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Kongress Klimaschutz im Verkehr mit 600 Teilnehmenden

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Logo des Kompetenz Klima Mobil (Bild: NVBW)

Klimaschutz, Kommunikation und verkehrspolitische Maßnahmen: Rund 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich am 6. und 7. November in Stuttgart. Leitsatz des Know-how-Austauschs war dabei: „Was wir heute schon tun können!“

Unter dem Motto „Mutig voran. Wir und jetzt.” veranstaltet das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg am 6. und 7. November gemeinsam mit dem Kompetenznetz Klima Mobil erstmals den Kongress „Klimaschutz im Verkehr”. Verkehrsminister Winfried Hermann bekräftigte gleich zu Beginn der Veranstaltung noch einmal die gesellschaftliche Bedeutung des Themas: „Die Teilnehmerzahl spricht für sich: Klimaschutz im Verkehr ist brandaktuell. Und wir sehen auch schon erste Erfolge: Städte kommen mit weniger Autos aus, Unternehmen steigen auf Autos mit alternativen Antrieben um.“

Spannende Zukunftsfragen zum Klimaschutz im Verkehr

Mit einem Impuls von Professor Dr. Mojib Latif, Klimaforscher und Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, startete das zweitägige Programm gleichermaßen eindrucksvoll wie prominent. Prof. Dr. Latif verdeutlichte die Dringlichkeit für entschlossenes und sofortiges Handeln. Verkehrsminister Winfried Hermann nahm diese Botschaft im Anschluss in seinem Vortrag auf und zeigte, was die Akteure der Europäischen Union (EU), über Bund und Land bis zu den Kommunen leisten müssen, um die ambitionierten, aber umsetzbaren Klimaschutzziele zu erreichen. Auch Baden-Württemberg habe noch großen Handlungsbedarf; man dürfe aber auch stolz darauf sein, dass das Land Vorreiter sei, zum Beispiel beim Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), bei der Radverkehrsförderung und der klimafreundlichen Verkehrsplanung. Hermann: „Alle müssen Verantwortung fürs Klima übernehmen. Unser Job in der Politik, beim Land und in den Kommunen ist es, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Menschen ihre Mobilitätsgewohnheiten ändern können.“ Nachhaltige Mobilität sei keine Bedrohung, sondern Chance, mache Spaß und sei gut für einen selbst und das eigene Portemonnaie.

Notwendiger Schub benötigt alle Ebenen

Minister Hermann sprach aber auch deutlich an, was sich noch tun muss: „Bei der Antriebswende hin zur Elektromobilität brauchen wir noch mehr Schub. Hier sind alle staatlichen Ebenen gefragt: Der Bund muss Dienstwagen anders, das heißt klimagerechter, besteuern, das Land und die Unternehmen müssen die Ladeinfrastruktur weiter voranbringen und die Kommunen Anreize zu klimafreundlicher Mobilität setzen. Vor allem aber brauchen wir eine schnelle Umsetzung.“

Know-how-Austausch als zentrales Element

Der Kongress vermittelte dabei insbesondere praktisches Know-how mit Blick auf die Frage: „Was können wir heute tun, damit die Welt von morgen eine bessere Welt ist?“ Insgesamt zwölf Praxis-Sessions beschäftigten sich unter anderem mit den Klimaschutz-Aktivitäten von Land und Kommunen, mit integrierten Mobilitätsplänen, mit lebendigen und verkehrsberuhigten Ortsdurchfahrten, autoreduzierten Quartieren und der Anwendung des Straßenverkehrsrechts im Sinne des Klimaschutzes.

Hintergrund

Baden-Württemberg hat sich im Rahmen des Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetzes das ambitionierte Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 netto-klimaneutral zu werden. Auf dem Weg dorthin sollen die Gesamtemissionen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent und im Verkehrssektor um 55 Prozent im Vergleich zum Bezugsjahr 1990 reduziert werden. Trotz intensiver Bemühungen ist es bislang nicht gelungen, die Emissionen des Verkehrs nennenswert und dauerhaft zu reduzieren. Um die gesetzlich verankerten Ziele zu erreichen ist es erforderlich, die Anstrengung zu intensivieren. Der Kongress bietet eine Plattform für Menschen, die sich hiermit beschäftigen. Rund 20 Prozent der Teilnehmenden stammen nicht aus Baden-Württemberg, woran sich die überregionale Bedeutung des Themas und der Reiz der Inhalte der Veranstaltung ablesen lässt.

Im Haus der Wirtschaft in Stuttgart nahmen an dem zweitägigen Kongress rund 600 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft teil. Eine Teilnahme war sowohl in Präsenz als auch online möglich.

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