Staatssekretär Steffen Bilger: Wichtige Lebensader für die Region
Ministerialdirektor Uwe Lahl: Ertüchtigung mit innovativem Verfahren
Die Sanierung der Rheinbrücke bei Karlsruhe-Maxau im Zuge der Bundesstraße 10 schreitet voran. Heute (20. Januar 2020) besichtigten der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Steffen Bilger MdB, und der Ministerialdirektor beim Verkehrsministerium Baden-Württemberg, Prof. Uwe Lahl, gemeinsam mit der Karlsruher Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm die Rheinbrücke Maxau. Nach rund 14 Monaten Bauzeit stehen seit 28. Dezember 2019 wieder alle Fahrstreifen für den Kraftfahrzeugverkehr zur Verfügung. Mit dem Besuch unterstrich der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger die Bedeutung der Rheinbrücke: „Eine auf dem modernsten Stand sanierte Brücke über den Rhein ist nicht nur eine wichtige Lebensader der Region. Sie ist auch das Rückgrat eines leistungsfähigen Bundesstraßennetzes, das nicht nur Wirtschaftsräume, sondern auch die Menschen beidseits des Rheins miteinander verbindet.“
53 Jahre nach der Inbetriebnahme der einzigen Rheinbrücke für die Region Südpfalz / Karlsruhe / Nord-Elsass wurde das imposante Bauwerk nun im Zeitraum von November 2018 bis Dezember 2019 für rund 14 Millionen Euro umfangreich ertüchtigt und saniert. Dies wurde mit einem innovativen Verfahren umgesetzt: Durch eine rund sechs Zentimeter dicke Platte aus ultrahochfestem Beton wurde die Fahrbahnplatte aus Stahl verstärkt und somit fit für die Zukunft gemacht. Diese neuartige Bauweise kam damit bei einer Brücke dieser Größenordnung deutschlandweit erstmals zum Einsatz. „Mit diesem innovativen Bauverfahren erfüllt die Brücke nun für weitere Jahrzehnte ihre Aufgabe, die Regionen beidseits des Rheins zu verbinden. Die Verkehrsbehinderungen des letzten Jahres zeigen aber auch, wie wichtig diese Brückenverbindung ist und wie wichtig eine zweite Rheinbrücke ist. Wie Minister Hermann bei seinem Besuch im Juni letzten Jahres betonte, muss diese aber einen Radweg und einen Anschluss an die B 36 haben“, betonte Ministerialdirektor Prof. Uwe Lahl. Die Querspange, die die zweite Rheinbrücke mit der B 36 verbindet, befindet sich in der Vorplanung. Eine erste Sitzung des Projektbegleitkreises fand am 7. November 2019 statt. Ziel ist es, die Vorplanung 2020 abzuschließen.
Aufgrund von unerwarteten Schadstellen im Bereich des Stahlüberbaus war lange fraglich, ob der ursprünglich vorgesehene Fertigstellungstermin Ende 2019 gehalten würde. Trotz aller technischer Herausforderungen gelang es durch einen hohen Einsatz von Personal und der Optimierung des Bauablaufes jedoch, die Arbeiten, die den Verkehr beeinträchtigen, rechtzeitig fertigzustellen. Bis auf Restarbeiten, wie den Korrosionsschutz im Bereich der beiden Geh- und Radwege sowie unter der Brücke, wurden die Ertüchtigungsarbeiten damit wie geplant abgeschlossen. „Ihr Einsatz hat es möglich gemacht, dieses für den Verkehr in der Region so wichtige Projekt schnellstmöglich und erfolgreich fertigzustellen“, dankte Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm allen Beteiligten. Ebenso dankte sie allen Verkehrsteilnehmern für ihre Geduld und ihr Verständnis.
Hintergrund:
Die Rheinbrücke Maxau ist eine 292 Meter lange Schrägseilbrücke aus Stahl.
Bei der Inbetriebnahme der Rheinbrücke Maxau im Jahr 1966 lag das Verkehrsaufkommen bei etwa 18.000 Kraftfahrzeugen pro Tag. Die Brücke wurde zunächst mit zwei Fahrstreifen je Richtung und einem Standstreifen betrieben. 1995 wurde der Standstreifen zugunsten eines dritten Fahrstreifens in beiden Fahrtrichtungen aufgelöst. Heute queren werktäglich über 80.000 Kraftfahrzeuge pro Tag die Brücke. Insbesondere diese Steigerung des Verkehrs und der hohe Schwerverkehrsanteil machten eine Ertüchtigung des Bauwerks erforderlich, da der Stahl infolge der Lastwechsel einer Ermüdungsbeanspruchung unterliegt. Durch die Ertüchtigung wird die Ermüdungsbeanspruchung reduziert, so dass die Brücke für weitere Jahrzehnte uneingeschränkt genutzt werden kann.
Die Ertüchtigung der Brücke beinhaltet zum einen den Einbau einer hochfesten Betonfahrbahnplatte, zum anderen werden Verstärkungen im Innern des Stahlüberbaus vorgenommen. Der rund sechs Zentimeter dicke Beton ersetzt den bisherigen Asphaltbelag und ist damit annähernd gewichtsneutral, so dass er die Brücke nur geringfügig zusätzlich belastet. Dank seiner Eigenschaften verstärkt er die Brücke. Weitere Arbeiten waren die Erneuerung der Schrammborde mit den darauf montierten Schutzeinrichtungen, der Umbau und die Erneuerung der Entwässerungseinrichtungen sowie die anschließende Wiederherstellung des Korrosionsschutzes und nicht zuletzt neue Beläge für den Fahrradweg.