Der Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik (ALD) bietet mit Unterstützung des Verkehrsministeriums und des Umweltministeriums eine gemeinsame Informationsveranstaltung zu Lärmprävention in Innenstädten an.
Der Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V. (ALD) führt am heutigen Mittwoch mit freundlicher Unterstützung der baden-württembergischen Ministerien für Verkehr und Infrastruktur sowie für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Veranstaltung "Lärmschutz in verdichteten Innenstädten" durch. Ziel der Veranstaltung ist es, aufzuzeigen, wie konstruktiv und unter Wahrung eines hohen Schutzniveaus mit Freizeit-, Sport-, Gewerbe- und Verkehrslärm in verdichteten Innenstädten umgegangen werden kann.
Seit der „Leipziger-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ 2007 gehen die Strategien für die europäische Stadtentwicklungspolitik von einer Stadt der kurzen Wege aus, in der Wohnen, Arbeiten, Gewerbe-, Sport- und Kultureinrichtungen in der Innenstadt in räumlicher Nähe liegen und schnell erreichbar sind. Das stellt Städtebauer und Immissionsschützer vor große Aufgaben, denn kürzere Distanzen erfordern durchdachte Lösungen, um dem unveränderten Ruhebedarf der Anwohner/innen dennoch zu entsprechen. Diese sollen sowohl dem Bedarf an innerstädtischer Mischung von Wohnen, Arbeit, Bildung, Versorgung und Freizeit gerecht werden, als auch einem deutlichen Absinken des Lärmschutzniveaus entgegenwirken.
Die Lärmbelastung in Innenstädten wird von Anwohner/innen als eines der wichtigsten Immissions-schutzprobleme wahrgenommen. Das Bedürfnis von wachsenden Städten nach Stadtverdichtung und Nutzungsmischung hat allerdings dazu geführt, dass zunehmend eine Relativierung des bisherigen Schutzniveaus gefordert wird.
Staatssekretärin Gisela Splett MdL eröffnet die Veranstaltung. Als Lärmschutzbeauftragte der Landes-regierung setzt sie sich für eine Lärmreduzierung besonders auch in Innenstädten ein: „Auf Dauer kann Lärm zu Gesundheitsschäden führen. Für die Lebens- und Wohnqualität in Innenstädten ist es deshalb wichtig, Lärm zu vermindern und das Entstehen neuer Lärmprobleme zu vermeiden. Mit Veranstaltungen wie der heutigen soll das Bewusstsein für die Notwendigkeit und die Möglichkeiten des Lärmschutzes gestärkt werden. Ich freue mich daher auf interessante Vorträge und konstruktive Diskussionen.“
Auf der heutigen Veranstaltung mit über 170 Teilnehmer/innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie Vertreter/innen von Verbänden und Bürgerinitiativen wird auf diese Problematik eingegangen. In neun Vorträgen werden neben der rechtlichen Problematik auch Konfliktlösungsmög-lichkeiten aus planerischer und technischer Sicht diskutiert sowie innovative Konzepte vorgestellt, die zur Einhaltung der Schutzziele im Wohnaußenbereich beitragen können:
- Michael Jäcker-Cüppers, ALD: Innenstadtverdichtung – ein Problem?
- Axel Welge, Deutscher Städtetag: Innenstadtverdichtung – Probleme und Anforderungen aus der Sicht der Kommunen
- Stefan Mundt, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Hamburg: Innenentwicklung - Anforderungen der Stadtplanung und Strategien der Lärmkonfliktlösung
- Dirk Liebrecht, Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt: Lärmkonflikte durch heranrückende Wohnbebauung, rechtliche Aspekte aus Sicht des Immissionsschutzes
- Volker Pischke, Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt: Erfahrungen zum Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe
- 6. Guido Kohnen, Kohnen Berater & Ingenieure: Bauleitplanung und Schallschutz: Ermitteln – bewerten – bewältigen
- Philip Leistner, Fraunhofer-Institut für Bauphysik: Bauphysik und Akustik urbaner Oberflächen
- Jochen Richard, Planungsbüro Richter-Richard: Lärmschutz in verdichteten Innenstädten – Kon-fliktlösungen aus stadtplanerischer Sicht
- Regina Heinecke-Schmitt, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie: Min-derungspotentiale bei Veranstaltungslärm
Weiterführende Informationen zum Arbeitsring Lärm der DEGA, zu Lärmthemen und Veranstaltungen erhalten Sie unter: www.ald-laerm.de
Quelle:
Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V. (ALD)