LUFTREINHALTUNG

Technische Lösung zur Senkung der Feinstaubbelastung soll erprobt werden

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  

Simulation stellt Minderungspotential in Aussicht – Pilotprojekt soll folgen

Um die Feinstaubbelastung in Stuttgart weiter zu senken, soll aus Sicht des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg keine mögliche technische Lösung ausgelassen werden. Deshalb haben Vertreter des Ministeriums und der Firma MANN+HUMMEL vereinbart, ein Pilotprojekt mit Feinstaubpartikelfiltern im Bereich des Stuttgarter Neckartors in Angriff zu nehmen. „Die theoretischen Betrachtungen zeigen eine Reduzierung der Gesamtfeinstaubkonzentration und stellen die Einhaltung der zulässigen Tage mit mehr als 50 µg/m³ Luft im Tagesmittel (35 zulässige Überschreitungen) in Aussicht. Wir wissen, dass nur ein geringer Teil des von Kraftfahrzeugen verursachten Feinstaubs aus den Auspuffen und der Rest von Reifen- und Bremsabrieb stammt. Wir lassen nichts unversucht, wenn es darum geht, die Luft sauberer zu bekommen. Unser Ziel ist es, die Grenzwerte endlich einzuhalten“, sagte Prof. Dr. Uwe Lahl, Amtschef des Verkehrsministeriums. Modellrechnungen für das Stuttgarter Neckartor hatten das Minderungspotential bestätigen können.

Eine Erprobung in der Praxis soll nun angegangen werden. Ziel ist es, mit Beginn der Feinstaubalarm-Saison im Oktober 2018 mehrere Filteranlagen entlang des Stuttgarter Neckartors zu positionieren, um die Feinstaubbelastung an Tagen mit Feinstaubalarm zu reduzieren. „Die Initiative von MANN+HUMMEL haben wir gerne aufgegriffen und werden diese nach Kräften unterstützen“, betonte Ministerialdirektor Lahl. Einzelheiten, u. a. zur Finanzierung und zum Umfang des Projekts, sollen nun zeitnah geklärt werden.

Die stationären Filteranlagen von MANN+HUMMEL beinhalten Feinstaubpartikelfilter, die Feinstaub aus der Luft filtern. Ebenfalls in die Anlagen integrierte Ventilatoren ziehen Umgebungsluft an. Sie werden bedarfsgerecht gesteuert, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Gemäß den Berechnungen der Filtrationsspezialisten reduzieren die Filteranlagen den durch den Verkehr verursachten Feinstaub um bis zu 40 Prozent.

Kai Knickmann, Geschäftsführer Erstausrüstung bei MANN+HUMMEL erklärte: „MANN+HUMMEL ist seit über 75 Jahren Experte für Filtration. Mit unserem Projekt Feinstaubfresser wollen wir mit stationären und mobilen Filtern zur Reduzierung der Feinstaubbelastung in Städten beitragen. Am Neckartor sollen unsere Feinstaubpartikelfilter helfen, die Spitzenbelastung zu reduzieren. Bei einem erfolgreichen Verlauf des Pilotprojekts können wir die Luftqualität auch an anderen hochbelasteten Orten verbessern.“

„Die Probleme der Luftqualität sind freilich mit dem Vorstoß zur Filterung von Feinstaub nicht gelöst. Auch bei Stickoxiden geht es darum, die Grenzwerte schnellstmöglich und überall einzuhalten. Dafür brauchen wir weiterhin die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen, einen stärkeren und besseren ÖPNV, mehr Elektrofahrzeuge, bessere Bedingungen für den Radverkehr und für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind“, so Ministerialdirektor Lahl weiter.

 

Ergänzende Informationen

Herausforderung Luftreinhaltung
In Baden-Württemberg konnte die Belastung mit den Luftschadstoffen Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid in den vergangenen Jahren deutlich reduziert werden. So treten Überschreitungen der Grenzwerte bei Feinstaub nur noch in Stuttgart auf. Bei Stickstoffdioxid wurden die Grenzwerte im Jahr 2017 jedoch noch in 18 Städten und Gemeinden überschritten.

Über MANN+HUMMEL
MANN+HUMMEL ist ein weltweit führender Experte für Filtration. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Ludwigsburg entwickelt Lösungen für Automobile, industrielle Anwendungen, saubere Luft und die nachhaltige Nutzung von Wasser. Im Jahr 2017 erwirtschafteten weltweit über 20.000 Mitarbeiter an über 80 Standorten einen Umsatz von rund 3,9 Milliarden Euro. Zu den Produkten gehören unter anderem Luftfiltersysteme, Saugsysteme, Flüssigkeitsfiltersysteme, technische Kunststoffteile, Filtermedien, Innenraumfilter, Industriefilter und Membranfilter.

Weitere Informationen finden Sie unter Extern: www.mann-hummel.com und Extern: www.feinstaubfresser.de

Weitere Meldungen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit