GÜTERVERKEHR

Güterverkehrskonzept für Baden-Württemberg vorgestellt

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Verkehrsminister Winfried Hermann und Prof. Dr. Tobias Bernecker, beide mit Mundschutz, stehen auf der Terrasse des Verkehrsministeriums und halten beide ein Heft mit der Aufschrift "Güterverkehrskonzept" in der Hand.
v. l. n. r.: Prof. Dr. Tobias Bernecker, Logistik- und Mobilitätsexperte an der Hochschule Heilbronn und Verkehrsminister Winfried Hermann MdL

Zwölf Handlungsfelder für einen nachhaltigen und innovativen Güterverkehr

Heute ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein für einen nachhaltigen und effizienteren Güterverkehr in Baden-Württemberg erfolgt. Die Konsortialführer Hochschule Heilbronn und TraffGo Road GmbH präsentierten die Grundlagen und Empfehlungen für ein Güterverkehrskonzept.

„Wir wollen die Klimaziele erreichen. Hierfür müssen wir in allen Verkehrsbereichen aktiv werden – auch im Güterverkehr. Nur so können wir die Verkehrswende schaffen. Zwar liegen viele entscheidende Gestaltungsmöglichkeiten beim Bund, aber auch wir als Land können und wollen auf Landesebene den Güterverkehr im Sinne der Nachhaltigkeit mitgestalten. Die vorliegenden Empfehlungen werden uns auf diesem Weg unterstützen. Das Ziel ist klar: Bis 2030 soll jede dritte Tonne klimaneutral transportiert werden“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL.

„Mit dem Güterverkehrskonzept legt das Verkehrsministerium die vermutlich breiteste Analyse im Sektor Spedition, Transport und Logistik in Baden-Württemberg vor. Das Konzept liefert Fakten und bestätigt viele Aussagen und Forderungen der Branche. Wir wünschen uns, dass die Botschaften zur Bedeutung der versorgungsrelevanten Logistikbranche, der dazugehörigen Infrastrukturen Straße, Schiene und Binnenwasserstraßen weit in alle Bereiche der Gesellschaft getragen werden“, so VSL-Präsident Karlhubert Dischinger. Bei der Umsetzung des Konzepts fordert Dischinger von der Landesregierung den Mut, den diese in Coronazeiten gezeigt habe; schnelle, unbürokratische praxisorientierte Entscheidungen.

 „Der Transport- und Logistiksektor ist systemrelevant und erfährt seit der Corona-Pandemie eine neue Wertschätzung und Anerkennung. Das nun vorgelegte Güterverkehrskonzept des Landes unterstreicht dies eindrucksvoll. Durch die frühzeitige Einbeziehung der Unternehmen in verschiedensten Foren war es möglich, theoretische Überlegungen kritisch zu diskutieren und an der Praxis zu messen. Wir freuen uns nun auf die bevorstehende Umsetzung, in die sich die baden-württembergische Wirtschaft gerne mit all ihrer Erfahrung und Innovationskraft einbringen wird“, so Artin Adjemian, IHK Rhein-Neckar (Federführende IHK in Verkehrsfragen der 12 baden-württembergischen IHKs).

„Neben einer guten Verkehrsinfrastruktur werden vor allem Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Vernetzung entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Güterverkehrs sein. Es geht darum, die sich bietenden Chancen jetzt zu nutzen. Hierfür schlagen wir im Güterverkehrskonzept auf insgesamt zwölf Handlungsfeldern passende Maßnahmen für Baden-Württemberg vor“, sagte Prof. Dr. Tobias Bernecker, Hochschule Heilbronn.

In den letzten beiden Jahren wurden mittels wissenschaftlicher Analyse, Branchenworkshops mit gut 200 Teilnehmern aus der Transportbranche sowie weiteren Fachgesprächen konkrete Handlungsfelder für Baden-Württemberg erarbeitet.

Die von den Gutachtern rund um die Hochschule Heilbronn empfohlenen Handlungsfelder umfassen dabei unter anderem ergänzende Fördermöglichkeiten für die Errichtung von Umschlagsinfrastruktur an Schienenwegen und Häfen, die Sicherung von Hafenflächen für Logistik, Abstellflächen und Parkplätze sowie die Forschung und Erprobung neuer Fahrzeuginnovationen. Ebenso bedarf es neuer Zustellkonzepte für die Belieferung der Innenstädte, die Sendungsverteilung im urbanen Raum muss fortlaufend innovativ weiterentwickelt werden. Von besonderer Bedeutung ist auch die Fortführung der Vernetzungsaktivitäten der Branche mit Politik und Verwaltung, um übergeordnete Herausforderungen gemeinsam angehen zu können.

Die Empfehlungen betreffen somit Maßnahmen des Infrastruktur- und Innovationsfelds, der Organisation des Güterverkehrs, den Vernetzungsbedarf sowie regulatorische Rahmenbedingungen.

Das Land nimmt mit der Ausarbeitung des Güterverkehrskonzepts eine Vorreiterrolle ein und verfolgt damit das Ziel, die Potenziale der alternativen Verkehrsträger und auch des Straßengüterverkehrs zu unterstützen. Eine auf Baden-Württemberg fokussierte Internetplattform informiert zudem über bestehende Terminals und Transportmöglichkeiten auf der Schiene und Wasserstraße im Kombinierten Verkehr. Die Branche erhält hierdurch die Möglichkeit, diese mit Daten zu bestehenden Verbindungen und Terminaldaten des Kombinierten Verkehrs ergänzen zu lassen.

Insgesamt acht Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten begleiteten die Ausarbeitung. Dadurch gelang es auch, die Empfehlungen besonders praxisnah zu gestalten. Mit der Veröffentlichung ist das Güterverkehrskonzept jedoch nicht abgeschlossen, sondern beginnt erst richtig. Nun gilt es gemeinsam mit den Akteuren die Handlungsempfehlungen zu diskutieren, zu priorisieren und die gute Zusammenarbeit fortzuführen. Im Anschluss müssen ebenso die finanzbezogenen und entscheidungsbezogenen Zustimmungen eingeholt werden. 

Weitere Informationen:

Weitere Meldungen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit