SCHIENE

Elektrische Züge fahren zukünftig zwischen Herrenberg und Bad Urach

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Regiobahn fährt auf Schienen durch eine grüne Landschaft.

Die alten Dieselzüge haben ausgedient. Dank der Elektrifizierung der Strecke setzt DB Regio ab 2023 moderne elektrische Züge ein. Die Umstellung bringt schon ab Dezember dichtere Takte und neue Bahnhalte.

Im Dezember 2022 wird mit der Elektrifizierung der Ammertalbahn Herrenberg - Tübingen und der Ermstalbahn Metzingen – Bad Urach ein wichtiger Meilenstein für den Schienenverkehr in der Region Neckar-Alb erreicht. Die Regionalbahnlinie 63 kann dann von Herrenberg bis Bad Urach durchgehend elektrisch betrieben werden.

Das Verkehrsministerium hat gemeinsam mit dem Zweckverband Ammertalbahn (ZöA) die Verkehrsleistungen als „Netz 18“ ausgeschrieben. Der Zuschlag wurde der DB Regio AG erteilt, die als einziger Bieter ein Angebot abgegeben hatte.

Moderne Fahrzeuge, dichtere Takte und neue Haltepunkte

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Dienstag: „Mit der DB Regio wird ein erfahrenes und in der Region ansässiges Verkehrsunternehmen die Regionalbahn Herrenberg – Bad Urach künftig emissionsfrei bedienen. Die Fahrgäste dürfen sich auf moderne, barrierefreie Fahrzeuge, dichtere Takte und neue Haltepunkte freuen. Damit wird das Zugangebot auf dieser Achse deutlich verbessert.“

Die RB 63 wird von Dezember 2022 an von Montag bis Freitag tagsüber durchgehend von Herrenberg bis Bad Urach im Halbstundentakt verkehren. Auch an den Wochenenden und in den Tagesrandlagen kommt es zu Angebotsausweitungen (Einzelheiten siehe Anlage).  Mit „Tübingen Güterbahnhof“, „Tübingen Neckaraue“, „Reutlingen Bösmannsäcker“ und „Reutlingen Storlach“ entstehen vier neue Haltepunkte (Inbetriebnahme teilweise erst während der Vertragslaufzeit).

Im Ammertal wird der durch das SPNV-Zielkonzept 2025 gerechtfertigte Verkehrsumfang künftig durch das Land, darüber hinaus gehende Verkehrsleistungen weiter vom ZöA finanziert.

Akzeptanz der Fahrgäste für Ammertalbahn zurückgewinnen

Joachim Walter, Landrat des Kreis Tübingen und Verbandsvorsitzende des Zweckverband ÖPNV im Ammertal, sagte: „Nachdem grundsätzlich der ÖPNV auf der Schiene keine kommunale Angelegenheit ist, sind wir dankbar für die Unterstützung des Landes. Damit ist die Grundvoraussetzung geschaffen, ab Dezember 2022 einen deutlich verbesserten Takt fahren zu können. Dies stimmt uns optimistisch, die Akzeptanz der Fahrgäste für die Ammertalbahn zurückzugewinnen.“

Auch im Ermstal beteiligt sich der Landkreis Reutlingen an den vom SPNV-Zielkonzept 2025 des Landes nicht umfassten Leistungen (Halbstundentakt in der Nebenverkehrszeit).

Landrat Dr. Ulrich Fiedler freute sich auf ein modernes und vor allem klimafreundliches Mobilitätsangebot in der Region: „Der Zuschlag Netz 18 ist ein wichtiger Meilenstein: Der Start des Verkehrs ist gleichzeitig der Startschuss des ersten Teilprojektes der Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Mit dem Ausbau des Verkehrsangebotes wächst die Region Neckar Alb noch enger zusammen, der regionale Schienenverkehr verbessert die Mobilität jedes Einzelnen und bietet durch ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot die Möglichkeit, einen großen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zu leisten.“

Übergangsphase im ersten Quartal 2023

Die DB Regio AG wird die Verkehrsleistungen ab 2023 mit Elektrozügen des Typs „Coradia Continental“ erbringen. Alle Fahrzeuge ermöglichen an jedem Haltepunkt der RB 63 einen barrierefreien Einstieg und verfügen über 236 Sitzplätze. Da die Fahrzeuge aber noch bis Mitte Dezember 2022 im E-Netz Augsburg verkehren, wurde DB Regio zugestanden, bis März 2023 noch die bisherigen Diesel-Triebwagen RS1 einzusetzen. Im Laufe des Jahres 2023 erhalten die „Coradias“ zudem eine Modernisierung (u. a. WLAN, Haltewunschtasten), an deren Ende auch eine Neulackierung im bwegt-Design erfolgt.   

David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Baden-Württemberg: „Wir freuen uns, dass DB Regio ab Dezember auf der Strecke Herrenberg–Bad Urach unterwegs sein wird. Unsere Fahrgäste reisen mit unseren Coradia-Continental-Zügen künftig barrierefrei und voll elektrisch – ein deutliches Plus für die Region. Der Auftrag ist ein weiteres Signal zur Stärkung der Schiene und für den Klimaschutz. Unser Team ist motiviert, im wichtigen Bahnland Baden-Württemberg das umweltfreundliche Reisen weiter voranzutreiben.“

Der Vertrag für das Netz 18 läuft maximal bis Dezember 2035, kann aber von Dezember 2030 an ganz oder auch nur teilweise für den Abschnitt Reutlingen – Bad Urach gekündigt werden. Damit kann flexibel auf den Zulauf der TramTrain-Fahrzeuge (Zwei-System-Züge, die auf Stadtbahn- und auf Eisenbahnnetzen fahren können) für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb sowie auf eine vollständige ETCS-Ausrüstung für digitale Zugsteuerung auf der Strecke Stuttgart – Tübingen reagiert werden.

Hier finden Sie den Steckbrief zu Netz 18 (PDF)

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