LKW

Kräftiger Anschub für elektrische Lastwagen und Infrastruktur

Das Land unterstützt mit zwei Programmen den Umstieg auf leise und klimafreundliche Lkw. Ganz neu ist eine Förderung der Ladeinfrastruktur.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Lkw mit Ladesäule

Motorenlärm entfällt

„Der Lkw der Zukunft ist kein lauter Brummi mehr – er ist deutlich leiser, was die Menschen entlastet“, hob Verkehrsminister Winfried Hermann einen der Vorteile von Elektro-Lkw hervor. Dazu komme der Klimaeffekt: Obwohl Lkw weniger als zwei Prozent der Fahrzeuge auf europäischen Straßen sind, verursachen sie jede dritte Tonne CO₂ – und das mit steigender Tendenz. „Wir wollen, dass in Baden-Württemberg bis 2030 jede zweite Tonne Güter klimaneutral transportiert wird. Dafür brauchen wir schnell mehr Elektro-Lkw und einen E-Schub“, so Hermann.

Mit den neuen Förderprogrammen BW-e-Trucks und TruckCharge@BW unterstützt die Landesregierung das Speditionsgewerbe, um die EU-Klimavorgaben einhalten zu können. Die EU-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge schreiben eine Reduzierung um 90 Prozent bis zum Jahr 2040 vor. Minister Hermann: „Schon heute fahren innovative Unternehmen elektrisch, 70 Sattelzugmaschinen sind es heute in Baden-Württemberg. Damit das schnell mehr wird, brauchen wir einen Anschub.“

Umsetzung des Transformationsprozesses

Speditions- und Logistikunternehmen stehen in den kommenden Jahren vor großen Aufgaben, weil sie sich verändern müssen. Neben der Umstellung der Fahrzeugflotten muss eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Lastwagen aufgebaut werden. Die neue Förderung TruckCharge@BW zielt vor allem auf Schnellladeinfrastruktur für E-Lkw auf Betriebshöfen, aber auch in Lade-Hubs oder an Umschlagsplätzen. Darüber hinaus wird auch der Anschluss an das Spannungsnetz bezuschusst. Das Programm orientiert sich an einem Bundesförderprogramm, das Ende Oktober ausläuft. Das Land schließt daran nahtlos an, um Investitionssicherheit zu bieten. 40 Prozent Unterstützung bekommen kleine und mittlere Unternehmen.

Das Verkehrsministerium hat zudem die Fahrzeugförderung für Nutzfahrzeuge überarbeitet. Diese wird am 15. November 2024 unter dem Namen BW-e-Trucks veröffentlicht. Das Programm fördert zukünftig die Mehrkosten von Elektro- bzw. Brennstoffzellen-Lkw der Klassen N2 und N3 (Lkw über 3,5 Tonnen). Der Förderanteil des Landes richtet sich künftig nach der Unternehmensgröße und ist für kleine Unternehmen mit bis zu 60-Prozent-Förderung der Mehrkosten am höchsten.

„Wenn viele Unternehmen Erfahrungen mit der Infrastruktur, den Fahrzeugen und dem Betrieb elektrischer Lastwagen machen können, entsteht das notwendige Know-how für eine schnelle Umstellung. Andernfalls drohen Kapazitätsengpässe, veraltete Fahrzeugflotten und ein zu geringer Planungsvorlauf“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. Die Förderungen sind ab diesem Jahr durch eine Umschichtung von Haushaltsmitteln in der Größenordnung von rund 20 Millionen Euro möglich. Je nach Lkw-Größe können damit 200 bis 300 Ladepunkte und ebenso viele Fahrzeuge gefördert werden.

Alle Informationen zu den detaillierten Förderkriterien sind abrufbar unter: www.elektromobilität-bw.de

Eckdaten zu den Förderprogrammen

  •   20 Millionen Euro stehen für die Förderung elektrischer Lastwagen und Ladeinfrastruktur zur Verfügung.
  •   Bis zu 60 Prozent Förderung der Mehrkosten für Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw, abhängig von der Unternehmensgröße.
  •   70 elektrische Sattelzugmaschinen sind bereits in Baden-Württemberg im Einsatz.
  •   200 bis 300 Ladepunkte und eine ähnliche Anzahl an Fahrzeugen können mit der Förderung aufgebaut werden.
  •   Antragsstart: 1. November 2024 für TruckCharge@BW und 15. November 2024 für BW-e-Trucks.

Weitere Meldungen

Blühende Fläche neben dem Straßenverkehr
Straße

Wo Straßen aufblühen: Zehn Kommunen zeigen, wie Wandel gelingt

Mehrere Straßenschilder stehen in einem Schuppen nebeneinander.
Straße

Neue Werkstatt-, Wasch- und Fahrzeughalle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
bwegt

Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Ein Bagger lädt Schutt ab (Bidlerquelle: pixabay/wheel-loader-2580470/1920)
Albaufstieg

Albaufstieg freigegeben

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Baden-Württemberg veröffentlicht erstmals landesweites Verkehrsmodell

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Fahrplan

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Baumwiese (Bild: pixabay/ 2916763)
Straße

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Rad

Rekordrunde fürs Rad: Baden-Württemberg begeistert beim STADTRADELN 2025

Mannheimer Hafen bei Nacht (Bild: Staatliche Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim mbH, www.logistik-bw.de)
Hafen

Hafen Mannheim: Erprobter Dialog wird institutionalisiert

Straße

Straßenmeistereien bereit für Wintersaison

Rendering der Bahnsteighalle von Stuttgart 21 mit einem einfahrenden Zug.
Stuttgart 21

Bahn verschiebt Start von Stuttgart 21 erneut

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen