Schiene

Freudenstadt und Offenburg wieder ohne Umstieg

Die Direktverbindung zwischen Freudenstadt und Offenburg über Hausach kann zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 durch die Südwestdeutsche Landesverkehrsgesellschaft (SWEG) wiederaufgenommen werden – und das mit neuen batterie-elektrischen Zügen.

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Ein weiß gelber Zug, Modell Mireo von Siemens, fährt auf Schienen durch eine grüne Landschaft.

„Die emissionsfreien Züge sind ein echter Gewinn für die Region: Sie bieten mehr Komfort, senken den Lärm und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Mit der neuen Fahrzeugflotte für die Ortenau und jetzt auch auf der Strecke nach Freudenstadt zeigen wir, dass klimafreundliche Mobilität nicht nur ein Ziel ist, sondern mit Innovation schnell Realität werden kann“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.

Zum Einsatz kommen neue Batterietriebwagen des Typs Mireo Plus B von Siemens Mobility, die bereits auf dem Abschnitt Offenburg-Hausach und im restlichen Ortenau-Netz verkehren. Nach den ersten Einsatzmonaten der neuen Akku-Fahrzeuge in der Ortenau und den gewonnenen Praxiserfahrungen zeigte sich im Sommer 2024, dass diese die topografisch anspruchsvolle Kinzigtalbahn von Hausach nach Freudenstadt und zurück ohne Zwischenaufladung fahren können. Damit ergab sich die Möglichkeit, die Kinzigtalbahn kurzfristig komplett auf elektrischen Betrieb umstellen zu können.

Der SWEG gelang es, innerhalb weniger Wochen das bereits fertig geplante Kinzigtal-Betriebskonzept und die Personaleinsätze für den Fahrplan 2025 von den bisherigen Dieseltriebwagen auf die Mireo-Züge umzustellen. „Mit dem Einsatz der neuen Batterietriebwagen auf der Kinzigtalbahn zeigt Baden-Württemberg einmal mehr, wie moderner Zugverkehr geht. Ich danke den Beschäftigten der SWEG für ihr großes Engagement und ihre Agilität, die eine so rasche Umstellung von Diesel- auf Elektrotriebwagen überhaupt erst möglich gemacht haben“, sagte Hermann.

Umstieg entfällt

Mit Wiederaufnahme der umsteigefreien Bahnverbindung erhalten ein Großteil der an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil und im Ortenaukreis ihre Direktverbindung nach Freudenstadt bzw. Offenburg zurück. Der bisherige Umstieg in Hausach entfällt. Davon profitieren die Menschen entlang der gesamten Strecke.

Benötigte Weiche fehlt noch

Die neuen Fahrzeuge benötigen mehr Zeit am Halt als die bisher eingesetzten Dieseltriebwagen, da sie mit ausfahrbaren Trittstufen und einem längeren Türschließvorgang die Vorgaben an die Barrierefreiheit erfüllen. Zur vollständigen Umsetzung des Betriebskonzepts ist zudem eine zusätzliche Weiche am Hauptbahnhof in Freudenstadt nötig. Die DB InfraGO, das zuständige Eisenbahninfrastrukturunternehmen, beabsichtigte, diese Weiche noch dieses Jahr einzubauen. Der Einbau der Weiche wird allerdings voraussichtlich erst zum Fahrplanwechsel 2026/2027 erfolgt sein. Die Verzögerung des Einbaus der Weiche führt dazu, dass der eigentlich geplante Fahrplan nicht stabil zu fahren wäre.

Busersatz für Ausfälle gewährleistet

Um die durchgehende Verbindung zuverlässig wiederherzustellen, mussten deshalb vorübergehend Fahrtzeiten durch Haltausfälle reduziert werden. Bis zum Einbau der Weiche ist es daher nicht möglich, die Halte Loßburg-Rodt und Schenkenzell ab 8:30 Uhr zu bedienen. Züge vor 8:30 Uhr, wochentags der Schülerzug um 12:20 Uhr ab Freudenstadt in Richtung Offenburg und täglich die letzten Abfahrten je Richtung sind hiervon nicht betroffen. Die beiden Stationen wurden gewählt, da an ihnen die geringste Fahrgastnachfrage zu verzeichnen ist. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird während der gesamten Dauer bereitgestellt und vom Land Baden-Württemberg finanziert.

„Die Verzögerung beim Einbau der Weiche in Freudenstadt bedauere ich sehr, doch wir arbeiten gemeinsam mit allen Beteiligten daran, die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Die temporären Einschränkungen mit dem Wegfall der Halte in Loßburg-Rodt und Schenkenzell sind leider unvermeidbar, aber wir sorgen mit einem Ersatzverkehr dafür, dass auch diese Stationen weiterhin angebunden bleiben“, so Hermann. Die detaillierten Fahrpläne befinden sich aktuell in der letzten Abstimmung.

Weitere Meldungen

Hand mit einem Ladestecker für Elektrofahrzeuge. Im Hintergrund eine Reihe von Transportern.
E-Lkw

Ausschreibung für 80 Lkw-Ladepunkte startet

Baustelle Stuttgart 21
Bahn

Bahn muss Mehrkosten von Stuttgart 21 allein tragen

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Ersatzneubau

Münzesheim: Neue Kraichbachbrücke fertiggestellt

Autos stehen im Stau.
Luft

Höhere Luftmesswerte im ersten Halbjahr 2025

Radfahrer fahren durch eine Unterführung unter der Straße durch.
RAD

Neuer Abschnitt des RS 14 verbindet Eislingen und Süßen

Illustration eines Löwen auf schwarzem Hintergrund.
Trauer

Nach Zugunglück: Verkehrsminister Hermann dankt Rettungskräften

von links nach rechts: Yvonne Hüneburg, Geschäftsführerin WBO; Franz Schweizer, Präsident WBO; Verkehrsminister Winfried Hermann; Ulrich Weber, Geschäftsführer VDV Baden-Württemberg
Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungsgesetz

Branchenvereinbarung im Busverkehr

Ein Fahrradweg mit Markierung (Bild: Fotolia.com/ Gina Sanders)
Radweg

B 313: Neuer Radweg zwischen Tischardt und Großbettlingen freigegeben

Zur Freigabe der Brücke wird ein Band durchgeschnitten
Freigabe

L 75: Neue Sandbachbrücke zwischen Hügelsheim und Iffezheim freigegeben

Minister Winfried Hermann mit der AMEISE des Fraunhofer-Instituts
Autonomes Fahren

Einsatz für grenzüberschreitendes EU-Testfeld in Karlsruhe

Cornelia Christian (VVS-Gechäftsführerin), Veronika Müller (Projektleitung VVS), Andreas Sigloch (Leiter des Referats Digitalisierung im Verkehrsministerium), Verkehrsminister Winfried Hermann
ÖPNV-App

Neue Öffi-Apps für Stuttgart und das Land

PK_BWtarif_Verkehrsminister Winfried Hermann (Bilderquelle: FocusOnWagner)
Klima

Neue Maßnahmen für Klimaschutz im Verkehr

Zug im weiß-gelben bwegt Design auf einem Gleis.
Deutschland-Ticket

Deutsch-französische Sommeraktion geht in die zweite Runde

Monika Burkard und Peter Rumpf, Geschäftsleitung der NVBW
NVBW

Peter Rumpf neuer Geschäftsführer bei der NVBW

Eine Person steht ein Ladekabel in die Seite eines Elektroautos.
E-Mobilität

Hermann: „EU muss bei E-Mobilität dranbleiben“