Klima

Handlungsmöglichkeiten für mehr Klimaschutz im Verkehrssektor

Eine Eiswaffel liegt auf dem Boden. Eiskugel, die aussieht wie die Erde liegt daneben und schmilzt langsam.

Minister Hermann: Land und Kommunen erhalten Impulse für wichtige Handlungsoptionen

Das Verkehrsministerium hat heute (29.10.) ein Rechtsgutachten zu den Handlungsmöglichkeiten des Landes für mehr Klimaschutz im Verkehr auf Landes- und Kommunalebene vorgestellt. Vorausgegangen war ein zweijähriger Arbeitsprozess einer deutsch-österreichischen Gutachtergruppe und eine Bewertung durch einen Expertenrat. „Bislang leistet der Verkehrssektor weder auf nationaler noch auf Landesebene seinen Beitrag zum Klimaschutz. Der Koalitionsvertrag ist die Grundlage, dies zu ändern. Das vorliegende Gutachten zeigt uns, dass Land und Kommune noch mehr machen können – und auch müssen“, resümiert Verkehrsminister Winfried Hermann das umfassende Werk.

Das Gutachten zeigt die organisatorischen und rechtlichen Stellschrauben auf, welche zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor existieren. „Nun ist die Zeit für alle Akteure, Klimaschutz aktiv anzugehen. Dazu gehört laut Gutachten beispielsweise, den Nutzerinnen und Nutzern von klimafreundlichen Autos konkrete Vorteile im Verkehr zu gewähren“, so Hermann. „Das kann beispielsweise in speziell eingerichteten Null-Emissions-Zonen Wirklichkeit werden. Diese Maßnahme, die uns das Gutachten und der Expertenrat empfiehlt, wurde auch im Koalitionsvertrag verankert.“ Null-Emissions-Zonen sind Stadtgebiete, in denen schrittweise nach einigen Jahren nur elektrische oder anderen emissionsfreie Fahrzeuge erlaubt sind.

Zudem können laut Gutachten CO2-arme Fahrzeuge auch beim Parken bevorrechtigt werden. Zum Beispiel sollen elektrisch betriebene Fahrzeuge für einen befristeten Zeitraum von Parkgebühren freigestellt werden. Generell sollten laut Empfehlung des Expertenrats Parkgebühren für Verbrennerfahrzeuge von den Kommunen angemessen und kostendeckend gestaltet werden.

Auch über die intelligente Verkehrssteuerung am Ampeln lässt sich klimafreundliche Mobilität unterstützen. So kann mit einer besseren Steuerung bestimmt werden, wie viele Fahrzeuge welche Route fahren. Bus-, Rad- und Fußverkehr soll Vorrang gegeben werden, so dass man mit ihnen schneller ins Ziel kommt. Der Verkehr kann auf diese Weise entlastet und entzerrt werden. Das Gutachten empfiehlt dem Land, eine Initiative zur intelligenten Verkehrssteuerung aufzusetzen mit Modellprojekten, Leitfäden und verbindlichen Handlungsanweisungen. Das Ziel ist eine stärkere Nutzung des Instruments Zuflussdosierung.

Als weiteren Arbeitsauftrag aus dem Gutachten nahm Winfried Hermann mit: „Wir haben mit unseren Klimamobilitätsplänen schon ein gutes Instrument für eine klimafreundliche Verkehrsplanung in unseren Städten. Aber für kleine Kommunen ist das Konzept zu komplex, weshalb wir ein neues Instrument entwickeln werden. Kleine Kommunen sind wichtig für den Klimaschutz, da knapp 35 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner des Landes dort leben.“

In einer anschließenden Diskussion mit Gudrun Heute-Bluhm (Städtetag BW), dem Karlsruher Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Prof. Dr. Barbara Lenz und Prof. Dr. Christoph Hupfer zeigte sich, dass das Land und die kommunale Ebene den akuten Handlungsdruck kennen und nun die nächsten Schritte gehen möchten.

Handlungsmöglichkeiten für das Land

Die Inhalte des Rechtsgutachtens „Rechtliche Handlungsmöglichkeiten für das Land Baden-Württemberg für Klimaschutz im Verkehrssektor“ und die hierzu gehörenden „Empfehlungen des Expertenrates zum Klimaschutz im Verkehrssektor für das Land Baden-Württemberg“, die diese pointiert aufbereiten, sind beide zum Download unter den erwähnten Links verfügbar.

Weitere Meldungen

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
  • Lärm

Staatssekretärin Zimmer: Tempo 30 hilft gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • SCHIENE

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert.

Eine Eiswaffel liegt auf dem Boden. Eiskugel, die aussieht wie die Erde liegt daneben und schmilzt langsam.
  • Klima

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • SCHIENE

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • SCHIENE

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • E-Mobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und für die E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern im Zuge der B 10 eröffnet

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße
  • Lärm

Schutz vor Motorradlärm durch Tempolimits

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • ÖPNV

Bündnis: Hand in Hand gegen den Fachkräftemangel im ÖPNV

Logo des Verkehrsministerium an einer Hauswand.
  • ÖPNV

Kostensteigerungen in der Busbranche werden durch fallende Dieselkosten gedämpft

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • Straße

Weitere Großprojekte an die DEGES übergeben

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
  • Strasse

Mehr als 380 Millionen für die Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • SCHIENE

Bundesrat: Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetz

Ein weißes Fahrrad steht an einem Laternenmast.
  • RAD

Deutlich weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
  • Lärm

Öffentlichkeitsbeteiligung für Lärmaktionsplan startet

Aussenansicht eines Passagierszuges mit Blick auf den Führerstand des Zuges.
  • SCHIENE

Land und DB Regio vereinbaren Plan für besseren Bahnverkehr

Güterzug (Bild: Fotolia.com/ ThKatz)
  • SCHIENE

Fahrgäste und Güterverkehr dürfen nicht die Leidtragenden sein

Ein Bus steht an einer Haltestelle.
  • ÖPNV

Land fördert über 200 umweltfreundliche Busse

Erdkröte bei Straßenquerung
  • Amphibien

Achtung: Amphibien wandern wieder

  • Bahn

Donau-Iller stellt Weichen für den Ausbau

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Land plant Kooperation beim Ausbau der B 33 mit DEGES

Ein Zug fährt am Ufer eines großen Sees durch die Weinberge.
  • BAHN

Bodenseegürtelbahn: Finanzierung bleibt große Herausforderung

  • RAD

Initiative RadKULTUR fördert so viele Landkreise wie nie zuvor

Zug im Landesdesign
  • SCHIENE

Tauberbahn: Pünktlichkeit und Stabilität verbessern