SCHIENE

Karlsruher Netze: DB Regio erhält Zuschlag für Verkehrsleistungen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Schienen (Bild: stock.adobe.com/ Nadia nb)

Neue Züge und verbesserter Fahrplan im Raum Karlsruhe

Ab Dezember 2022 sollen die Verbindungen von Karlsruhe in Richtung Heilbronn, Achern und Freudenstadt/Bondorf sukzessive mit neuen Fahrzeugen in Betrieb genommen werden. Ebenso soll es eine neue Regionalexpress-Linie von Karlsruhe nach Heidelberg/Mannheim geben. Da keiner der unterlegenen Bieter einen Nachprüfungsantrag gestellt hat, wurde vom Ministerium für Verkehr heute der DB Regio der Zuschlag für das Vergabenetz 7b erteilt.

Das sind die Verbesserungen im Fahrplan:      

  • Neuer stündlicher Regionalexpress („Nordbaden-Express“) von Karlsruhe über Bruchsal nach Heidelberg, in Tagesrandlagen bis Mannheim zur Entlastung der bestehenden S-Bahnlinie S3 zwischen Karlsruhe und Heidelberg.
  • Ein stündlicher Regionalexpress zwischen Karlsruhe Hbf. und Heilbronn Hbf. ersetzt den bisherigen S4-Eilzug der AVG.
  • Ein zweistündlicher Regionalexpress zwischen Karlsruhe Hbf. und Freudenstadt Hbf. ersetzt den bisherigen S81-Eilzug der AVG. Nach Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels wird der Regionalexpress stündlich verkehren.
  • Die Regionalexpresszüge aus Heilbronn und Freudenstadt stellen in Karlsruhe Hbf. einen Anschluss an den Fernverkehr her.
  • Regionalbahnen verkehren zwischen Karlsruhe Hbf., Ettlingen West und Rastatt mit Bedienung aller Halte und teilweiser Fortführung bis Forbach (Schwarzwald) und Achern.
  • Nach Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels wird Halbstundentakt zwischen Karlsruhe Hbf., Ettlingen West und Rastatt mit stündlicher Fortführung nach Achern und teilweiser Fortführung bis Forbach (Schwarzwald) eingerichtet.
  • Nationalparkexpresszüge an Wochenenden zwischen Karlsruhe und Freudenstadt werden nach Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels eingeführt.
  • Der erfolgreiche „Murgtäler Radexpress“ (Mannheim – Karlsruhe – Freudenstadt) wird mit neuen Fahrzeugen fortgeführt.

„Ich freue mich, dass wir bei der Neuordnung des Nahverkehrs auf der Schiene im Raum Karlsruhe mit der heutigen Vergabe ein gutes Stück weitergekommen sind. Die bisherigen langlaufenden Stadtbahnlinien werden auf komfortablere und schnellere Fahrzeuge umgestellt. Und mit dem neuen Nordbaden-Express setzen wir ein attraktives Angebot zwischen den nordbadischen Ballungszentren auf die Schiene. Gleichzeitig bleibt das bewährte Karlsruher Modell in seinem Kernbereich erhalten“, sagte Prof. Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium.

Aufgrund Einschränkungen bei der Infrastruktur können nicht alle geplanten Leistungen sofort ab Dezember 2022 gefahren werden. In südlicher Richtung hängt die Umsetzung des Zielfahrplans von der Fertigstellung des Rastatter Tunnels (nach derzeitigem Stand Dezember 2025) und auch des Tiefbahnhofs in Stuttgart (nach derzeitigem Stand Dezember 2025) ab. In nördlicher Richtung kann eine regelmäßige Durchbindung der Expressleistungen über Heidelberg hinaus nach Mannheim erst nach dem viergleisigen Ausbau zwischen Mannheim und Heidelberg (nach derzeitigem Stand unklar) erfolgen. Daher ist die Inbetriebnahme des neuen Netzes 7b stufenweise vorgesehen (siehe auch Steckbrief).

