Naturschutz

Splett: „Schon nach wenigen Jahren ist eine naturschutzfachlich wertvolle Fläche entstanden“

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Staatssekretärin Splett informiert sich über Verlegung der Schussen im Rahmen der Ravensburger Ortsumfahrung B 30

Die Bauarbeiten für den letzten Abschnitt der Ortsumfahrung Ravensburg sind in vollem Gang. Damit werden bald auch die südlichen Ortsteile von Ravensburg vom Durchgangs- und Schwerlastverkehr entlastet. Mit dem Straßenbau sind jedoch auch Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft verbunden, die kompensiert werden müssen.

Für die Ortsumfahrung Ravensburg Süd wurde ein Teil dieser Kompensation bereits in den Jahren 2007 und 2008 realisiert, nämlich mit der Schussenverlegung bei Oberzell. Bei einem Vor-Ort-Termin hat sich Staatssekretärin Gisela Splett am 20. November darüber informiert, wie sich das in ein neues Bett umgeleitete Gewässer und dessen naturnah gestaltete Umgebung inzwischen entwickelt haben. Splett sagte: „Es freut mich zu sehen, wie dieser renaturierte Abschnitt der Schussen schon nach wenigen Jahren zu einer naturschutzfachlich wertvollen Fläche geworden ist.“

Die Schussenverlegung war im Zuge der Ortsumfahrung notwendig geworden, da die neue Trasse der B 30 in diesem Bereich direkt auf dem ehemaligen Flussbett zu liegen kommen wird. Das gesamte Maßnahmenkonzept entstand in enger Abstimmung mit der zuständigen Gewässerverwaltung und den Naturschutzbehörden. Mit der naturnahen Gestaltung des neuen Flussabschnittes und der Entwicklung von Auewäldern und Auewiesen wurde ein Großteil der Eingriffe, die die neue Ortsumfahrung in der Schussenaue verursacht, naturschutzrechtlich kompensiert. Anstatt landwirtschaftliche Flächen für die Kompensationsmaßnahmen umzuwidmen, wie es bei anderen Infrastrukturprojekten oft üblich ist, wurden andere ökologisch sinnvolle Maßnahmen ergriffen.

„Das hier umgesetzte Konzept zeigt, wie durch intelligent angelegte Kompensationsmaßnahmen der Verlust an landwirtschaftlicher Fläche verringert und gleichzeitig ein Beitrag zum Naturschutz geleistet werden kann“ führte Splett aus.

In den verlegten und renaturierten Abschnitt der Schussen wurden einige noch bestehende Altarme des Flusses integriert, an denen sich noch eine flusstypische Pflanzen- und Tierwelt erhalten hatte. Mit dem naturnahen Gewässer und den neuen Auewäldern und –wiesen finden Tierarten wie zum Beispiel der Eisvogel, der Pirol und das Braunkehlchen wieder mehr Nahrungs- und Lebensraum.  

Gisela Splett betonte: „Mit dem Neubau von Straßen wird stark in Natur und Landschaft eingegriffen. Es ist mir sehr wichtig, dass die notwendigen Kompensationsmaßnahmen konsequent umgesetzt und unterhalten werden, so dass die Natur dauerhaft von diesen Maßnahmen profitiert.“

Hintergrundinformationen: 

Der Planfeststellungsbeschluss für den Bauabschnitt VI der Ortsumgehung Ravensburg war im Februar 2006 bestandskräftig. Ende Dezember 2006 begannen die Arbeiten zur Verlegung der Schussen. Im Planfeststellungsbeschluss war zugesagt worden, dass die alte Schussen erst dann überbaut wird, wenn das Wasser im neu gebauten Flussbett fließt.

Im Frühjahr 2007 war die Schussenverlegung abgeschlossen. Im Winter 2007/2008 wurden Sträucher und Bäume gepflanzt. Im Frühjahr 2009 wurde das frühere Bett der Schussen verfüllt. 

Am 03. Juli 2013 hat der Spatenstich für den Bauabschnitt VI Ravensburg Süd – Untereschach der Ortsumfahrung stattgefunden. Bedingt durch den geologisch schwierigen Untergrund sind für einen großen Teil der Bauwerke Vorschüttungen erforderlich, um den Untergrund zu konsolidieren. Aus heutiger Sicht ist mit einer Fertigstellung der Ortsumfahrung bis Ende 2018 zu rechnen.  

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