SCHIENE

Bahnhof Crailsheim: Land stellt umfassende Förderung in Aussicht

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Lange Bahnunterührung im Neonlicht mit braunen Bodenfließen und dunklen Wandfließen

Ausbau soll über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert werden – Land könnte größten Teil der Investitionskosten übernehmen

Das Land beteiligt sich an einem wichtigen Kernstück des Ausbaus des Bahnhofs Crailsheim. Die Finanzierung der Verlängerung der Personenunterführung zur Anbindung der westlich gelegenen Stadtgebiete an den Zentralen Omnibusbahnhof und den Bahnhof Crailsheim soll auf Grundlage des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) erfolgen. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Land, Stadt Crailsheim, Regierungspräsidium Stuttgart und der Deutschen Bahn verständigt. Zu der Online-Konferenz hatte der Amtschef des Ministeriums für Verkehr Dr. Uwe Lahl eingeladen. Bei dem Gespräch, an dem neben dem Oberbürgermeister von Crailsheim, Dr. Christoph Grimmer, auch Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler sowie Michael Groh, Leiter Regionaldirektion Südwest der DB Station&Service AG teilnahmen, konnte im Vorfeld bereits für das Teilprojekt des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs Crailsheim eine gute Finanzierungslösung gefunden werden. Zwischenzeitlich hat die Stadt das Bauvorhaben „Durchstich Personenunterführung“ definiert und vorgestellt, welche Maßnahmen dafür in Angriff genommen werden sollen.

Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl, Amtschef im Ministerium für Verkehr, stellte nun auch für dieses Teilprojekt eine Landesförderung in Aussicht: „Ich freue mich, dass die Stadt dieses Projekt in die Hand nimmt und dass wir damit die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs in Crailsheim ganz konkret erleichtern können. Im Rahmen des LGVFG-Programms ist es möglich, dass das Land bei einem entsprechenden Antrag bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten für das Vorhaben ‚Durchstich Personenunterführung‘ übernimmt. Zudem unterstützen wir die Planung finanziell. In der Summe will sich das Land nach einem entsprechenden Antrag auch bei diesem Projekt mit 85 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionskosten beteiligen.“

Dr. Christoph Grimmer, Oberbürgermeister der Stadt Crailsheim: „Nach der Einigung mit dem Land und der Deutschen Bahn zur Verbesserung der Barrierefreiheit am Crailsheimer Bahnhof sowie der Information zur angestrebten Verlängerung der S-Bahn von Nürnberg über Dombühl nach Crailsheim ist die nun abgestimmte Perspektive für die Verlängerung der Unterführung die dritte wichtige Nachricht innerhalb weniger Wochen für die Stärkung der Mobilität in unserer Region. Alle Beteiligten, insbesondere das Verkehrsministerium Baden-Württemberg, haben zum Ausdruck gebracht, den ‚Durchstich‘ herbeiführen zu wollen. Der Bahnhof wird hiermit besser an die westlichen Stadtteile angeschlossen und der öffentliche Nahverkehr insgesamt enger miteinander vernetzt. Die Verknüpfung von Schiene und Straße, also Bahn und Bus bzw. Rad, ist die Voraussetzung für einen attraktiven und wettbewerbsfähigen ÖPNV. Der Schulterschluss mit dem Land und der DB stimmt mich positiv, dass der Bahnhof bis zu einer möglichen Landesgartenschau Crailsheim im Zeitraum 2031 bis 2036 so aufblühen wird, dass wir unser Bundesland erfolgreich repräsentieren und für Baden-Württemberg gute Gastgeber sein werden."

Michael Groh, Leiter Regionaldirektion Südwest der DB Station&Service AG: „Ich freue mich, dass Stadt und Land heute die Grundlage für diese städtebaulich bedeutende und für das System Bahn wichtige Maßnahme gefunden haben. Wir werden die Stadt bei der Umsetzung auch weiterhin mit allen Kräften unterstützen.“

Die Fußgängerunterführung vom Bahnhof bis zum Alten Postweg soll insgesamt 95 Meter lang werden. Sie verkürzt die Wegstrecke für die Menschen, die in den westlichen Stadtteilen der Stadt Crailsheim wohnen oder arbeiten, zum Zentralen Omnibusbahnhof auf der anderen Seite der Bahngleise entscheidend um rund 800 Meter. Die Verlängerung soll direkt im Anschluss an die bestehende Unterführung mit den gleichen Abmessungen erfolgen. Zum behindertengerechten Übergang zum Alten Postweg und dem westlichen Stadtgebiet ist eine Rampe vorgesehen. In gerader Fortsetzung der Unterführung ist zusätzlich ein Treppenaufgang geplant. Für die Fahrgäste bedeutet das eine große Erleichterung, die den Schienenpersonennahverkehr am Bahnhof Crailsheim insgesamt deutlich attraktiver für Fahrgäste macht.

Verkehrsminister Winfried Hermann: „Ich freue mich, dass ein für den Schienenverkehr in Baden-Württemberg so wichtiger Knotenpunkt wie Crailsheim aufgewertet wird. Nachdem der Bahnhof von Crailsheim nicht im Bahnhofsmodernisierungsprogramm dabei sein konnte freuen wir uns, dass wir sowohl für die Barrierefreiheit und nun auch den perspektivischen Durchstich der Unterführung eine gute Lösung durch die mögliche Förderung im Rahmen des LGVFG gefunden haben, die ganz im Sinne unserer Ausbaustrategie im öffentlichen Nahverkehr ist. Die Maßnahmen stärken die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs für alle Benutzerinnen und Benutzer.“

Vereinbart ist nun, dass die Stadt die Planungen weiter vorantreibt, einen Planungs- und Finanzierungsvertrag mit der DB Station&Service AG abschließt und mit dem Regierungspräsidium Stuttgart in Kontakt tritt, um einen Antrag auf Programmaufnahme vorzubereiten. Das Gesamtvolumen der Baumaßnahmen für den Durchstich wird von der Stadtverwaltung in einer ersten Kostenprognose auf 10 Millionen Euro geschätzt. 

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