Donauexperten diskutieren Potenziale von umweltfreundlichem Verkehr und Tourismus entlang der Donau
Sich auf Traditionen besinnen und dabei Neues schaffen – Geht das? Teodor Frolu und Ivan Patzaichin aus Rumänien tun genau das. Unter dem Label Rowmania fördern sie Bootsbau und Ökotourismus im Donaudelta. Sie bieten Donaureisenden die Möglichkeit, das Delta in verschiedenen Tagestouren mit dem Boot zu erkunden. Ihre Boote bauen sie vor Ort selbst und orientieren sich dabei an der Bauweise des im Donauraum traditionellen Fischerbootes „Lotca“. Sie wollen Touristen so eine neue Sichtweise auf die Donau ermöglichen und sie für die Naturschätze der Donau sensibilisieren.
Rowmania ist eins von vielen erfolgreichen Beispielen, die am vergangenen Wochenende auf der Fachkonferenz „Nachhaltige Mobilität und Green Economy im Donauraum“ vorgestellt wurden. Rund 120 Experten aus den Bereichen Verkehr und Tourismus kamen auf Einladung des Donaubüros Ulm/Neu-Ulm aus den Donauländern zusammen, um sich auszutauschen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie sich umweltfreundliche Fortbewegung im Donauraum zum Nutzen Aller realisieren lässt – und das über Ländergrenzen hinweg.
„Der Donauraum umfasst ein riesiges Gebiet, hier liegt ein gewaltiges Wirtschaftspotenzial, das auf zuverlässige, effiziente und umwelt- und menschenverträgliche Verkehrswege angewiesen ist. Denn nur Nachhaltigkeit sichert der Wirtschaft eine Zukunft. Nachhaltiges Denken zeichnet sich dadurch aus, dass man nicht nur von heute auf morgen denkt, sondern sich auch um Perspektiven bemüht“, betonte baden-württembergs Minister für Verkehr und Infrastruktur, Winfried Hermann, in seinem Impulsvortrag zum Einstieg in die zweitägige Konferenz. Wie diese Perspektiven aussehen können, das erörterten die Teilnehmer anschließend zwei Tage lang intensiv in Workshops und Diskussionsrunden.
Im Ergebnis waren sich die Experten einig, dass sich im Donauraum in den vergangenen Jahren viel getan hat. In Projekten entwickeln die Protagonisten vor Ort, zum Teil grenzübergreifend, spannende Lösungen für Fragen der nachhaltigen Mobilität - was fehlt ist eine weitreichende Unterstützung durch die politische Ebene. Die Konferenzteilnehmer wünschen sich, dass ein Rahmen geschaffen wird, indem sich die Akteure vor Ort noch besser vernetzen können – auch international. Denn auf lange Sicht sollen all die vielen kleinen Projekte miteinander verknüpft werden. Nur so kann der Donauraum sich in Zukunft als attraktives Reiseziel etablieren, das vom Schwarzwald bis ans Schwarze Meer auf nachhaltige Mobilität setzt.
Die Fachkonferenz „Nachhaltige Mobilität und Green Economy im Donauraum“ wurde unter anderem durch die EU-Projekte Transdanube und Green Destination Danube des Donaubüros Ulm/Neu-Ulm getragen. Ausführliche Informationen zu den Projekten unter:
www.donaubuero.de/transdanube-de
www.donaubuero.de/green-destination-danube-de
Quelle:
Donaubüro Ulm