ÖPNV

2,5 Millionen Euro für innovative ÖPNV-Projekte

Lesezeit: 8 Minuten
  • Teilen
  •  
Smartphone wird an Scanner gehalten

Verkehrsminister Hermann: „Der moderne Nahverkehr ist digital, barrierefrei und kundenfreundlich!“

Neue digitale Anwendungen und Technologien für den Nahverkehr werden besser gefördert. Verkehrsminister Winfried Hermann hat dafür elf digitale Projekte von Landkreisen, Verkehrsverbünden und Unternehmen vorgestellt. Das Verkehrsministerium wird die Projekte im Rahmen der „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“ mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro fördern.

„Der moderne Nahverkehr ist digital, barrierefrei und kundenfreundlich! Wer Bus oder Bahn fährt, bucht heutzutage immer häufiger per App oder möchte kontaktlos zahlen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung der elf Projekte. „Unsere Verkehrsverbünde, Landkreise und Unternehmen haben viele innovative Ideen, wie mit Apps und anderen digitalen Technologien der Nahverkehr attraktiver wird. Mit der Förderung des Landes können die Projekte jetzt Realität werden!“

Neue Mobilitäts-App für den Landkreis Ortenau

Mehr als eine klassische Nahverkehrs-App für Bus und Bahn möchte der Extern: Landkreis Ortenau (Öffnet in neuem Fenster) für seine Region entwickeln. In einer neuen Mobilitäts-App sollen neben Bus und Bahn auch alternative Sharing-Angebote für Rad und Auto gebucht werden können. Das Land fördert die Entwicklung der App mit insgesamt 375.000 Euro.  

Mit der App soll für die Fahrgäste der Wechsel zwischen den verschiedenen Mobilitätsangeboten deutlich einfacher werden. Statt mehreren Apps soll es eine App für alles geben. Zuerst ist geplant den Fahrradverleihdienst Extern: Nextbike (Öffnet in neuem Fenster) und den Carsharing-Anbieter Extern: Stadtmobil Südbaden (Öffnet in neuem Fenster) in die App zu integrieren.

Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, sagte dazu: „Ich bin dem Ministerium für Verkehr für die Förderzusage sehr dankbar, jetzt können wir die Mobilitäts-App zügig weiter voranbringen. Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Bevölkerung und gerade in unserem ländlichen Raum von besonderer Bedeutung. Nach der weitreichenden Tarifreform im Ortenaukreis zum 1. August 2021 ist die Einführung der Mobilitäts-App nun der nächste große Schritt auf dem Weg zu einem deutlich attraktiveren und nutzerfreundlicheren ÖPNV. Mit der App schaffen wir ein einheitliches, barrierefreies und übersichtliches Angebot, um den Bürgerinnen und Bürgern den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern.“

Der Landkreis orientiert sich mit seiner App an der bereits existierenden Extern: regiomove-App (Öffnet in neuem Fenster) des Karlsruher Verkehrsverbundes. Mit der Einführung der App soll auch ein neues Preis- und Gutscheinsystem entwickelt werden. Damit sollen neue Nutzerinnen und Nutzer gewonnen werden, die bisher mit dem Umstieg auf den klimafreundlicheren Nahverkehr und Sharing Angebote zögerten.

Um die App auch fit für das ganze Land zu machen, wird sie mit anderen digitalen Plattformen und Angeboten verknüpft. So soll es zukünftig auch möglich sein die Dienste der regiomove-App desExtern: Karlsruher Verkehrsverbundes (Öffnet in neuem Fenster) zu nutzen. Hierfür wird an einer Schnittstelle zwischen beiden Apps gearbeitet. Auch wird die App an das Datenökosystem des Landes Extern: MobiData BW (Öffnet in neuem Fenster) angeschlossen.

Regiomove-App der KVV wird ausgebaut

Ebenfalls mit 375.000 Euro fördert das Verkehrsministerium die Weiterentwicklung derExtern: regiomove-App des Karlsruher Verkehrsverbundes (Öffnet in neuem Fenster). Die App ermöglicht bereits die Buchung verschiedener Mobilitätsangebote. In Zukunft soll das Angebot noch ausgeweitet werden. Auch der On Demand Service KVV.MyShuttle soll dazu in die App integriert werden. Bei MyShuttle können Fahrgäste nach Bedarf via App Kleinbusse bestellen.

