Auf Schienen und Straßen, auf dem Wasser oder in der Luft: Der Güterverkehr hat für Baden-Württemberg als Standort zahlreicher exportorientierter Unternehmen wie auch als Transitland in der Mitte Europas eine große Bedeutung. Allerdings werden ca. 73 Prozent der Güter mit konventionellen Lkw befördert – Tendenz steigend. Verkehrsminister Winfried Hermann MdL plädierte auf dem Güterverkehrskongress am Mittwoch in Stuttgart dafür, den Warentransport stärker auf die umweltfreundlicheren Verkehrswege Schiene und Wasserstraße zu verlagern.
Ziel: Bis 2030 fährt jede zweite Tonne klimaneutral
„Damit die Verkehrswende gelingt und wir zukünftig klimaschonend und nachhaltig unterwegs sind, haben wir Klimaschutzziele für den Verkehr im Land ausgearbeitet. Eines dieser Ziele lautet: Bis zum Jahr 2030 fährt jede zweite Tonne klimaneutral. Besonders im Güterverkehr muss der CO2-Ausstoß dringend reduziert werden, damit die Transportwende gelingt“, sagte Minister Hermann in einem Impulsvortrag. Dazu müssten das Schienennetz erweitert, der Gütertransport auf der Schiene modernisiert und die Binnenschifffahrt ausgebaut werden. „Genauso wichtig ist es, dass der LKW-Verkehr auf der Straße klimafreundlicher wird. Hierzu bedarf es neuer, umweltschonender Antriebstechnologien und Kraftstoffe“, so der Minister.
In mehreren Fachvorträgen ging es um die Zukunft der Verkehrsträger Schiene, Straße, Binnenschiff und um den Bereich City Logistik. Prof. Dr. Andrea Lochmahr, Studiendekanin an der Hochschule für Technik Stuttgart, vermittelte dem Publikum die wissenschaftliche Perspektive auf den Klimaschutz im Güterverkehr sowie mögliche Handlungsoptionen.
Bei einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion debattierten mit Minister Hermann der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic (MdB), DB-Vorstand und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Studiendekanin an der Hochschule für Technik, Prof. Dr. Andrea Lochmahr, sowie Managing Director der Contargo Gruppe, Jürgen Albersmann.
Auftakt für Vernetzungsformate
Der Güterverkehrskongress ist Teil des Güterverkehrskonzepts Baden-Württemberg. Das Konzept wurde im Jahr 2020 veröffentlicht und liefert Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen, klimaschonenden Güterverkehr. Die Vernetzung der verschiedenen Akteure ist dabei ein wichtiger Faktor, um von gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren, Verlagerungshemmnisse abzubauen und die Transportwende gemeinsam zu meistern.