Baden-Württemberg hat das Ziel Vorreiter und Wegbereiter für eine nachhaltige und bürgernahe Mobilität zu werden. Derzeit sind rund 71 Prozent der Schienenstrecken in Baden-Württemberg elektrifiziert, umgerechnet sind dies circa 3.100 von knapp 4.400 Schienenkilometer landesweit (Stand 2023). Elektrifiziert sind bereits die im Wesentlichen stark genutzten Schienenachsen in Baden-Württemberg. Es besteht dennoch großes Potential, den Anteil der elektrifizierten Schienenstrecken weiter zu steigern. Damit kann auch der Einsatz von umweltschädlichen Dieselzügen verringert werden.
Konkreter Plan zur Elektrifizierung
Mit Hilfe eines „Elektrifizierungskonzepts für das Schienennetz in Baden-Württemberg“ wurde eine Perspektive erarbeitet, wie der Schienenverkehr langfristig fast vollständig elektrisch fahren kann. Noch nicht elektrifizierte Strecken wurden in dem Konzept in vier Schritte unterteilt.
- Schritt 1: Elektrifizierung in Bau oder Planung
- Schritt 2: Vordringlicher Bedarf/Lückenschluss
- Schritt 3: Langfristiger Bedarf/fahrzeugseitige Lösungen
- Schritt 4: Bahnstrecken ohne regelmäßigen SPNV
Schienenstrecken im ersten Schritt sind zur Umsetzung fest geplant oder werden bereits umgesetzt. Maßnahmen aus dem zweiten Schritt sind Schienenstrecken, die einen verhältnismäßig starken Effekt auf die Elektrifizierungsquote ausüben oder als Lückenschluss zwischen zwei bereits elektrifizierten Abschnitten priorisiert werden sollten.
Im dritten Schritt sind Vorhaben enthalten, die sich entweder für eine fahrzeugseitige Elektrifizierung anbieten oder aber zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Fahrdraht ausgestattet werden sollen. Bahnstrecken ohne regelmäßigen SPNV werden im Konzept zunächst nicht betrachtet.
Für den Neu- und Ausbau der Schienenwege ist grundsätzlich der Eigentümer verantwortlich. In Baden-Württemberg gehören überwiegend dem Bund die Schienenstrecken. Dieser ist hat somit grundsätzlich die finanzielle Verantwortung zu tragen.