Lärm

Bund muss Bedenken gegen Fluglärm-Staatsvertrag ausräumen

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Die Bundesregierung muss die massiven Bedenken gegen den Fluglärm-Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz vor der Ratifizierung des Abkommens nachvollziehbar und zweifelsfrei ausräumen. „Solange das nicht der Fall ist, kann das Land dem Staatsvertrag nicht zustimmen und ihn im Bundesrat auch nicht unterstützen“, heißt es in einem Schreiben von Landesverkehrsminister Winfried Hermann an Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer.

Minister Hermann erklärte in Stuttgart, das Ziel der Staatsvertragsverhandlungen – eine eindeutige Verbesserung der Lärmsituation für die betroffene Bevölkerung zu erreichen, dürfe durch die Umsetzung des Staatsver-trags im Detail zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger in Südbaden nicht unterlaufen werden. Er wies darauf hin, dass in Baden-Württemberg zahlreiche kritische Fragen zum Staatsvertrag gestellt wurden.

Im Brief an Bundesminister Ramsauer schreibt Landesminister Hermann:

„Die Tatsache, dass nicht klar und konkret genug erkennbar ist, wie auf der Grundlage des Staatsvertrags künftig An- und Abflüge zum und vom Flughafen Zürich geführt werden und welche Fluglärmbelastung damit verbunden sein wird, hat in Baden-Württemberg, vor allem aber in Südbaden und im Landtag von Baden-Württemberg, zu großer und verständlicher Besorgnis geführt. Der erläuternde Bericht des Schweizerischen Bundesrates zum Fluglärm-Staatsvertrag, das so genannte Vernehmlassungspapier und die darin enthaltenen Aussagen - etwa die genannte Zahl von 110.000 langfristig möglichen Nordanflügen oder die Ausführungen zum `gekröpftem Nordanflug` - haben diese Ängste und Sorgen nochmals bestärkt. Es wird befürchtet, dass die durch die Ausweitung der Sperrzeiten für Anflüge über Deutschland unbestritten zu erwartenden Fluglärm-Entlastungen durch neue, belastende Flugverfahren und Flugrouten, die ggf. durch Regelungslücken und Unbestimmtheiten im Staatsvertrag möglich werden, unterlaufen, wenn nicht sogar in der Summe ins Gegenteil verkehrt werden. Hinzu kommt, dass auf schweizerischer Seite vor der Ratifizierung des Staatsvertrags die Festlegung der Flugverfahren in Abstimmung mit den Kantonen erfolgen soll.“

Minister Hermann betonte, Land und Region dürften auf deutscher Seite in diesem Punkt nicht schlechter gestellt werden. Noch vor der Ratifizierung müssten deshalb auch für den Luftraum über Südbaden zumindest die wesentlichen Grundzüge der Flugverfahren und Flugrouten verbindlich und transparent festgelegt werden. So müsse zwingend geklärt und geregelt werden, in welchem konkreten Abstand zur deutschen Grenze satellitengestützte Nordanflüge über schweizerisches Hoheitsge-biet tatsächlich durchgeführt werden dürfen.

Auch sei während der Vertragsverhandlungen mit den Vertretern der Schweiz vereinbart worden, dass Bestandteile der Einigung, die keinen Niederschlag im Staatsvertrag finden könnten, auf deutscher Seite in der Denkschrift zum Staatsvertrag und auf Schweizerischer Seite inhaltlich identisch in der sog. Botschaft verbindlich festgelegt würden. „Dies ist bislang nicht erfolgt und deshalb vor Ratifizierung des Staatsvertrages nachzuholen“, unterstrich Minister Hermann.

Quelle:

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Blühende Fläche neben dem Straßenverkehr
Straße

Wo Straßen aufblühen: Zehn Kommunen zeigen, wie Wandel gelingt

Mehrere Straßenschilder stehen in einem Schuppen nebeneinander.
Straße

Neue Werkstatt-, Wasch- und Fahrzeughalle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
bwegt

Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Ein Bagger lädt Schutt ab (Bidlerquelle: pixabay/wheel-loader-2580470/1920)
Albaufstieg

Albaufstieg freigegeben

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Baden-Württemberg veröffentlicht erstmals landesweites Verkehrsmodell

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Fahrplan

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Baumwiese (Bild: pixabay/ 2916763)
Straße

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Rad

Rekordrunde fürs Rad: Baden-Württemberg begeistert beim STADTRADELN 2025

Mannheimer Hafen bei Nacht (Bild: Staatliche Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim mbH, www.logistik-bw.de)
Hafen

Hafen Mannheim: Erprobter Dialog wird institutionalisiert

Straße

Straßenmeistereien bereit für Wintersaison

Rendering der Bahnsteighalle von Stuttgart 21 mit einem einfahrenden Zug.
Stuttgart 21

Bahn verschiebt Start von Stuttgart 21 erneut

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen