Strasse

Großer Einsatz für die Artenvielfalt an Straßen

Vier mittelgroße Holzskulpturen stehen nebeneinander auf einer Betonbank. Dahinter sind Pflanzenbeete.

Verkehrsminister Hermann zeichnet vier Stadt- und Landkreise für ihr besonderes Engagement zur Erhaltung der biologischen Vielfalt aus

Viele Stadt- und Landkreise, Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg haben sich in den letzten Jahren für die Artenvielfalt entlang von Straßen eingesetzt. Vier besonders engagierte Stadt- und Landkreise, nämlich der Stadtkreis Freiburg, der Ost-albkreis, der Rems-Murr-Kreis und der Rhein-Neckar-Kreis, wurden heute (22. Oktober) von Minister Winfried Hermann MdL dafür gewürdigt. Aufgrund der Corona-Lage musste die Veranstaltung virtuell stattfinden. „Es ist wichtig, dass Städte und Kreise den Naturschutz zu ihrer Sache machen. Ihr besonderer Einsatz für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen verdient diese Auszeichnung“, unterstrich Verkehrsminister gegenüber den Vertretern der Stadt- und Landkreise.

Im Rahmen des Sonderprogramms des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt stellt das Verkehrsministerium seit 2018 Finanzmittel für vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt auf den Grünflächen an Straßen, dem sogenannten
Straßenbegleitgrün, und für den Bau von Amphibienschutzanlagen zur Verfügung.

Grasflächen an Straßen werden üblicherweise gemäht und der Grasschnitt bleibt auf den Flächen liegen. Im Gegensatz dazu fördert das Verkehrsministerium das zweimalige Mähen mit Entfernung des Schnittgutes, die sogenannte Aushagerung, wodurch artenreiche, nährstoffarme Flächen entstehen. Die ergänzende Einsaat mit gebietsheimischen Blühmischungen beschleunigt die Entstehung von artenreichen Flächen.

Seit Beginn des Sonderprogrammes haben sich insgesamt 24 Stadt- und Landkreise freiwillig an den unterschiedlichen Maßnahmen beteiligt. Besonders herausragend ist dabei das Engagement des Stadtkreises Freiburg, des Ostalbkreises, des Rems-Murr-Kreises und des Rhein-Neckar-Kreises. Seit 2018 setzen diese vier Kreise sich kontinuierlich für die Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün ein und stellen jeweils mindestens neun Hektar für die Aushagerung zur Verfügung. Die Maßnahmen führen bereits zu ersten, positiven Veränderungen, wie dem vermehrten Auftreten von Blühpflanzen und einer lichteren Struktur der bisher ausgehagerten Flächen. Im Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis und Rhein-Neckar-Kreis wurden zudem große Flächen ergänzend mit gebietsheimischen Blühmischungen eingesät. Die Maßnahmen wurden mit großem Fachwissen geplant und durchgeführt sowie teilweise von externen Fachleuten begleitet. Auf Basis dieser und weiterer Kriterien wurden die vier besonders engagierten Stadt- und Landkreise ausgewählt.

Verkehrsminister Winfried Hermann: „Nur mit engagierten Stadt- und Landkreisen, Städten und Gemeinden können wir die Artenvielfalt entlang der Straßen in unserem Land erhalten und stärken. Ich hoffe, dass möglichst viele Kreise, Städte und Gemeinden diesem Beispiel folgen. Die biologische Diversität in unserem Land kann nur mit kompetentem Engagement vor Ort geschützt werden.“

Als Dank erhielten die prämierten Stadt- und Landkreise Hartholz-Skulpturen des Schweizer Künstlers Marcel E. Plüss. Die sogenannte „Wildbienenkunst“ sieht nicht nur schön aus, sondern bietet mit den gebohrten Hohlräumen auch Wildbienen ein Zuhause.

Hintergrundinformationen

Die Schaffung artenreicher Blühflächen wird auch mit weiteren Projekten des Verkehrsministeriums gefördert, beispielsweise mit dem Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ oder der ökologischen Aufwertung von Flächen im Rahmen von Neubauvorhaben. In den Jahren 2018 und 2019 konnten zudem Fördermittel für den Bau von Amphibienschutzanlagen an kommunalen Straßen beantragt werden, um den Amphibien dort eine sichere Querung der Straße zu ermöglichen. Ab 2020 erfolgt die Förderung von Amphibienschutzanlagen über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG).

Die Aushagerung straßenbegleitender Grasflächen ist im Sonderprogramme die zentrale Maßnahme zur Stärkung der Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün. Ziel ist, durch das Mähen und Abräumen des Schnittgutes sukzessive über mehrere Jahre Nährstoffe von den Flächen zu entfernen, um langfristig einen lichteren Bewuchs zu erhalten und somit insbesondere Blütenpflanzen zu fördern. Von der größeren Vielfalt an Blütenpflanzen profitieren dann Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten.

