Autonomes Fahren

Karlsruhe erhält Zuschlag für Testfeld zum automatisierten Fahren

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Ein Konsortium unter Führung des Forschungszentrums Informatik (FZI) wird das Digitale Testfeld BW  mit Karlsruhe und Bruchsal aufbauen. Verbindung zu Projektelementen in Stuttgart und Ludwigsburg sind geplant.

Ein Konsortium aus den Städten Karlsruhe und Bruchsal, sowie hochrangiger Forschungseinrichtungen bekommt den Zuschlag für das Digitale Testfeld BW zum vernetzten und automatisierten Fahren. Verkehrsminister Winfried Hermann teilte am Donnerstag in Stuttgart mit: „Mit einem überzeugenden Konzept für das zukünftige Testfeld BW hat die Region Karlsruhe mich sowie die Jury überzeugt. Unter drei sehr guten Bewerbern war die Region Karlsruhe die beste. Im automatisierten Fahren gibt es viele Chancen und zu bewältigende Risiken. Allerdings müssen die Fahrzeugtechnologien stets im Dienst des Menschen unterwegs sein.“ 

Auf Grundlage der Anträge aus Ulm, Stuttgart/Ludwigsburg und Karlsruhe hatte die Jury aus Vertretern der Ministerien für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, für Verkehr und für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sowie dem Staatsministerium bereits zuvor eine Empfehlung für den Karlsruher Antrag gegeben. Beratend standen Vertreter der Landesagentur e-mobil BW zur Verfügung. Minister Hermann hatte sich daraufhin die Konzepte von allen Bewerbern auch persönlich präsentieren lassen. Er kündigte an, dass das Land noch 2016 Mittel für die Forschung aus dem Testfeld bereitstellen werde und davon Forschungseinrichtungen aus allen Regionen profitieren können. Ferner würden Gespräche mit Stuttgart und Ludwigsburg geführt mit dem Ziel, in einer zweiten Phase geeignete Elemente aus deren Bewerbung mit dem Digitalen Testfeld BW zu verknüpfen.

Zu dem Konsortium in der badischen Stadt und Region gehören das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Geführt wird das Konsortium vom FZI (Forschungszentrum Informatik am KIT). Assoziiert sind Stadt und Hochschule Heilbronn sowie eine Vielzahl von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft in ganz Baden-Württemberg. Der Betrieb mit Sicherheitsleitzentrale, IT-Administration, Vertrieb, Accounting und Controlling wird über den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) als externe und neutrale Betreibergesellschaft ermöglicht. Ein wissenschaftlicher Lenkungsausschuss soll darauf achten, dass die Einrichtungen stets auf dem neuesten Stand gehalten werden und somit die Nachhaltigkeit der Investitionen des Landes, der Geförderten und der Nutzer sicherstellen. In der Region Karlsruhe sind zudem zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Mobilität und Automobilindustrie an dem Projekt beteiligt.

Minister Hermann betonte: „Das Karlsruher Projekt hat auch durch seinen überregionalen Ansatz und seine breite Einbeziehung unterschiedlicher Mobilitätsangebote überzeugt. Mit ausschlaggebend ist auch die wissenschaftliche Expertise vor allem mit dem FZI und dem KIT. Insgesamt ist die IT-Stärke der Region herausragend. Karlsruhe mit der Forschungsinitiative "Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe" bietet beste Voraussetzungen für die Etablierung des Testfeldes und ist zudem mit den Projekten „Eco-friendly experimental urban logistics campus“ (efeuCampus) und „Regionaler Mobilitätsverbund“ (RegioMOVE) bei RegioWIN als TechnologieRegion Karlsruhe vertreten.“

Die internationale Vernetzung mit Frankreich sei ein weiteres Plus, auch die bessere Übertragbarkeit auf andere mittelgroße deutsche Städte. Die sichergestellte Finanzierung insbesondere auch die kommunale Finanzierungsbereitschaft und hohe Eigenteile des Konsortiums seien zudem zu erwähnen. 

Mit der neuen Ressortabgrenzung nach der Landtagswahl war die Zuständigkeit des Testfeldes vom Wirtschafts- auf das Verkehrsministerium übergegangen.

Weitere Informationen: 

Grundlage bildet die am 15. Januar 2016 veröffentlichte Ausschreibung zum Aufbau eines Testfelds für das vernetzte und automatisierte Fahren des damaligen Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft. Zu Konzeption, Planung und Aufbau des Testfelds stellt das nun federführende Verkehrsministerium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Aufbau des Testfelds soll noch in 2016 begonnen werden, der Betrieb soll 2017 beginnen. 

Der zweite Schwerpunkt des Maßnahmenpakets umfasst die gemeinsame Ausschreibung des Forschungsförderprogramms „Smart Mobility“ der Ministerien für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Ministeriums für Verkehr. Ziel ist es, transdisziplinäre Forschungsvorhaben zu fördern sowie, grundlegende Fragen des automatisierten und vernetzten Fahrens untersuchen. Sie sollen dann für die Überprüfung ihrer Algorithmen, Hypothesen und Modelle empirisch auf dem Testfeld arbeiten können. Diese Ausschreibung ist, aufbauend auf den konkreten Spezifikationen des Testfelds, für den Herbst 2016 geplant.

Weitere Meldungen

Schild Strassenbau (Bild: stock.adobe.com/ Cevahir)
Straßenbauabteilung

Neuer Leiter in der Straßenbauabteilung

Ein Fahrzeug des Winterdienst räumt Schnee und streut Salz auf einer Straße im Dunkeln.
Radolfzell

Neues Salzlager in Radolfzell

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie: Stärkung des rheinquerenden ÖPNV

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
Sanierunsprogramm 2025

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Busfahrer am Lenkrad
Fachkräfte

Ein Jahr Fachkräftebündnis: Gemeinsam für Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Personalgewinnung

„Zukunft in Fahrt“: Gemeinschaftsprojekt zur Personalgewinnung

Straße

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.
Straßenbau

2024: Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes

Verkehrsministerium (Bild: Joachim E. Roettgers GRAFFITI)
Sanierung

Ersatzneubau B-30-Brücke bei Hochdorf

Adenauerbrücke im Zuge der B 10 zwischen Ulm und Neu-Ulm über der Donau
Brücke

Neue Adenauerbrücke als Investition in die Zukunft

Logo des Mobilitätspaktes Mittelbaden.
Zusammenarbeit

Mobilitätspakt wächst: Aus Rastatt wird Mittelbaden

Mehrere Verkehrsschilder liegen übereinander. Darunter ein Vorfahrtsschild und ein Zone 30-Schild
Verkehrsrecht

Schnellere Verfahren in den Straßenverkehrsbehörden

Stromstecker steckt in E-Auto-Ladesäule.
Dienstwagen

CO2-Ausstoß der Landesfahrzeugflotte halbiert

Zwei ältere Menschen in Wanderkleidung laufen an einer Bushaltestelle vorbei.
Busförderung

Land fördert 182 Linien- und Bürgerbusse

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
BBC-Brücke

Neubau der BBC-Brücke in Mannheim