Die Region Basel entwickelt sich dynamisch und stellt neue Anforderungen an die Mobilität. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werdenund die Weiterentwicklung der trinationalen S-Bahn Basel voranzutreiben, haben die Verantwortlichen der sieben Bestellerbehörden zum 2. Trinationalen Bahnkongress bk16 in Basel ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Mit ihrer Absichtserklärung wollen sie zunächst eine gemeinsame Organisationsstruktur für die Planungen der S-Bahn im Dreiländereck schaffen. Diese bildet eine wichtige Voraussetzung, um die drei gegenwärtig getrennten Netze in der Schweiz, Deutschland und Frankreich zu einem gemeinsamen S-Bahn System für die Region Basel zusammenzuführen.
Im diesem Rahmen treten die sieben Bestellerbehörden nun gemeinsam unter dem Namen trireno auf. Diese pionierhafte grenzüberschreitende Zusammenarbeit, welche institutionell bei Agglo Basel auf eine leistungsfähige Basis gestellt wird, dient knapp einer Million Menschen und entspricht den verkehrspolitischen Zielvorstellungen in den drei Ländern.
Das trinationale S-Bahn-Netz erstreckt sich von der Stadt Basel in sieben Ästen über das Gebiet der sieben Bestellerbehörden: die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Solothurn, Jura, das Bundesland Baden-Württemberg sowie die Région Alsace Champagne-Ardenne Lorraine. Die Angebotsziele sehen grenzüberschreitende Durchmesserlinien vor: So sollen bis zum Jahr 2030 Reisende von allen sieben S-Bahn-Ästen neben den heutigen Endpunkten Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof diverse weitere Ziele in der Agglomeration direkt und ohne Umsteigen erreichen können. Die trinationale Region um Basel wird so durch ein attraktives, leistungs- und zukunftsfähiges Angebot verbunden, welches in der inneren Agglomeration mindestens einen Takt von 15 Minuten und 30 Minuten auf den Außenästen der S-Bahn aufweist.
Die Minister und Vertreter der Bestellerbehörden haben bei dieser Gelegenheit mit großer Genugtuung Fortschritte bei einzelnen großen Ausbauprojekten zur Kenntnis genommen: der Bahnanschluss des EuroAirports, die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke von Basel nach Schaffhausen und die beschlossenen Arbeiten an den Projekten in der Schweiz sowie zwischen Basel und Freiburg im Breisgau. Das jüngst gestartete, von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft mit 30 Millionen Franken vorfinanzierte Vorprojekt Herzstück-Basel ist die notwendige Infrastruktur – das Missing Link – im Zentrum der Agglomeration zur Vernetzung der verschiedenen Ausbauprojekte zum angestrebten Gesamtsystem der trinationalen S-Bahn Basel mit effizienten Durchmesserlinien.
Der Eisenbahnknoten in Basel ist ein zentrales Element des nationalen und internationalen Eisenbahnverkehrs: Zwei internationale Eisenbahnachsen aus Deutschland und Frankreich in die Schweiz vereinigen sich, wodurch sich der Güterverkehr mit dem regionalen,nationalen und internationalen Personenverkehr überlagert. Hier ist die Lösung für die Bevölkerung im Agglomerationsbereich nur durch ein eigenständiges S-Bahn-System mit Durchmesserlinien möglich. Im Gegensatz zur grenzüberschreitenden Agglomeration Basel gelten solche Bahnangebote in zahlreichen anderen Regionen schon längst als Standard.
Gemäß dem unterzeichneten Memorandum of Understanding soll die strategische Zusammenarbeit in den kommenden Jahren über diese gemeinsame Organisationsstruktur weiterentwickelt werden, um den hohen Stellenwert der trinationalen S-Bahn in den laufenden Planungsprozessen zu verankern und die gesetzten Angebotsziele umzusetzen.
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Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung mit Agglo Basel