GÜTERVERKEHR

Güterverkehrskonzept für Baden-Württemberg vorgestellt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Verkehrsminister Winfried Hermann und Prof. Dr. Tobias Bernecker, beide mit Mundschutz, stehen auf der Terrasse des Verkehrsministeriums und halten beide ein Heft mit der Aufschrift "Güterverkehrskonzept" in der Hand.
v. l. n. r.: Prof. Dr. Tobias Bernecker, Logistik- und Mobilitätsexperte an der Hochschule Heilbronn und Verkehrsminister Winfried Hermann MdL

Zwölf Handlungsfelder für einen nachhaltigen und innovativen Güterverkehr

Heute ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein für einen nachhaltigen und effizienteren Güterverkehr in Baden-Württemberg erfolgt. Die Konsortialführer Hochschule Heilbronn und TraffGo Road GmbH präsentierten die Grundlagen und Empfehlungen für ein Güterverkehrskonzept.

„Wir wollen die Klimaziele erreichen. Hierfür müssen wir in allen Verkehrsbereichen aktiv werden – auch im Güterverkehr. Nur so können wir die Verkehrswende schaffen. Zwar liegen viele entscheidende Gestaltungsmöglichkeiten beim Bund, aber auch wir als Land können und wollen auf Landesebene den Güterverkehr im Sinne der Nachhaltigkeit mitgestalten. Die vorliegenden Empfehlungen werden uns auf diesem Weg unterstützen. Das Ziel ist klar: Bis 2030 soll jede dritte Tonne klimaneutral transportiert werden“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL.

„Mit dem Güterverkehrskonzept legt das Verkehrsministerium die vermutlich breiteste Analyse im Sektor Spedition, Transport und Logistik in Baden-Württemberg vor. Das Konzept liefert Fakten und bestätigt viele Aussagen und Forderungen der Branche. Wir wünschen uns, dass die Botschaften zur Bedeutung der versorgungsrelevanten Logistikbranche, der dazugehörigen Infrastrukturen Straße, Schiene und Binnenwasserstraßen weit in alle Bereiche der Gesellschaft getragen werden“, so VSL-Präsident Karlhubert Dischinger. Bei der Umsetzung des Konzepts fordert Dischinger von der Landesregierung den Mut, den diese in Coronazeiten gezeigt habe; schnelle, unbürokratische praxisorientierte Entscheidungen.

 „Der Transport- und Logistiksektor ist systemrelevant und erfährt seit der Corona-Pandemie eine neue Wertschätzung und Anerkennung. Das nun vorgelegte Güterverkehrskonzept des Landes unterstreicht dies eindrucksvoll. Durch die frühzeitige Einbeziehung der Unternehmen in verschiedensten Foren war es möglich, theoretische Überlegungen kritisch zu diskutieren und an der Praxis zu messen. Wir freuen uns nun auf die bevorstehende Umsetzung, in die sich die baden-württembergische Wirtschaft gerne mit all ihrer Erfahrung und Innovationskraft einbringen wird“, so Artin Adjemian, IHK Rhein-Neckar (Federführende IHK in Verkehrsfragen der 12 baden-württembergischen IHKs).

„Neben einer guten Verkehrsinfrastruktur werden vor allem Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Vernetzung entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Güterverkehrs sein. Es geht darum, die sich bietenden Chancen jetzt zu nutzen. Hierfür schlagen wir im Güterverkehrskonzept auf insgesamt zwölf Handlungsfeldern passende Maßnahmen für Baden-Württemberg vor“, sagte Prof. Dr. Tobias Bernecker, Hochschule Heilbronn.

In den letzten beiden Jahren wurden mittels wissenschaftlicher Analyse, Branchenworkshops mit gut 200 Teilnehmern aus der Transportbranche sowie weiteren Fachgesprächen konkrete Handlungsfelder für Baden-Württemberg erarbeitet.

