Rein rechnerisch besitzt in Baden-Württemberg mehr als jede zweite Person ein eigenes Auto. Selbst wenn jedes zweite Auto klimaneutral fährt, lassen sich die Klimaziele nicht erreichen. Deswegen geht es auch darum, den Verkehr auf der Straße zu reduzieren.
Unser Ziel für die Verkehrswende ist, dass bis 2030 ein Fünftel weniger Autos und Lastwagen in Stadt und Land unterwegs sind. Das geht, wenn man auf andere umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigt. Auch entfällt mancher Weg komplett – etwa indem häufiger im Homeoffice gearbeitet wird. Wir messen den Fortschritt bei diesem Ziel über die Anzahl der gefahrenen Kilometer von Autos und Lastwagen in Baden-Württemberg im Vergleich zu 2010.
So weit sind wir
Nach dem Ende der Corona-Pandemie wird wieder mehr gefahren. 2023 waren Autos und Lastwagen in Baden-Württemberg knapp 90 Milliarden Kilometer unterwegs.
Um das Verkehrswendeziel zu erreichen, sollten bis 2030 rund 20 Prozent weniger Kilometer zurückgelegt werden als 2010. Dafür müssten bereits heute 3,9 Prozent weniger Kilometer gefahren werden. Im zweiten Quartal 2024 legten Lastwagen und Autos aber 1,3 Prozent mehr Kilometer zurück. Das ist aber immerhin weniger als 2019. Damals wurden noch 7,4 Prozent mehr Kilometer zurückgelegt.
Der Rückstand ist groß, lässt sich aber noch aufholen. Die Anzahl der gefahrenen Kilometer hat schließlich noch nicht das Niveau wie vor Corona erreicht. Ohne zusätzliche Maßnahmen und ein Umdenken auf der Straße wird es aber nicht gehen.
So lässt sich das Ziel erreichen
Um das Ziel zu erreichen müssen langfristig weniger Autos und Lastwagen auf den Straßen unterwegs sein. Dabei müssen wir realistisch sein. Nicht überall lässt sich einfach auf das Auto verzichten. In ländlichen Regionen werden Menschen weiterhin mehr Auto fahren als in der Stadt. Deshalb sind die Ziele für Städte und den ländlichen Raum unterschiedlich. In Städten soll der Autoverkehr bis 2030 etwa 50 Prozent geringer sein. In ländlichen Regionen dagegen nur um rund 10 Prozent.
Dafür werden unter anderem folgende Maßnahmen durch das Verkehrsministerium ergriffen:
Straßenbau und Sanierungsmaßnahmen an Klimaziele anpassen
Verkehrsmittelübergreifende Straßeninfrastruktur sicherstellen
Straßen und Plätze aufwerten, kostendeckendes Parken einführen
Mobilität mit weniger Pkw ermöglichen
Pendeln und Dienstreisen klimafreundlicher machen
Umweltverbund im Straßenverkehr beschleunigen
Außerdem tragen alle Maßnahmen, die zu mehr Verlagerung auf Bus und Bahn, Rad- und Fußverkehr führen, auch zu weniger Kfz-Verkehr bei.
Die Zahlen stammen vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. Dieses veröffentlicht einmal jährlich die Zahl der gefahrenen Kfz-Kilometer in Baden-Württemberg. Da der KlimaMobilitätsMonitor vier Mal im Jahr aktualisiert wird, wird die aktuelle Zahl der Kilometer vom Verkehrsministerium hochgerechnet. Dafür greift das Verkehrsministerium auf Daten von Messstellen an Autobahnen, Bundesstraßen und Landesstraßen zurück.