Olaf Strotkötter, Mitglied der Geschäftsleitung des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV), betonte: „Wir freuen uns sehr, dass wir dank der Unterstützung des Landes die digitale Vernetzung verschiedener Mobilitätsservices in unserer App weiter voranbringen können. Dadurch wird regiomove weiter Schritt für Schritt zu einer vollumfänglichen multimodalen Mobilitäts-App ausgebaut. Unser attraktives digitales Angebot beinhaltet damit den ÖPNV ebenso wie Leihfahrräder, Carsharing, On-Demand-Verkehre und andere wichtige Mobilitätsinformationen – ganz nach dem Motto ´regiomove - alles außer beamen´.“

Echtzeitauskunft für Fahrrad und Rollstuhl im Landkreis Tübingen

Der Platz für Rollstuhl und Fahrräder ist in Bussen begrenzt. Das Unternehmen Extern: Omnibus Groß aus Rottenburg am Neckar (Öffnet in neuem Fenster) möchte mit einer digitalen App die Fahrgäste vor Fahrtantritt darüber besser informieren. Beim Projekt FREIFAHRT soll die Auslastung von Bussen in Echtzeit berechnet werden. Der Fahrgast soll dann auf einer Plattform im Netz prüfen können, ob noch ein Platz für das Fahrrad oder den Rollstuhl vorhanden ist.

Claudia Groß, Geschäftsführerin von Omnibus Groß, sagte dazu: "FREIFAHRT ist ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Fahrgastmonitoring des öffentlichen Personenverkehrs mit Analyse- und Informationssystem für B2B und B2C-Audits. Die Plattform bietet – ganz im Sinne einer digitalen Barrierefreiheit im Nahverkehr – den Austausch in Echtzeit mit nutzerfreundlichen Anwendungen und Auskünften zur Fahrplanlage, Auslastungsgrad und Vernetzung von Mobilitätssystemen ebenso wie zur Optimierung von Planungsprozessen und zur Vereinfachung betriebsinterner Abläufe."

Getestet werden soll das Projekt FREIFAHRT im Landkreis Tübingen auf den beiden ÖPNV-Buslinie 18 (Poltringen – Tübingen) und 7632 (Rottenburg – Altingen). Insgesamt fördert das Verkehrsministerium das Projekt mit rund 370.000 Euro.

Digitaler Fahrkartenverkauf auch in Bussen im VVS-Gebiet

Elektronische Tickets können bisher in der Region Stuttgart nicht direkt beim Busfahrer oder der Busfahrerin gekauft werden. Das mit 375.000 Euro geförderte Projekt „Dave B“ soll das ändern. Dafür müssen die Bordcomputer der Busse umgerüstet werden.

„Das Projekt wird den zukunftsweisenden digitalen Verkauf weiter voranbringen, deshalb freuen wir uns über die Förderung sehr. Für die Fahrgäste vor allem in der Region hat das neue System den Vorteil, dass sie nicht mehr zu einer Verkaufsstelle oder einem Automaten müssen, um ein Ticket auf die polygo-Karte zu laden“, sagte Extern: VVS (Öffnet in neuem Fenster)-Geschäftsführer Host Stammler. „Es gibt immer noch viele Fahrgäste, die mit einem Verbundpass unterwegs sind. Dave B schafft für sie nun den Anreiz, auf die polygo-Karte umzusteigen.

Mit der Übertragungstechnik NFC wird es dann möglich sein die elektronischen Tickets direkt auf die polygo-Karten der Fahrgäste zu laden. Auch werden mit „Dave B“ verschiede Prozesse zum Austausch von Daten automatisiert.

Weitere geförderte Projekte

Hintergrund: Förderprogramm Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität

Die Förderung von Digitalen Innovationen im ÖPNV ist Bestandteil des Förderaufrufs Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität, den das Ministerium zur Stärkung des ÖPNV im Sommer 2020 veröffentlicht hatte. Das Land unterstützt die Antragssteller bei dem Aufbau von digitalen Innovationen im ÖPNV für die Dauer von 18 Monaten mit bis zu 75 Prozent.

Neben der Förderung von Digitalen Innovationen im ÖPNV konnten im Rahmen der Innovationsoffensive auch Mobilitätszentralen sowie Gesamtkonzepte aus Buslinien und On-Demand Verkehren eine Förderung erhalten.

Weitere Meldungen

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Radfahrer mit Helm stehen auf dem neuen Radweg in Bad Wimpfen. Auf dem Boden steht in blau und pink: "In Bad Wimpfen fahren wir Rad"
Radschnellweg

Radschnellweg RS 3: Erstes Teilstück offiziell eröffnet

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit

Gewinnerinnen und Gewinner des Schulradeln 2024 auf dem gewonnenen Rad-Aktionstag
Schulradeln

1.000 Jugendliche feiern Schulradeln-Sieg in Ladenburg

Kopf eines Zuges.

DB Regio gewinnt Ausschreibung für Neckartal und Südbahn