Wie viele andere Brücken im Land war auch die Enzbrücke bei Niefern an ihre Altersgrenze gekommen. Nun gibt es einen Ersatzbau. Mit einem Festakt haben der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder die neue Enzbrücke im Zuge der B 10 an diesem Freitag, den 5. April, freigegeben.
Die Enzbrücke liegt in dem Teilabschnitt der B 10 zwischen Eutingen und Nie-fern, der vierstreifig ausgebaut werden soll. Für den Ausbau der Fahrbahn in Richtung Pforzheim läuft derzeit noch das Planfeststellungsverfahren.
Lebensdauer der Enzbrücke war erreicht
Der Parlamentarische Staatsekretär Brandenburg sagte: „Der vierspurige Ausbau der B10 ist von großer Bedeutung für Pforzheim, den Enzkreis und darüber hinaus. Es freut mich sehr, dass mit der schnellen Fertigstellung der Brücke ein wesentlicher Beitrag zum Ausbau und zur Modernisierung des Bundesstraßennetzes in dieser Region geleistet werden konnte."
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann machte deutlich: „Brücken sind die wichtigsten Glieder im Verkehrsnetz. Deren Erhalt – egal ob an Bundes- oder Landesstraße – ist eines der vorrangigsten Ziele der Verkehrspolitik des Landes. Deshalb freut es mich besonders, dass die beiden Brückenteile über die Enz pünktlich fertiggestellt werden konnten. Mein Dank gilt denjenigen, die die Maßnahme so zuverlässig umgesetzt haben, genauso wie denen, die sich mit den baustellenbedingten Einschränkungen arrangiert haben.“
Termingerechte Fertigstellung trotz Bauens unter Verkehr
Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder erklärte: „Im Vorgriff zum vierstreifigen Ausbau der B 10 wurde nicht nur eine Brücke ersetzt, sondern auch ein zusätzliches, parallelliegendes Brückenbauwerk errichtet. Besonders freut mich daher die termingerechte Fertigstellung. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass der Verkehr auf der B 10 fast ausnahmslos ohne Einschränkungen fließen konnte. Gerade hier im Zulauf zur A 8 mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen waren die unmittelbar neben dem Verkehr laufenden Arbeiten eine große Herausforderung, die von den Verantwortlichen mit Bravour gemeistert wurde.“
Am 26. Mai 2021 hatten die Arbeiten für den Ersatzneubau begonnen worden. Die Baumaßnahme war in zwei Hauptbauphasen gegliedert. In der ersten Phase wurden das westliche Teilbauwerk, das neben der Bestandsbrücke errichtet wurde, sowie der Anschluss des Teilbauwerkes an die B 10 hergestellt. Die Verkehrsführung erfolgte in dieser Phase mit reduzierten Fahrstreifenbreiten über die bestehende Enzbrücke. In der zweiten Bauphase, die im Dezember 2022 begann, wurde die bestehende Enzbrücke abgebrochen und an ihrer Stelle das östliche Teilbauwerk mit den beidseitigen Anschlüssen an die B 10 hergestellt. Während dieser Arbeiten wurde der Verkehr über das neue westliche Brückenbauwerk geführt. Während der gesamten Bauzeit stand bis auf kurze Phasen immer ein Fahrstreifen pro Fahrtrichtung zur Verfügung.
Zahlen der Baumaßnahme
Die beiden Brücken mit einer Länge von jeweils 109 Meter wurden wie das bestehende Bauwerk mit je drei Mittelpfeilern hergestellt. Insgesamt wurden 24 Stahlträger verbaut, 2.800 m³ Beton gegossen, 500 t Betonstahl eingebaut, 56 Ortbetonbohrpfähle hergestellt, 1.400 m² Spundwände eingebracht, 9.000 m³ Boden bewegt, 4.200 m² Asphalt eingebaut und 200 m Entwässerungsleitungen verlegt.
Die Wiederherstellung der Bereiche außerhalb des Verkehrsraums soll Anfang Mai 2024 abgeschlossen sein. In den nächsten zwei Wochen müssen noch Anpassungsarbeiten am Fahrbahnübergang des Bauwerks in Fahrtrichtung Mühlacker durchgeführt werden, für die eine der beiden Fahrspuren auf der Brücke gesperrt werden muss.
Die Kosten für den Ersatzneubau der Enzbrücke belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro.
Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Projektwebseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu finden unter:
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/abt4/ref473/seiten/b-10-neubau-enzbruecke/.