SCHIENE

Die Kombilösung ist in den Betrieb gegangen

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
SCHIENE Die Kombilösung ist in den Betrieb gegangen

Der Stadtbahn- und Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße mit dem Südabzweig und die oberirdische Gleisstrecke in der Kriegsstraße wurden nach einem kleinen Festakt zur Nutzung durch die Bürger*innen übergeben

Das 1,5 Milliarden Euro teure Bauvorhaben Kombilösung ist nach zwölf Jahren Bauzeit am heutigen Samstag (11. Dezember) in Betrieb gegangen. Der Stadtbahn- und Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße und die oberirdische Gleisstrecke in der Kriegsstraße wurden nach einem kleinen Festakt im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Michael Theurer, des Verkehrsministers von Baden-Württemberg, Winfried Hermann sowie des Karlsruher Oberbürgermeisters Dr. Frank Mentrup zur Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger übergeben. Gehalten von den beiden Geschäftsführern der Karlsruher Infrastruktur-Gesellschaft (KASIG), Dr. Alexander Pischon und Frank Nenninger, durchschnitten sie in der unterirdischen Haltestelle Marktplatz/Pyramide das sprichwörtliche Band.

Nahezu gleichzeitig wurden die insgesamt sieben neuen unterirdischen Haltestellen geöffnet, über die drei Rampen nahmen die ersten Straßenbahnen den Linienverkehr in dem insgesamt 3,6 Kilometer langen Tunnel und auf der 1,6 Kilometer langen oberirdischen Trasse mit ihren drei neuen Haltestellen auf. Bereits wenige Minuten danach nahmen die Bürgerinnen und Bürger „ihre“ Kombilösung in Besitz, die Haltestellen füllten sich in Windeseile mit Menschen, die im Tunnel Bahn fahren wollten.

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretärs beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, beglückwünschte bei der Eröffnung Karlsruhe zu einem „guten Projekt“ und überbrachte zudem die Grüße von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Theurer sagte: „Karlsruhe hat sich mit der Kombilösung auch für eine echte Fußgängerzone entschieden“, und mit dem Blick auf den noch nicht ganz fertigen Autotunnel bemerkte er: „Auch da schreibt Karlsruhe Geschichte.“

Für das Land Baden-Württemberg, das die förderfähigen Kosten der Kombilösung mit 20 Prozent bezuschusst, sprach Landesverkehrsminister Hermann, der „ganz herzliche Grüße“ des kurzfristig erkrankten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann überbrachte, „von einer ganz großen Sache heute“. Hermann erwähnte die anfänglichen Proteste gegen das Projekt, resümierte aber: „Die Kombilösung bringt einen verkehrlichen Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer und zusätzlich Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.“

Für die Stadt Karlsruhe dankte OB Dr. Mentrup Bund und Land für die finanzielle Förderung und betonte die Bedeutung der Kombilösung für die ganze Stadt: „Mit der Kombilösung entsteht eine neue Stadt, die wir dynamisch nutzen wollen. Alle Institutionen der Stadt, von Kultureinrichtungen über den Zoo bis hin zu Sportstätten und Verwaltung sind fußgänger- und fahrradfreundlich zu erreichen und liegen im Nahbereich des ÖPNV mit der Kombilösung als Kern.“ Er erwähnte auch die Verdienste seiner beiden Vorgänger im Amt des Oberbürgermeisters, Professor Gerhard Seiler und Heinz Fenrich, auf dem langen Weg zur Kombilösung. Beide früheren OB und die ehemalige Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle, die auch Patin für den Tunnel unter der Kaiserstraße war, waren bei der Eröffnung anwesend.

Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender Geschäftsführung der KASIG und der VBK hatte in seiner Begrüßung, die er auch im Namen von KASIG-Geschäftsführer-Kollege Frank Nenninger vornahm, auf die während der vergangenen Jahre aufgetretenen Herausforderungen in finanzieller wie auch in bautechnischer Hinsicht hingewiesen. Beide Geschäftsführer, so sagte Dr. Pischon, seien erfüllt von Freude, dass die Übergabe an die Bürgerinnen und Bürger nun geglückt sei, „aber auch voller Stolz, dass wir sämtliche Probleme angenommen und auch gelöst haben!“

Für die Kombilösung hatte sich bei einem Bürgerentscheid 2004 eine Mehrheit von 55,55 Prozent entschieden. Am 21. Januar 2010 erfolgte der Spatenstich zum Bau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels, am 21. April 2017 zum Umbau der Kriegsstraße mit einer oberirdischen Gleistrasse und einem darunterliegenden Autotunnel. Letzterer wird wegen der weltweiten Materialprobleme im Baugewerbe erst Ende März 2022 eröffnet werden.

Die Kombilösung besteht aus dem Stadtbahn- und Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße mit einer Länge von 2,4 Kilometern und vier neuen Haltestellen sowie dem etwa 1,2 Kilometer langen Tunnel-Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße hinein mit drei neuen Haltestellen. Zum Projekt gehört auch der Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen oberirdischen Gleistrasse sowie einem darunterliegenden 1,6 Kilometer langen Autotunnel.

Weitere Meldungen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit