Luftverkehr

Land verbessert Situation für Fluggäste in Karlsruhe

Kurzfristig rund 2,4 Millionen Euro für bessere Situation für Fluggäste am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden: Ziel ist, dass künftig möglichst wenige „Stehenbleiber“ ihren Fliegern hinterherschauen müssen.

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Flugzeug am Himmel (Bild: Fotolia.com/ lansc)

Schnellstmögliche Verbesserungen

27 Prozent mehr Verkehrsaufkommen im Vergleich zum Vorjahr, zu wenig Personal, kurzfristige Krankheitsfälle und dazu eine Reisegepäcktechnik, die teilweise nicht verlässlich arbeitet: Rund 700 Fluggäste am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden hatten im ersten Halbjahr 2025 einen holprigen Reisestart. Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium (VM), sagte: „Auch wenn dies gerade mal 0,14 Prozent der abfliegenden Passagiere betrifft, ist jeder einzelne Fall für die Betroffenen verständlicherweise extrem ärgerlich. Deshalb muss hier dringend etwas passieren. Und wir wollen dabei den Flughafen so gut wie möglich unterstützen, indem wir mittelfristig die Mittel für eine neue und zuverlässigere Technik bereitstellen.“

Konkret hilft das Land bei der Beschaffung von zwei weiteren Kontrollspuren und einer mehrstufigen Reisegepäckkontrollanlage (MRKA). Hierfür stellt das Verkehrsministerium kurzfristig insgesamt 2,4 Millionen Euro bereit. Da die Vergabeverfahren und die Fertigung aufwändig sind, muss hierfür mit rund sechs Monaten gerechnet werden.

Zwei zusätzliche Kontrollspuren

Die zwei weiteren Kontrollspuren werden vom Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) beschafft. Die Kosten hierfür von rund 1,4 Millionen Euro werden zunächst vom VM getragen. Die anfallenden Personalkosten für die Besetzung der Kontrollspuren übernimmt vorerst das RPS. Beides wird aber letztlich über die Luftsicherheitsgebühr refinanziert.

Reisegepäckkontrollanlage

Die Gepäckkontrollanlage wird vom RPS beschafft und die Kosten in Höhe von rund einer Million Euro durch das VM getragen. Eine Refinanzierung erfolgt ebenfalls über die Luftsicherheitsgebühr. Durch die neue MRKA wird ein Stau beim Check-in und damit der erste Problempunkt für Verzögerungen behoben.

Neue gesetzliche Ausgangslage seit 2024

Dass das Land hier erstmals in dieser Form finanziell einspringt, ist Folge geänderter Rahmenbedingungen. Bislang bestand eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, dass der Bund die Beschaffung und Vorfinanzierung der Luftsicherheitskontrolltechnik vorstreckt, doch der Bund hat diese Vereinbarung im Herbst 2024 aufgekündigt. Deshalb geht nun das Land in Vorfinanzierung der 2,4 Millionen Euro. Wie zuvor beim Bund auch, werden diese Kosten bei der Kalkulation der Luftsicherheitsgebühr berücksichtigt und durch diese auch refinanziert.

Minister unterstützt Antrag auf Flughafenkoordinierung

Der Flughafen hat beim Bundesverkehrsministerium mit Schreiben vom Mai einen Antrag auf Durchführung der Flughafenkoordinierung als flugplanvermittelter Flughafen – mit Wirkung zum Sommerflugplan 2026 – gestellt. Hierbei wird per Rechtsverordnung des Bundes der Flughafen in die Liste der flugplanvermittelten Flughäfen aufgenommen und durch die Fluko-GmbH werden Koordinierungseckwerte vorgeschlagen. Das Ziel dieser Rechtsgrundlage ist, dass der Flughafen bei den Flugplänen der Fluggesellschaft mitsprechen kann, so dass die Abflugzeiten entzerrt werden können. In einem Schreiben hat Landesverkehrsminister Winfried Hermann Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder gebeten, sich für eine priorisierte Bearbeitung einzusetzen: „Ich bin überzeugt, dass die regelmäßig auftretenden Überlastungen am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden über eine wirksame Flughafenkoordinierung behoben werden könnten.“

Weitere Maßnahmen

Auch weitere Maßnahmen werden ergriffen. So soll mit Hilfe eines Pools von Kontrollkräften und einer Reserve an Personalkräften krankheitsbedingte Engpässe abgemildert werden. Der Flughafen ergreift situationsbezogen vor Ort Maßnahmen zur besseren Durchleitung des Passagierstroms.

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