Die von den Gutachtern rund um die Hochschule Heilbronn empfohlenen Handlungsfelder umfassen dabei unter anderem ergänzende Fördermöglichkeiten für die Errichtung von Umschlagsinfrastruktur an Schienenwegen und Häfen, die Sicherung von Hafenflächen für Logistik, Abstellflächen und Parkplätze sowie die Forschung und Erprobung neuer Fahrzeuginnovationen. Ebenso bedarf es neuer Zustellkonzepte für die Belieferung der Innenstädte, die Sendungsverteilung im urbanen Raum muss fortlaufend innovativ weiterentwickelt werden. Von besonderer Bedeutung ist auch die Fortführung der Vernetzungsaktivitäten der Branche mit Politik und Verwaltung, um übergeordnete Herausforderungen gemeinsam angehen zu können.

Die Empfehlungen betreffen somit Maßnahmen des Infrastruktur- und Innovationsfelds, der Organisation des Güterverkehrs, den Vernetzungsbedarf sowie regulatorische Rahmenbedingungen.

Das Land nimmt mit der Ausarbeitung des Güterverkehrskonzepts eine Vorreiterrolle ein und verfolgt damit das Ziel, die Potenziale der alternativen Verkehrsträger und auch des Straßengüterverkehrs zu unterstützen. Eine auf Baden-Württemberg fokussierte Internetplattform informiert zudem über bestehende Terminals und Transportmöglichkeiten auf der Schiene und Wasserstraße im Kombinierten Verkehr. Die Branche erhält hierdurch die Möglichkeit, diese mit Daten zu bestehenden Verbindungen und Terminaldaten des Kombinierten Verkehrs ergänzen zu lassen.

Insgesamt acht Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten begleiteten die Ausarbeitung. Dadurch gelang es auch, die Empfehlungen besonders praxisnah zu gestalten. Mit der Veröffentlichung ist das Güterverkehrskonzept jedoch nicht abgeschlossen, sondern beginnt erst richtig. Nun gilt es gemeinsam mit den Akteuren die Handlungsempfehlungen zu diskutieren, zu priorisieren und die gute Zusammenarbeit fortzuführen. Im Anschluss müssen ebenso die finanzbezogenen und entscheidungsbezogenen Zustimmungen eingeholt werden. 

Weitere Informationen:

Weitere Meldungen

Ein Fuß einer nicht sichtbaren Person tritt in die Pedale eines gelben Fahrrads.
Rad

Zahl der RadService-Punkte steigt 2024 auf über 600 Stück

Bauarbeiter legen mit ihrer Teermaschine einen neuen Straßenbelag.
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

Bauarbeiter arbeiten mit Schaufeln und Schubkarren an einer Baustelle.
Strasse

Ortsumfahrung Pfaffenhofen-Güglingen freigegeben

Eine Person fährt mit einem Fahrrad über einen Weg mit einem großen Fahrradsymbol.
Rad

Radunterführung an der B 27 fertiggestellt

Beton an einer Brücke bröckelt ab.
Brücken

Land reagiert bei Brückensicherheit

Ein kleines Mädchen sitzt in einem Bus und schaut zum Fenster hinaus.
Bus

Neuer Regiobus zwischen Herrenberg und Calw

E-Auto an Ladestation
Ladeinfrastruktur

Weitere Parkplatzflächen für mehr Ladepunkte

Bahnhof mit zwei Bahnsteigen aus einer erhöhten Position.
Merklingen

Merklingen: Rund 1.000 Fahrgäste am Tag

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
STADTRADELN

Rekordbeteiligung beim STADTRADELN

Straßenrand mit blühenden Blumen und Gräsern.
Straßenoasen

Preisverleihung des Wettbewerbs „Straßenoasen“

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Fahrplanwechsel

Fahrplanwechsel bringt landesweit Verbesserungen

Ein Zug fährt nahe am Ufer des Bodensees vorbei durch die Weinberge.
Schiene

Verbesserungen zum Fahrplanwechsel im Raum Lindau

Lkw mit Ladesäule
Elektro

Programm für klimaneutrale Logistik startet durch

Beteiligte stehen mit Minister Hermann vor dem RABus und zeigen auf das Kennzeichen.
RABus

Erfolgsprojekt RABus wird in Friedrichshafen verlängert

Ministerialdirektor Berthold Frieß mit Regierungspräsident Carsten Gabbert und weiteren bei der Verkehrsfreigabe der Ortsumfahrung Staufen.
Straße

Neue Ortsumfahrung Staufen für Verkehr freigegeben