Die Ausschreibung war aufgeteilt in zwei Lose und der Zuschlag erfolgt für 13 Jahre. Neben dem verbesserten Angebot wird das Reisen von und nach Karlsruhe auf den genannten Strecken auch durch den Einsatz von Neufahrzeugen spürbar bequemer:

  • Im Los 1 „Karlsruher Netz“ (Karlsruhe – Bretten – Eppingen – Heilbronn, Karlsruhe – Rastatt – Baden-Baden – Achern, Karlsruhe – Rastatt – Forbach (Schwarzwald) – Freudenstadt – Bondorf) sind dreiteilige und fünfteilige Neufahrzeuge vom Typ Alstom Coradia Continental vorgesehen.
  • Im Los 2 „Nordbaden-Express“ (neue schnelle Verbindung von Karlsruhe über Bruchsal nach Heidelberg/Mannheim) sind dreiteilige Neufahrzeuge vom Typ Siemens Mireo vorgesehen.

Alle Fahrzeuge entsprechen nicht nur den neuesten Sicherheitsanforderungen, sondern sind auch vollständig klimatisiert und mit kostenloser WLAN-Verbindung für die Reisenden ausgestattet. Die Züge werden innen und außen im landeseinheitlichen Design gestaltet sein. Sie enthalten großzügige Mehrzweckbereiche zum einfachen Transport von Fahrrädern, Kinderwagen und Rollstühlen. Auch sind die Fahrzeuge barrierefrei und mit einem behindertengerechten WC ausgestattet.

Die DB Regio hat in beiden Losen das wirtschaftlichste Angebot abgegeben. Drei weitere Wettbewerber hatten ebenfalls ein Angebot für beide Lose abgegeben. Alle Bieter im Netz 7b hatten sich für eine Finanzierung der Fahrzeuge nach dem sogenannten BW-Modell entschieden, d.h. für eine Finanzierung über die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg.

Das Netz 7a enthält die bei der AVG verbleibenden heutigen Stadtbahnleistungen. Die AVG wird diese auch über Dezember 2022 hinaus im Wege einer Direktvergabe weiter betreiben. Die AVG hatte deshalb auf eine Beteiligung an der wettbewerblichen Vergabe des Netzes 7b verzichtet.

Weitere Meldungen

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Start des Projekts "Scan-Fahrzeuge" in Mannheim
Scan-Auto

Start des Pilotprojekts Scan-Fahrzeuge in Mannheim

Ein Zug fährt auf der Brenzbahn.
Schiene

Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn

Logo des Verkehrsministeriums für Mobilitätspakte
Mobilitätspakt

Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim wird bis 2030 fortgesetzt

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen lächelnd im Zug. In der Ecke rechts oben ist das Logo des D-Ticket JugendBW abgebildet..
D-Ticket JugendBW

Preisanpassung beim D-Ticket JugendBW

Doppelstockzug von vorne.
SPNV

Zukunftsfahrplan: Zwischenbilanz und Perspektive

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Brücken

Umsetzungsplan zur Erhaltung der Brücken

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Fahrgastcenter

Fahrgastcenter folgen in Horb, Tübingen, Friedrichshafen

Gruppenbild der Gewinner "Wir machen Mobilitätswende" 2025 mit Verkehrsminister Hermann.
Innovation

Wir machen Mobilitätswende: Gewinnerinnen und Gewinner 2025

Radweg
Rad

Neuer Radweg entlang der B 465 verbindet Ehingen und Altsteußlingen

Geschäftsmann steigt in einen Bus mit seinem Fahrrad.

Klimamobilitätspläne: Hohes Engagement in Städten und Landkreisen

E-Smart wird geladen.
E-Carsharing

Förderung für Elektro-Carsharing gestartet

von links nach rechts: Verkehrsminister Winfried Hermann, Oberbürgermeister Eckart Würzner und Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (v.l.)
RadKONGRESS

Baden-Württemberg macht Tempo beim Radverkehr

Ein E-Lkw lädt an einer Ladesäule.
Elektro-Lastwagen

2000 Lkw-Ladesäulen: Kompetenznetz Lkw-Laden treibt den Bau voran