Verkehrsminister Winfried Hermann: „Die Vorzugstrasse bietet allen Radpendlerinnen und- pendlern eine schnelle und sichere Fahrt durch das Neckartal“
Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Der Radschnellweg wird einen wichtigen Beitrag für die Reduzierung der Verkehrsbelastung im Neckartal leisten“
Die Planungen für den zukünftigen Radschnellweg zwischen Esslingen und Reichenbach (RS4) nehmen Gestalt an. Nach umfassender Untersuchung mehrerer Trassenvarianten durch das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart hat sich eine Vorzugstrasse herauskristallisiert.
„Der Radschnellweg RS4 vom Filstal ins Neckartal Richtung Stuttgart ist eines der wichtigsten Radverkehrsprojekte im ganzen Land. Es ist gut, dass wir vorankommen“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann MdL. „Ich freue mich, dass eine mögliche Trasse gefunden werden konnte. Der Radschnellweg wird einen wichtigen Beitrag für die Reduzierung der Verkehrsbelastung im Neckartal leisten und schafft gleichzeitig eine umweltfreundliche Alternative für Pendlerinnen und Pendler“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer in Bezug auf den aktuellen Planungsstand.
Die 18 Kilometer lange Vorzugstrasse entspricht, trotz des engen und dicht bebauten Neckartals, den Qualitätsstandards eines Radschnellwegs und ist im Vergleich zu alternativen Routenführungen am besten geeignet. Insbesondere die erforderliche Radwegbreite von vier Metern und die Trennung von Fuß- und Radverkehr lassen sich - im Gegensatz zu alternativen Trassen - auf der gesamten Streckenlänge einhalten. Zudem wurde bei der Auswahl der Trasse auf eine direkte, umweg- und kreuzungsfreie Führung geachtet. Sie hat zugleich das größtmögliche Nutzungspotenzial im Neckar- und Filstal. Die Vorzugstrasse wurde bereits auf ihre technische Machbarkeit hin überprüft. Die Vereinbarkeit der Trasse mit den landschafts- und umweltplanerischen Vorgaben wird derzeit noch untersucht.
Um diese Trasse aber jetzt schon sichtbar zu machen, wird am Anfang der Strecke das 1,3 Kilometer lange Teilstück parallel zur L1192 zwischen Reichenbach und Ebersbach als Demonstrationsstück im nächsten Jahr realisiert.
Minister Hermann blickt in die Zukunft: „Der Bau des Demonstrationsstücks zwischen Ebersbach und Reichenbach ist nur der Anfang. Mein Ziel ist es, die nächsten Teilstücke im Rahmen der planrechtlichen Vorgaben schnell verwirklichen zu können. Damit können Abschnitte vorgezogen und den Bürgerinnen und Bürgern als Mobilitäts-Alternative zur Verfügung gestellt werden.“
Im nächsten Planungsschritt wird Anfang 2021 die ausgewählte Trasse in den politischen Gremien der vom Bau des Radschnellwegs betroffenen Städte und Gemeinden (Esslingen, Altbach, Deizisau, Plochingen und Reichenbach) präsentiert und diskutiert. Danach soll im Frühjahr 2021 mit der Entwurfsplanung begonnen werden.
In diesem Zuge sollen auch Abschnitte, für die kein Planfeststellungsverfahren notwendig ist, definiert und vorab realisiert werden.
Hintergrundinformationen zu Radschnellwegen
Radschnellverbindungen zeichnen sich aus durch:
- Mindestens fünf Kilometer Gesamtstrecke
- Überwiegend vier Meter breit
- Interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
- Bevorrechtigte Führung der Radfahrenden
- Bedeutende Verbindung für Alltagsradverkehr: Mindestens 2.000 Radfahrer in 24 Stunden auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke
Radschnellwege sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breiten besonders attraktiv gerade auch auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen. Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit dadurch erhöht, dass durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen die Radfahrerinnen und Radfahrer weniger oft anhalten und warten müssen. Weitere Informationen unter:
www.radschnellverbindungen-bw.de