Minister Hermann: Wichtiges Beispiel für die Stärkung und Entwicklung der Lebensqualität im ländlichen Raum
Vor genau 125 Jahren, am 1. Oktober 1893, fuhr der erste Zug auf der Eisenbahnstrecke Reutlingen - Honau – Lichtenstein – Münsingen, damals noch von den „Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen“ betrieben. Sie brachte den Anschluss der etwas abgelegenen Schwäbischen Alb an die große, weite Welt. „In einzigartiger Weise haben Bürger, Politik, Verwaltung und Wirtschaft mit großem bürgerschaftlichem Engagement und Leidenschaft für ihre Heimatregion das Ziel verfolgt, die Schwäbische Alb an die Welt anzubinden. Dass diese Strecke für den öffentlichen Personen- und Güterverkehr reaktiviert werden konnte, ist ein wichtiges Beispiel für die Stärkung und Entwicklung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Mittlerweile wird die Strecke wieder stetiger und intensiver genutzt und ist aus dem Leben der Menschen vor Ort nicht mehr wegzudenken“, so Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL.
Mit der Schwäbischen Albbahn und dem ergänzenden Omnibusnetz können viele bekannte Ziele, wie das Schloss Lichtenstein oder das Haupt- und Landgestüt Marbach angefahren werden. Bereits im Juni 2019 soll das Zugangebot auf der Albbahn erweitert werden. Das Land Baden-Württemberg wird dafür im Berufs-, Schüler- und Freizeitverkehr zusätzliche Zugleistungen bestellen und damit die Entwicklung der Albbahn unmittelbar unterstützen. So sind zusätzliche Verbindungen Richtung Ulm vorgesehen. Zusätzlich werden erstmals auch an Sonntagen außerhalb der Sommersaison Züge auf die Alb bestellt. „Mit einem täglichen Zugangebot, aber auch mit der neuen Regio-Buslinie Bad Urach - Münsingen, wird der Nahverkehr in dieser wunderschönen Region immer mehr eine bequeme Alternative zum Automobil - sowohl für die Menschen auf der Alb als auch für ihre Besucher. Das Biosphärengebiet soll möglichst gut mit umweltfreundliche Transportmitteln erreicht werden können,“ erklärte Minister Hermann. Ende 2019 ist schließlich die Reaktivierung des angrenzenden HzL-Streckenabschnittes Engstingen - Trochtelfingen - Gammertingen vorgesehen, wo ein abgestimmtes Angebot zwischen Zug und Bus eingerichtet wird und mit Unterstützung von Land, Landesbahn und Kommunen neue Haltepunkte entstehen. „Die Bahn ist ein unverzichtbarer Aktivposten für den aufstrebenden Tourismus und auch für die Wirtschaft als Güterbahn. Wir fördern deshalb in Baden-Württemberg auch im ländli-chen Raum eine ausreichende Flächenerschließung durch Bahnstrecken“, resümierte Minister Hermann.
Weiter Informationen:
Während der einstige Zahnradstreckenteil von Honau bis Lichtenstein und weiter bis Engstingen mit einer Länge von 4,4 Kilometer heute stillgelegt und abgebaut ist, sind die 19,2 Kilometer Eisenbahninfrastruktur von Engstingen nach Münsingen und weiter nach Schelklingen an der Donautalbahn Richtung Ulm noch in Betrieb. Täglich wer-den auf dieser Strecke hauptsächlich Schüler und Touristen befördert, es verkehren aber auch Güterzüge ins heutige Biosphärenreservat und entlasten somit die Straßen.