (Öffentlicher Personennahverkehr, Fuß- und Radverkehr, Motorisierter Individualverkehr) sowie Maßnahmen des betrieblichen und behördlichen Mobilitätsmanagements sinnvoll miteinander zu vernetzen. Der Kreis der Unterzeichner ist seit 2017 gewachsen. So haben sich die Stadt Bad Wimpfen sowie die Stadt Bad Friedrichshall Anfang 2021 als ständige Mitglieder dem Mobilitätspakt angeschlossen.
Susanne Bay, Regierungspräsidentin Stuttgart: „Der Mobilitätspakt Heilbronn Neckarsulm hat in den fünf Jahren seines Bestehens erfolgreich gearbeitet. Sein Mehrwert liegt darin, dass sich die Partner eng abstimmen und ergänzen. So konnten bereits viele Maßnahmen umgesetzt werden. Es ist richtig, den Mobilitätspakt fortzuführen. Neue Themen stehen auf der Agenda: Wir werden Angebote weiter verbessern, indem wir Mobilität verkehrsträgerübergreifend und vernetzt gestalten. Verstärkt wollen wir auf die Menschen zugehen und sie einbeziehen, um herauszufinden, wo der Schuh drückt. Unser Ziel ist eine Mobilität für alle - attraktiv, nachhaltig und klimaneutral."
Weitere Zitate
„Als einer der größten Arbeitgeber der Region trägt der Audi-Standort Neckarsulm eine besondere ökologische und gesellschaftliche Verantwortung. Wir unterstützen daher die Fortführung des Mobilitätspakts und sind überzeugt, dass wir gemeinsam die Verkehrssituation in der Region weiter nachhaltig verbessern werden. Die von Audi durchgeführte Wohnortcluster-Analyse liefert etwa Daten für ein ganzheitliches Mobilitätskonzept. Außerdem möchten wir möglichst viele Mitarbeitende bei Audi für die Nutzung des ÖPNV oder Fahrrads begeistern. Hierfür fördern wir Maßnahmen wie das Jobticket oder sichere Fahrradparkplätze vor den Werktoren.“
„Im Namen der Schwarz Gruppe freue ich mich besonders darüber, dass wir heute den Mobilitätspakt für die Region Heilbronn fortschreiben. Wir haben vor fünf Jahren gemeinsam mit Audi als Vertreter der größten Arbeitgeber in der Region diesen Mobilitätspakt mitgegründet und verstehen uns seither als dessen Treiber. Von Beginn an haben wir alle Maßnahmen unterstützt, die klimagerechte Lösungen für den stetig wachsenden Verkehrsbedarf vorantreiben. Wir haben schon viele Projekte umgesetzt und in den nächsten fünf Jahren stehen uns weitere große Aufgaben bevor. Stichworte sind hier die Aufnahme des vollständigen Knotenumbaus B 27 / K 2117 / K 2000 in den Bundesverkehrswegeplan und die Schaffung eines ansprechenden Fahrradnetzes.“
„Der Mobilitätspakt Heilbronn-Neckarsulm ist eine Erfolgsgeschichte. Das zeigt sich auch daran, dass es inzwischen fünf weitere Mobilitätspakte in Baden-Württemberg gibt. Diesen guten Weg wollen wir auch künftig mit allen Bündnispartnern, Verkehrsträgern sowie nun auch den Bürgerinnen und Bürgern weiter beschreiten und mit neuen Ideen noch mehr Verbesserungen für den Verkehr in unserer prosperierenden Region erreichen.“
„Wenn die Herausforderungen nachhaltiger Mobilität über Verwaltungs- und Unternehmensgrenzen hinweg zusammen in die Hand genommen werden, entsteht ein innovatives Erfolgsmodell. Nun gilt es, die bisherigen Erfolge in der Region auszurollen und die verschiedenen Verkehrsmittel weiter zu verknüpfen. Unsere Unternehmenspartner, aber auch wir selbst machen mit betrieblichem Mobilitätsmanagement gute Erfahrung und haben viele Best-Practice-Lösungen entwickelt, die sicherlich von anderen Arbeitgebern aufgegriffen werden können. Hier wollen wir vernetzen, zusammenbringen und gemeinsam unsere alltägliche Mobilität weiterentwickeln. Dazu gehören auch die wichtigen Infrastrukturprojekte, die im Mobilitätspakt verankert sind, wie zum Beispiel die Nordumfahrung, aber auch kleinere Projekte, beispielsweise multimodale Mobilitätsstationen im Stadt- und Landkreis. Selbstverständlich darf die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger dabei nicht zu kurz kommen. Die Arbeit im Mobilitätspakt wird deshalb mit verschiedenen Beteiligungsformen um eine wichtige Säule ergänzt.“
„Wenn wir die Verkehrsprobleme in unserem Wirtschaftsraum in den Griff bekommen wollen, müssen wir noch stärker auf stadtverträgliche, verkehrsträgerübergreifende Lösungen setzen. Die zentrale große Lösung gibt es nicht. Entscheidend ist, dass wir vernetzt denken und multimodal handeln, um alle Bausteine des Mobilitätspaktes gleichrangig zu betrachten. Hier ist der Mobilitätspakt zu einer unverzichtbaren Kommunikationsplattform geworden. Ich danke Verkehrsminister Hermann für diese weitsichtige Initiative. Wenn alle Partner weiter an einem Strang ziehen, werden wir die Verkehrswende erreichen und den motorisierten Individualverkehr reduzieren. Das ist gerade für einen starken Wirtschaftsstandort wie Neckarsulm mit 34.000 Einpendlern pro Tag von existenzieller Bedeutung.“
„Die bisher erzielten Ergebnisse unterstreichen eindrucksvoll, dass es durch den Mobilitätspakt gelungen ist, die Zukunftsaufgaben der Mobilität konkret, zeitnah und verkehrsträgerübergreifend anzugehen. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir gemeinsam fortführen.“
„Wir freuen uns, dass der Mobilitätspakt fortgesetzt wird. Das ist die logische Konsequenz aus den ersten Erfolgen der letzten Jahre. Es gibt weiter viele verkehrstechnische Herausforderungen zu lösen, auch und vor allem in Bad Wimpfen. Umso wichtiger ist es, jetzt am Ball zu bleiben und die Themen der Zukunft anzugehen.“
„Der Mobilitätspakt hat sich in den vergangenen Jahren durch die engagierte Zusammenarbeit aller beteiligten Partner als sehr wirksam erwiesen. Indem wir die Herausforderungen im Mobilitätsbereich ganzheitlich betrachten und gemeinsam an Lösungen arbeiten, sind wir besonders schlagkräftig und erfolgreich. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch unseren offenen Austausch und die enge Verzahnung der Maßnahmen auch weiterhin viel erreichen können.“
„Wir möchten uns nicht auf den bereits umgesetzten Maßnahmen aus dem Mobilitätspakt Heilbronn-Neckarsulm ausruhen. Die Verlängerung des Paktes bietet die Chance, den öffentlichen Nahverkehr in der Region noch attraktiver zu gestalten und den Bürgerinnen und Bürger eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr anzubieten. Grundvoraussetzung für weitere Angebotsausbauten im Schienenpersonennahverkehr ist eine zuverlässige und moderne Infrastruktur. Das abgeschlossene Gutachten für die Frankenbahn zeigt deutlich, wo es den dringendsten Ausbaubedarf gibt. Nun ist der Bund als Eigentümer gefordert, seine Verantwortung für den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur wahr zu nehmen.“