Die Gesamtfläche der Maßnahmenbereiche pro Stadt- und Landkreis setzt sich aus vielen unterschiedlich großen straßenbegleitenden Grasflächen zusammen, die sich aufgrund ihrer verschiedenen Startbedingungen auch unterschiedlich entwickeln. Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist bereits anhand der ersten, positiven Veränderungen, wie dem vermehrten Auftreten von Blühpflanzen und der lichteren Struktur der bisher ausgehagerten Flächen, zu erkennen. Aushagerungsmaßnahmen bedürfen jedoch einer längerfristigen Fortführung, damit sich die Artenvielfalt deutlich erhöht. Die Förderung soll hierzu den Anstoß geben. In mehreren Stadt- und Landkreisen trägt die ergänzende Ansaat mit gebietsheimischen Blühmischungen dazu bei, die Veränderung des Artenspektrums zu beschleunigen. Eine ergänzende Ansaat lohnt sich besonders auf Flächen, bei denen keine großen Samenvorräte im Boden zu erwarten sind, und die in nicht in Nachbarschaft zu artenreichen Grünflächen liegen, von denen die Blütenpflanzen einwandern können. Die Anlage der Blühflächen geht dabei immer mit einer umfassenden Bodenvorbereitung einher, um ideale Bedingungen für die Entwicklung der Blühflächen zu schaffen und diese langfristig zu erhalten.

Die Preisträger

Rhein-Neckar-Kreis

  • Größte Aushagerungsfläche  von allen Stadt- und Landkreisen mit 17,15 Hektar an verschiedenen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, davon wurden bzw. werden 4,5 Hektar zusätzlich mit einer Blumenwiesenmischung eingesät.
  • Landkreis hat 2018 Flächen gemeldet und 2020 weitere Flächen ergänzt.
  • Aufstellung von Schildern zur Information der Öffentlichkeit.

Stadtkreis Freiburg

  • Zweitgrößte Aushagerungsfläche mit insgesamt 9,5 Hektar an verschiedenen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. 2018 wurden zum erstem Mal Flächen gemeldet und 2020 weitere Flächen ergänzt.
  • Förderung einer Amphibienschutzanlage mit etwa 260 Metern Leit- und Sperreinrichtungen sowie einer im Zuge des Bebauungsplans „Umgestaltung Roteckring“ im Abschnitt „Möslepark, Waldsee“. Baumaßnahme soll in Kürze erneut ausgeschrieben werden.

Ostalbkreis

  • Drittgrößte Aushagerungsfläche mit insgesamt 9,2 Hektar an verschiedenen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, davon wurde bzw. wird auf 4,7 Hektar zusätzlich eine speziell entwickelte Blumenwiesenmischung eingesät. Die Saatgutmischung enthält verschiedenste Arten wie Margerite, Wiesen-Bocksbart, Hornklee und Wiesen-Salbei. Für einen schönen Aspekt im ersten Jahr sorgen Klatschmohn und Kornblume.
  • Landkreis hat sowohl 2018, 2019 und 2020 Flächen gemeldet.

Rems-Murr-Kreis

  • Viertgrößte Aushagerungsfläche innerhalb ausgezeichneten Kreise mit insgesamt 9,1 Hektar an verschiedenen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, davon wurden bzw. werden 5,6 ha mittels Ansaat in Blumenwiesen und 3,5 Hektar mittels Ansaat in Wildbienen- und Schmetterlingssäume umgewandelt und spezielle Nisthügel für Wildbienen und andere Insekten hergestellt.
  • Die Wildblumenwiesen bestehen aus einer Vielzahl an Arten wie Margerite, Wiesen-Salbei und Kleinem Wiesenknopf. Die Wildbienen-Schmetterlingssäume zeichnen sich durch einen noch höheren Anteil an Blumen auf. Dazu gehören beispielsweise Lichtnelken, Malven, Margeriten, Wilde Karden und Nickende Disteln.

Für einen schönen Aspekt im ersten Jahr sorgen Klatschmohn und Kornblume.

  • Landkreis hat 2018, 2019 und 2020 Flächen gemeldet.
  • Fachliche Begleitung der Maßnahmen durch einen vom Landkreis beauftragten Biologen, der die Konzeption der Maßnahmen entwickelt hat.
  • Blühflächen sollen in ein digitales Kartensystem aufgenommen werden, um deren fachgerechte Pflege langfristig zu sichern.
  • Aufstellung von Schildern an den Blühflächen zur Information der Öffentlichkeit.

