Busse, Straßen- oder Stadtbahnen verbinden die Menschen innerhalb einer Ortschaft und schaffen Anschlüsse ins Umland. Die Planer:innen der örtlichen Verkehrsunternehmen legen mit ihrer Angebotsplanung und baulichen Lösungen die Basis für eine reibungslose Fahrt von A nach B.
Als Angebotsplaner:in bist du für die organisatorische Konzeption des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit Bus und Bahn verantwortlich.
Du analysierst, wie die Menschen in ihrem Alltag mobil sind und untersuchst den Verkehr vor Ort, zum Beispiel Pendlerströme oder Stauschwerpunkte.
Du entwickelst auf die Bedürfnisse der Fahrgäste abgestimmte Routen und Fahrpläne. Gleichzeitig trägst du zur Entlastung der Straßen bei.
Du versteht den ÖPNV als Teil intermodaler Mobilität und verknüpfst Busse und Bahnen mit dem Rad- und Fußverkehr, Sharing- und On-Demand-Systemen.
Als Infrastrukturplaner:in fokussierst du die bauliche und technische Umsetzung des Bus- und Bahnbetriebs.
Du entwickelst Konzepte für die Schieneninfrastruktur und erarbeitest Pläne für die Gestaltung von Verkehrsanlagen, zum Beispiel Haltestellen, Wartebereiche oder Wendeschleifen.
Neben der Planung neuer Trassen bist du für den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden ÖPNV-Infrastruktur verantwortlich.
Deine Strategien und Maßnahmen helfen dabei, den ÖPNV für die Menschen vor Ort zuverlässig, attraktiv und leistungsstark zu gestalten. Je nach Einsatzfokus trägst du damit wesentlich zur Lebensqualität in Stadt und Gemeinde bei:
Das Bus- und Bahnnetz ist so gestaltet, dass die Menschen an ihren Wohnorten und Zielen gut angebunden sind und das öffentliche Verkehrsangebot gerne wahrnehmen.
Eine enge Verzahnung mit dem Rad- und Fußverkehr sowie örtlichen Bike- und Carsharing-Angeboten ermöglicht einen einfachen Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln und schafft attraktive Lösungen für die "Last Mile" zwischen Haltestelle und Ziel.
Haltestellen und Bahnhöfe stehen an geeigneten Standorten und bieten einen komfortablen und barrierefreien Zugang zum Nahverkehr.
Die Infrastruktur ist modern und wird laufend weiterentwickelt – zum Beispiel durch die Sanierung von Gleisen oder die Optimierung einer Haltestelle.
Alexander Klarmann - AK Media
Ich mache das!
Kilian Schreiber hat seinen Traumberuf bei der Extern: Stuttgarter Straßenbahnen AG (Öffnet in neuem Fenster) (SSB) gefunden. Er ist für die Infrastrukturplanung zuständig und entwickelt neue Stadtbahnstrecken. Was Kilian in seinem Beruf antreibt und warum sich Verkehrsplanung manchmal wie Computerspielen anfühlt, erfährst im Interview.
Was reizt dich an der Mobilitätsplanung?
"Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir den Alltag der Menschen verbessern, indem wir städtische Räume verbinden und damit gestalten. Wir schaffen Mobilitätsangebote, die unsere Fahrgäste in und um die Stadt herum gerne nutzen. Dabei geht es nicht nur um Technik. Es geht auch darum, die Infrastruktur so zu gestalten, dass sie ansprechend aussieht und sich ins Stadtbild einfügt. Man kann sich das in etwa so vorstellen wie ein Computerspiel, in dem es darum geht, Städte aufzubauen. Das Simulieren und Spielen mit kreativen Ideen ist immer Teil des Planungsprozesses: 'So könnte die neue Haltestelle oder Bahnstrecke am Ende wirklich aussehen!'" – Kilian Schreiber
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
"Den gibt es so eigentlich nicht. Mein Job ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. In unserem Team sind wir vom ersten Strich auf der Landkarte bis zur Plangenehmigung bzw. Planfeststellung dabei. Ideen werden zunächst teamintern, dann im Unternehmen gemeinsam entwickelt und weiter ausgearbeitet. Manchmal sitze ich mehrere Tage am Stück an Streckenplanungen. Da geht es beispielsweise um die Fragen: Wie passen neue Gleise gut um die Kurve? Wo kommt der Bordstein hin? Wo kann die Haltestelle errichtet werden? Welche Infrastruktur muss man einplanen, damit eine Linie sinnvoll und ökonomisch betrieben werden kann? Dann gibt es Tage, da bin ich vor Ort und schaue mir die geplanten Maßnahmen oder Baustellen an.
Wir machen außerdem Mobilitätsversuche: Was passiert mit dem Verkehr, wenn wir eine Zufahrt zeitweise für Autos schließen? Da stimmen wir uns natürlich mit den städtischen Ämtern ab. Dabei geht es auch immer darum, über die Arbeit in der Öffentlichkeit zu sprechen. Von der Vorstellung von Projekten im Technischen Ausschuss oder Gemeinderat über Termine mit dem Stadtplanungsamt bis hin zu Spaziergängen mit Bürger:innen, um sich die Örtlichkeiten anzuschauen, ist viel Kommunikationsgeschick gefordert." – Kilian Schreiber
Was würdest du Personen mitgeben, die sich für die Infrastrukturplanung im ÖPNV interessieren?
"Man sollte vom Typ her schon ein bisschen 'teamorientierter, visionärer Tüftler:in' sein. Es geht zum Beispiel bei der Trassenplanung neuer Gleise ganz häufig darum, sich in Details zu vertiefen. Gleichzeitig sollte man Visionär:in sein und den Blick fürs große Ganze behalten: Wie wollen die Menschen vor Ort unterwegs sein und was heißt das für die Gestaltung des Nahverkehrs in Zukunft? In jedem Fall sollte man Begeisterung mitbringen für den Nahverkehr. Und den Anspruch haben, Lösungen für die Mobilität der Menschen vor Ort zu entwickeln." – Kilian Schreiber
Du möchtest die Angebots- oder Infrastrukturplanung im ÖPNV zum Beruf machen?
Dann mach das mal! Und bewirb dich auf eine der aktuell ausgeschriebenen Stellen:
Durch Weiterentwicklung des Angebots und der Schieneninfrastruktur stärkst du den regionalen Bus- und Bahnverkehr in Baden-Württemberg.
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Radverkehrsplaner:in
Damit Radfahr:innen einfach, schnell und sicher unterwegs sein können, entwickelst du Strategien für den Ausbau der Infrastruktur und die Förderung des Radverkehrs.
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Ingenieur:in Straßenplanung und -bau
Du prägst den öffentlichen Straßenraum und begleitest anspruchsvolle Bauprojekte, damit Straßen, Brücken und Tunnel den Mobilitätsbedürfnissen im Land gerecht werden.
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Verkehrs- und Mobilitätsmanager:in
Du behältst stets das gesamte Mobilitätsgeschehen einer Stadt bzw. Gemeinde im Blick und gestaltest den Lebensraum der Menschen vor Ort.
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