SPNV

Bund muss Ausbau der Frankenbahn finanzieren

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Hermann: Frankenbahn ist eine Hauptstrecke für Güter- und Fernverkehr

Die Frankenbahn ist eine Eisenbahn des Bundes. Neben dem Schienenpersonennahverkehr ist sie vor allem auch eine Hauptstrecke für den Güterverkehr. Deshalb hat das Land den Ausbau zwischen Züttlingen und Möckmühl zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Schienenpersonen- und Güterverkehrs zwischen den Oberzentren Heilbronn und Würzburg zur Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) angemeldet. „Der Bund ist dem nicht gefolgt. Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Denn zunächst ist es Bundesaufgabe, denn die Strecke ist eine Hauptstrecke mit großräumigen Güterverkehr. Da kann man nicht sagen, das ist eine reine Nahverkehrsmaßnahme“, so Verkehrsminister Winfried Hermann am Freitag (23. Juni) in Stuttgart. Er reagierte damit auf den Vorwurf von Norbert Barthle, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, das Land sei am Zug, die Planung voranzutreiben.

Die von Staatssekretär Barthle genannten Mittel, sind Mittel nach der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV). Die LuFV regelt, dass die Eisenbahninfrastrukturunternehmen 20 Prozent des Gesamtvolumens für Maßnahmen im SPNV verwenden müssen. In Baden-Württemberg werden diese Maßnahmen in regelmäßigen Abstimmungsrunden zwischen dem Land und der Deutschen Bahn AG abgestimmt und vereinbart. 

Von den auf Baden-Württemberg aus der LufV für die Jahre 2015-2019 entfallenden Mitteln in Höhe von insgesamt ca. 120 Millionen Euro sind bis 2019 insgesamt ca. 112 Millionen Euro allein für Stuttgart 21 fest gebunden. 

Für die Frankenbahn ist in diesem Zeitraum ein Betrag von insgesamt ca. 2,9 Millionen Euro vorgesehen. Nach Vereinbarung werden diese Mittel für kleinere netzseitige Maßnahmen an den Bahnstationen Möckmühl und Züttlingen verwendet. Darüber hinaus, insbes. im Hinblick auf den zweigleisigen Ausbau, sind keine Maßnahmen vorgesehen. Der zweigleisige Ausbau würde nach einer groben Schätzung des Landes im Jahr 2013 ca. 21 Millionen Euro kosten. Dafür können keine Nahverkehrsmittel, sondern müssen Schienenwegeausbau-Mittel eingesetzt werden.

Angesichts des erheblichen Investitionsstaus für Schienenprojekte u.a. auf Strecken mit SPNV hat die Verkehrsministerkonferenz den Bund bereits 2016 aufgefordert, ein zusätzliches Finanzierungsinstrument zu implementieren oder eine Finanzierung über den Bedarfsplan Schiene zu ermöglichen oder alternativ die Mittel der LuFV zu erhöhen. Minister Hermann weiter: „Es gibt also genügend Wege für den Bund, den Infrastrukturausbau seiner Schienenwege zu finanzieren. Baden-Württemberg kann nicht immer wieder Landesmittel für Bundesaufgaben einsetzen!“

Weitere Meldungen

Blühende Fläche neben dem Straßenverkehr
Straße

Wo Straßen aufblühen: Zehn Kommunen zeigen, wie Wandel gelingt

Mehrere Straßenschilder stehen in einem Schuppen nebeneinander.
Straße

Neue Werkstatt-, Wasch- und Fahrzeughalle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
bwegt

Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Ein Bagger lädt Schutt ab (Bidlerquelle: pixabay/wheel-loader-2580470/1920)
Albaufstieg

Albaufstieg freigegeben

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Baden-Württemberg veröffentlicht erstmals landesweites Verkehrsmodell

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Fahrplan

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Baumwiese (Bild: pixabay/ 2916763)
Straße

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Rad

Rekordrunde fürs Rad: Baden-Württemberg begeistert beim STADTRADELN 2025

Mannheimer Hafen bei Nacht (Bild: Staatliche Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim mbH, www.logistik-bw.de)
Hafen

Hafen Mannheim: Erprobter Dialog wird institutionalisiert

Straße

Straßenmeistereien bereit für Wintersaison

Rendering der Bahnsteighalle von Stuttgart 21 mit einem einfahrenden Zug.
Stuttgart 21

Bahn verschiebt Start von Stuttgart 21 erneut

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen