Schienenpersonennahverkehr

Hermann-Hesse-Bahn auf gutem Weg

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Die Reaktivierung der württembergischen Schwarzwaldbahn im Abschnitt Calw-Renningen ist auf gutem Weg. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Donnerstag in Althengstett (Kreis Calw): „Das Land hat ein großes Interesse, seinen Beitrag zur Verwirklichung dieses Projekts zu leisten. Wir werden deshalb für die Hermann-Hesse-Bahn auf Basis der Kosten für einen Streckenausbau mit Elektrifizierung Mittel im Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) einplanen.“

„Das ist der Durchbruch für die Hermann-Hesse-Bahn“, freute sich der Calwer Landrat Helmut Riegger über die Nachricht aus dem Stuttgarter Verkehrsministerium. „Ab jetzt stehen die Signale für diese bedeutende Infrastrukturmaßnahme auf grün und wir können alle notwendigen Vorbereitungen für den Bau der Hesse-Bahn treffen.“

Mit dieser Entscheidung habe das Ministerium ein deutliches Zeichen zur Unterstützung des ländlichen Raums gesetzt, so Riegger. Er fügte hinzu: „Dafür und für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Ministerium bin ich sehr dankbar. Wir haben von dort viel Unterstützung erfahren.“

Riegger zeigte sich überzeugt: „Von der Hesse-Bahn wird nicht nur der nördliche Teil des Landkreises, sondern die ganze Region profitieren. Sie wird zu einer Lebensader für die Landkreise Böblingen und Calw“. So könne künftig binnen einer Stunde bequem der Schwarzwald mit der Bahn erreicht werden und viele Berufspendler auf ihr Auto verzichten.

Minister Hermann erklärte: „Für mich hat das Vorhaben beispielhaften Charakter mit Blick auf die Schienenanbindung ländlicher Regionen. Es ist aber auch notwendig, dass wir für den Betrieb dieser Strecke nach einer Lösung suchen, die modernen und hohen ökologischen Standards genügt.“

Riegger hob die Bedeutung des Projektes für die Region hervor: „Die Hermann-Hesse-Bahn ist das wichtigste Infrastrukturprojekt der vergangenen Jahrzehnte im Landkreis Calw.“ Die Entscheidung des Verkehrsministers zeige, dass nachhaltige ÖPNV-Konzepte auch im ländlichen Raum eine Chance haben.  Minister Hermann hatte in einem Brief an die Landräte Riegger und Bernhard signalisiert, dass das Land Fördermittel für die Hermann-Hesse-Bahn einplanen werde und die Unterzeichnung einer entsprechenden gemeinsamen Erklärung angeregt.

Der Kreis Calw muss nun die laufenden Planungen und Untersuchungen an der stillgelegten Strecke der ehemaligen Württembergischen Schwarzwaldbahn weiter vertiefen und nach einem positiven Ergebnis einen Antrag beim Land stellen.
Über das LGVFG wird das Land Baden-Württemberg die Hälfte der Investitionskosten für die Strecke übernehmen. Die andere Hälfte sowie einen Großteil der Planungskosten müssen sich die Landkreise Calw und Böblingen sowie die Stadt Calw und die Gemeinden Althengstett und Ostelsheim teilen. Im Kreis Calw besteht bereits weitgehend Klarheit über die Kostenaufteilung.

Neben der Finanzierungsfrage müssen bis zum Baubeginn die noch ausstehenden Planungen vorliegen und die notwendigen Genehmigungen eingeholt werden. Bis zur ersten Fahrt ist es also noch ein gutes Stück Weg. Dennoch steht für Landrat Riegger bereits jetzt fest: „Mit der Hermann-Hesse-Bahn erhält die Region Calw eine hervorragende Zukunftsperspektive.“

Download: Karte des Streckenverlaufs und der geplanten Infrastrukturmaßnahmen der Hermann-Hesse-Bahn (Graphik: Landratsamt Calw)

Quelle:

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur und Landkreis Calw

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