„Die Erhaltung von Brücken ist ein wichtiger Beitrag für ein leistungsfähiges Straßeninfrastrukturnetz“, sagte der Minister für Verkehr und Infrastruktur, Winfried Hermann, im Rahmen des feierlichen Spatenstichs anlässlich des Neubaus des Donauviadukts bei Untermarchtal. Er wies darauf hin, dass aufgrund des zunehmenden Alters von Brückenbauwerken, vor allem aber aufgrund der überproportional gestiegenen Güterverkehrsleistungen immer mehr Abnutzungserscheinungen und Schäden an Brücken auftreten, die eine Grundinstandsetzung und Ertüchtigung der Bauwerke erfordern. So sei das durchschnittlich zulässige Gesamtgewicht der Lkw von 24 t im Jahr 1956 auf inzwischen 44 t gestiegen, gleichzeitig gab es einen extremen Anstieg von genehmigten Schwerlasttransporten. „Wir sehen hier für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt in unserer Arbeit. Es gilt, unsere Brücken fit für die Zukunft zu machen und an die künftigen Nutzungsanforderungen anzupassen“, so Hermann weiter.
Der Ersatzneubau des Donauviadukts bei Untermarchtal sei ein Schritt auf diesem Weg. „Als das Bestandsbauwerk im Jahr 1953 dem Verkehr übergeben wurde, war das Donauviadukt als längste fugenlose Spannbetonbrücke Europas ein Meilenstein der modernen Bautechnik.“, erklärte der Minister. Jedoch hätten sich die Nutzungsanforderungen an das Bauwerk in den vergangenen 60 Jahren so signifikant erhöht, dass das bestehende Donauviadukt diesen zwischenzeitlich nicht mehr gerecht werden könne. Der nun anstehende Ersatzneubau sei somit unumgänglich gewesen.
Bis Ende 2013 soll das neue Donauviadukt fertig gestellt und dem Verkehr übergeben werden. Hierzu wird auf der nördlichen Talseite seitlich des Bestandsbauwerks eine so genannte Taktstation eingerichtet, in der das 362 m lange Bauwerk abschnittsweise hergestellt und von dort Takt für Takt in seine endgültige Position eingeschoben wird. Durch dieses Bauverfahren können die Eingriffe in den Donauauen auf ein Minimalmaß beschränkt werden. Zudem kann durch den seitlich versetzten Neubau der Verkehr auf der B 311 während der gesamten Bauzeit nahezu ohne Behinderungen an der Baustelle vorbei geführt werden. Die Bürgerinnen und Bürger in der Ortsdurchfahrt von Untermarchtal bleiben somit von zusätzlichem Umleitungsverkehr verschont. Nach Freigabe des neuen Donauviadukts wird das heutige Bestandsbauwerk abgerissen. Nur das südliche Brückenwiderlager bleibt bestehen und wird umgebaut, da sich hier ein bedeutsames Sommerquartier der sehr seltenen und streng geschützten Wasserfledermaus befindet. Minister Hermann zeigte sich erfreut: „All diese Maßnahmen sind ein wichtiger Beitrag, die negativen Folgen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt zu minimieren und zeigen, dass sich Umweltschutz und Stra-ßenbau nicht ausschließen.“
Der Minister dankte dem Bauherrn Bund für die Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel zur Durchführung der Maßnahme; immerhin 12,5 Millionen Euro sollen bis ins Jahr 2014 verbaut werden. Nachdem die Rodungsarbeiten bereits durchgeführt sind, werden in den kommenden Monaten vorbereitende Arbeiten wie die Baufeldfreimachung, die Erdarbeiten sowie nicht zuletzt die Erstellung der Statik erfolgen. Mit der Herstellung des neuen Donauviadukts wird im kommenden Frühjahr begonnen.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg