Elektromobilität

Förderung der Elektromobilität braucht dichtes Netz

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Verkehrsminister Winfried Hermann hat in Mannheim eine in einem Parkhaus integrierte Starkstrom-Ladesäule in Betrieb genommen. Das Besondere an dieser Ladesäule in der Parkgarage Universitätsmensa Schloss ist, dass sie mit dem ganz normalen Parkticket frei geschaltet werden kann.

Wer parkt, kann ohne vorherige Anmeldung die Ladeinfrastruktur uneingeschränkt nutzen. Minister Hermann sagte: „In Verbindung mit der Elektromobilität bietet die Energiewende hin zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen die einmalige Gelegenheit zu einem nachhaltigen, umweltschonenden Individualverkehr und zu einer Abkehr von fossilen Kraftstoffen in Deutschland.“

Auf dem Weg zu diesem Ziel habe die Elektromobilität einige große Hürden zu überwinden, um die notwendige Akzeptanz von Seiten der Nutzer zu erreichen. Denn derzeit sind nur sehr wenige serienmäßige Elektrofahrzeuge auf dem Markt erhältlich. Und die wenigen, die bereits eingeführt wurden, sind nicht nur deutlich teurer sondern haben auch deutlich geringere Reichweiten als vergleichbare Fahrzeuge mit Otto- und Dieselmotoren.

Zwar werden bei 80 Prozent der Autofahrten weniger als 40 km zurückgelegt, aber die Reichweite stellt für viele Skeptiker der Elektromobilität noch ein großes Problem dar. Denn wer ein Auto kauft, möchte ohne größeren Organisationsaufwand einfach mal längere Strecken fahren können, wie man das eben bei den heutigen Autos mit Verbrennungsmotor gewohnt ist. Auch wenn dies nur einmal im Jahr die Fahrt ins Allgäu oder nach Italien ist, die man auch ohne Probleme mit einem Mietwagen bzw. einem Carsharing-Fahrzeug gestalten könnte.

Um das Problem der Reichweite so gering wie möglich zu halten, ist ein dichtes und barrierefreies Netz von Ladesäulen nötig, damit Nutzerinnen und Nutzer bei jedem Stopp unkompliziert und ohne vorherige Anmeldung laden können. Diese Barrierefreiheit ist in Deutschland derzeit nicht gegeben. Stattdessen versuchen fast alle Stromanbieter, ihre Kunden mit eigenen Ladekarten fest an sich zu binden.

Dabei drängen sich Parkhäuser förmlich auf, diese Lücke zu schließen. Zudem verfügen die meisten Parkhäuser bereits über ausreichend viele und große Stromanschlüsse. Der Ladestrom kann einfach mit den Parkgebühren zusammen am Kassenautomat bezahlt werden. Der Kunde erhält dort auch eine Quittung, auf der die Parkgebühr und die Ladezeit getrennt voneinander ausgewiesen sind. Mit der Bezahlung am Kassenautomat ist der Ladevorgang dann automatisch beendet. Die Kunden müssen dann nur noch das Kabel am Fahrzeug ausstecken.

Die Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW) hat schnell erkannt, dass Parken und Elektromobilität zusammengehören. Als landeseigener Parkhausbetreiber nimmt die PBW hier seit 2009 eine Vorreiterrolle ein und hat bereits 69 Ladepunkte in ihren Parkhäusern in ganz Baden-Württemberg errichtet. Ziel der PBW ist die Ausstattung jedes öffentlichen Standortes mit mindestens einer Ladesäule und somit der Aufbau einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur im Land. Bis Ende 2013 will die PBW alle ihre 16 Standorte mit öffentlichen Parkhäusern - von Lörrach über Konstanz bis Heidelberg - mit Ladesäulen ausstatten.

Auch andere Parkhausbetreiber sind bereits auf diese Ladesäule aufmerksam geworden und es werden derzeit schon weitere aufgebaut. "Dies sollte allen Beteiligten Mut machen, dass dieser eingeschlagene Weg der Richtige war und sie darin bestärken, diesen weiter zu gehen", betonte Herr Minister Hermann.

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An der Ladesäule können die Kunden ihr Fahrzeug mit Starkstrom (400 Volt / 32 Ampere) und bis zu 22 Kilowatt Leistung über einen EU-weit genormten Typ 2-Anschluss am Kabel laden. Dies ermöglicht es, die Batterie eines Elektroautos  einer Stunde voll aufzuladen. Zudem stehen 2 Haushaltssteckdosen sowie ein Typ 1-Stecker am Kabel zur Verfügung. Die Ladesäule führt den Kunden mit ihren Sprachansagen durch den gesamten Ladevorgang und teilt mit was zu tun ist und was derzeit passiert.

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