Weitere Informationen zum Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt und den Maßnahmen des Verkehrsministeriums finden Sie hier (weiterführender Link)

Zwei ICE Züge stehen gekoppelt an einem Bahnsteig.
  • Schiene

Verkehrsministerium startet Qualitätsoffensive

  • Verkehrswende

Bündnis aus Unternehmen für klimafreundliche Fahrzeugflotten

Ein Passagierzug fährt auf einer Schiene.
  • ÖPNV

Minister Hermann beim Tag der Schiene in Stuttgart

  • RAD

Radleasing auch für Tarifbeschäftigte des Landes

Cover des Pixi-Buches "Auf dem Schulweg ist was los!" und eine Buchseite. Kinder, die fröhlich auf dem Weg zur Schule sind - mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Roller.
  • MOVERS

Auf dem Schulweg ist was los!

  • Team Vision Zero

Verkehrssicherheitspakt – Ziel: weniger Tote und Verletzte

Ein Fahrradweg mit Markierung (Bild: Fotolia.com/ Gina Sanders)
  • RAD

Neue Radwegverbindung im Landkreis Biberach

In einer Blumenwiese steht ein quadratisches Schild mit dem Logo der Bundesgartenschau.
  • Mobilität

Mobilitätsausstellung auf der Bundesgartenschau eröffnet

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • RAD

Starker Umstieg aufs Rad während Bahn-Sperrung

Blumenwiese in Hemsbach
  • Blühende Verkehrsinseln

Goldene Wildbiene für die Stadt Hemsbach und den Rhein-Neckar-Kreis

Blumenwiese im Ostalbkreis
  • Blühende Verkehrsinseln

Goldene Wildbiene für den Ostalbkreis

  • Klima

Förderung der Klimaanpassung: Mehr Grün in Städten

Stromkabel steckt in einem Elektroauto um es aufzuladen.
  • E-Mobilität

Land startet großflächige Förderung von Ladeinfrastruktur

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Infrastruktur

Bundes-Förderung für Radinfrastruktur verlängert

von links nach rechts: Volker M. Heepen, Monika Burkard und Berthold Frieß auf der Terrasse des Verkehrsministeriums
  • Personal

Monika Burkard neue Co-Geschäftsführerin der NVBW

Bürgermeister Wolfgang Hermann (Hausach), Tunnelpatin Nadine Hermann, Ministerialdirektor Berthold Frieß und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer stehen bei der Einweihung des Rettungsstollens vor dem Eingang des Stollens.
  • STRASSE

Sicherheits-Update für den Sommerbergtunnel

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen im Zug. In der Ecke rechts oben sind die Logos vom Deutsclandticket und JugendticketBW darüber gelegt.
  • ÖPNV

Baden-Württemberg führt rabattiertes Deutschlandticket für junge Menschen ein

Verkehrsminister Winfried Hermann, die Landräte Christoph Schauder (Main-Tauber-Kreis) und Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) sowie Landtagsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, die Bundestagsabgeordnete Nina Warken, die Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer, Erwin Köhler und Klaus Ranger, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen an der Bahnstrecke, die Fraktionsvorsitzenden der beiden Kreistage sowie Vertreter der Bürgerinitiative „Frankenbahn für alle“ bei der Vertragsunterzeichnung für die Verstetigung des Probebetriebs auf der Frankenbahn zwischen Lauda und Osterburken.
  • Schiene

Regionalbahntakt Lauda–Osterburken bleibt auf Dauer

Drei bwegt-Plakate im Zeichen der Regenbogen-Flagge mit den Aufrufen „Hetze und Hass haben bei uns keinen Platz!“, „Wir sitzen doch alle im selben Zug!“ und „Nächster Halt: Gleichberechtigung!“
  • bwegt

CSD in Stuttgart: Gemeinsam sicher und stark

Zwei Frauen und zwei Männer, jeweils jung und alt, tragen Vision Zero T-Shirts
  • Team Vision Zero

Länger mobil und trotzdem sicher unterwegs

Zug der Baureihe 644 fährt vor einer landschaftlichen Kulisse
  • Schiene

Auf der Hochrheinbahn fährt weiter DB Regio

Frau Zimmer mit den Vertretern aus den Gemeinden und Kommunen. Sie hält eine Figur ins Bild und die anderen Beteiligten zeigen Ihre Urkunden.
  • Fuß

Fußverkehrs-Checks starten in die nächste Runde

Gruppenbild des Bündnisses. In der Mitte steht eine Tafel mit den verschiedenen Logos der Firmen.
  • Verkehrswende

Unternehmen und Verbände machen Weg zur Arbeit klimafreundlicher

Ein älteres Paar sitzt lachend im Auto. Im Vordergrund ist eine halbtransparente EU Flagge.
  • Sicherheit

Verkehrsfitness-Checks für Seniorinnen und Senioren

Ein Zug fährt an einem mit Häusern übersäten Hügeln durch eine grüne Landschaft.
  • SCHIENE

Weiterer Schritt zum langfristigen Erhalt der Panoramabahn