Ab Freitag kann der Verkehr ungehindert fließen
Rund zwei Jahre nach dem Spatenstich konnte am Donnerstag, 19. Dezember 2024, die Fertigstellung der Ortsumfahrung zwischen Pfaffenhofen und Güglingen im Zuge der L 1103 gefeiert werden. An dem Festakt in Güglingen und in Pfaffenhofen nahmen Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Ulrich Heckmann, Bürgermeister der Stadt Güglingen, und Carmen Kieninger, Bürgermeisterin der Gemeinde Pfaffenhofen, teil. Regierungspräsidentin Susanne Bay wurde vom stellvertretenden Leiter der Mobilitätsabteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart, Hermann Klyeisen, vertreten. Nach dem Rückbau aller Sperrungen kann der Verkehr ab Freitagnachmittag, 20. Dezember 2024, ungehindert über die neue Landesstraße fließen.
Zahl der Fahrzeuge in den Ortschaften wird halbiert
Verkehrsminister Hermann würdigte insbesondere die Verkehrsentlastung. Durch die Ortsumfahrung fahren zukünftig nur noch halb so viele Fahrzeuge durch die Ortschaften. Die Verkehrsentlastung der beiden Gemeinden liegt nach der Verkehrsprognose zwischen 53 und 59 Prozent. „Jetzt kann der Verkehr an den beiden Orten vorbeifließen, statt durch sie hindurch. Den Bewohnerinnen und Bewohnern bleibt so nicht nur Lärm erspart, die Schadstoffbelastung der Luft sinkt ebenfalls. Außerdem ergeben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten an der alten Ortsdurchfahrt. Mit der Umgestaltung der Straße und der Ortsmitte kann die Lebensqualität für die Menschen in Güglingen und Pfaffenhofen deutlich steigen“, so der Minister.
Regierungspräsidentin Bay betonte anlässlich der heutigen Freigabe: „Ruhigere Ortsmitten bedeuten eine höhere Lebensqualität für Menschen vor Ort. Auch wenn unser Schwerpunkt auf der Erhaltung der bestehenden Straßennetze und Brückenbauwerke liegt, sind solche Neubaumaßnahmen, die für eine messbare Entlastung der Bevölkerung von Lärm und Durchgangsverkehr sorgen nach wie vor wichtig und nötig.“
Auch die beiden Bürgermeister betonten die Bedeutung der neuen Ortsumfahrung für ihre Gemeinden. Bürgermeister Ulrich Heckmann erinnerte: „Güglingen hat vierzig Jahre von der Umgehungsstraße geträumt. Ich bin stolz darauf, dass es nun endlich geklappt hat und meine Hartnäckigkeit sich ausbezahlt hat. Unsere Stadt erhält ein neues Gesicht und darauf freue ich mich sehr.“
„Die Umgehungsstraße ist ein Meilenstein für unsere Gemeinde. Sie wird nicht nur den Verkehr im Ortskern entlasten, sondern auch neue Möglichkeiten für die Gemeindeentwicklung schaffen. Wir danken dem Regierungspräsidium Stuttgart und den ausführenden Baufirmen für die gute Zusammenarbeit während der Bauphase sowie unseren Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis während der Arbeiten im Ortsbereich“, ergänzte Bürgermeisterin Kieninger.
Restarbeiten
Die noch ausstehenden Restarbeiten erfolgen größtenteils außerhalb der neuen Umgehungsstraße. Dazu gehört der Knoten im Bereich der Rodbachstraße in Pfaffenhofen, der noch endgültig umgebaut wird. Die Ampel wird voraussichtlich Ende Januar 2025 in Betrieb gehen. Für diese Arbeiten werden kurzzeitige Sperrungen notwendig. Die Arbeiten werden rechtzeitig angekündigt.
Erste planerische Überlegungen für eine Ortsumfahrung reichen bis 1993 zurück. Das Planfeststellungsverfahren wurde jedoch erst 2011 eingeleitet. Der rechtskräftige Planfeststellungsbeschluss datiert von 2017. Nach Fertigstellung einer Wirtschaftswegunterführung wurde im September 2023 mit den eigentlichen Straßenbauarbeiten für die Ortsumfahrung begonnen. Im Frühjahr 2025 werden noch letzte Restarbeiten beim Straßenbau durchgeführt und die Bauarbeiten abgeschlossen.
Details zur Maßnahme
Die gesamte Maßnahme umfasst neben dem Bau einer Lärmschutzwand, einem Brückenbauwerk und der Querungen von Wassergräben unter anderem auch die Errichtung von Amphibiendurchlässen, Lichtsignalanlagen und einer Blitzersäule an der Kreuzung L 1103 und Maulbronner Straße. Die Geschwindigkeitsmesssäule geht direkt mit der Verkehrsfreigabe in Betrieb. Im Zuge der Baumaßnahme werden außerdem umfangreiche landschaftspflegerische Maßnahmen (Ausgleichs- und Gestaltungsmaßnahmen) vorgenommen. Folgende LAP-Maßnahmen dienen der Kompensation der Eingriffe:
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Extensivierungen in der Zaberaue
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Gestaltung des Bahndammes als Lebensraum für die Zauneidechse
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Amphibienleiteinrichtungen als Vermeidungsmaßnahme
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Entsiegelung an mehreren Stellen im Nahbereich der L 1103 neu kleinere asphaltierte bzw. geschotterte Flächen
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Optimierung eines Ackergebiets nördlich von Pfaffenhofen
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Anlage eines Laichgewässers in der Steingrube nördlich von Pfaffenhofen
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Anlegung von Lerchenfenstern
Die voraussichtlichen Baukosten der Maßnahme betragen rund 11,8 Millionen Euro und werden gemeinschaftlich vom Land, der Stadt Güglingen und der Gemeinde Pfaffenhofen übernommen.