Autonomes Fahren

Landesregierung fördert Forschung auf dem Testfeld Autonomes Fahren mit 2,5 Millionen Euro

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  

Wie können Kameras und Sensoren den plötzlich auf die Straße rollenden Ball spielender Kinder korrekt erfassen und Algorithmen das passende Fahrmanöver berech-nen und ausführen, um einen Unfall zu vermeiden? Wie können die Angebote privater und öffentlicher Mobilitätsdienstleister über digitale Plattformen besser verzahnt und mit den Mobilitätsbedarfen abgestimmt werden, um den Verkehr nachhaltiger und umweltverträglicher zu gestalten? Zu diesen und ähnlichen Fragen fördern das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Ministerium für Ver-kehr mit dem gemeinsamen Forschungsförderprogramm „Smart Mobility“ transdisziplinäre Forschungsvorhaben zu grundlegenden oder anwendungsorientierten Fra-gen des automatisierten und vernetzten Fahrens. 

„Die Bewältigung der wachsenden Verkehrsströme ist eine Zukunftsaufgabe. Auch Mobilität soll nachhaltiger werden. Ein Ansatz dafür ist das automatisierte und vernetzte Fahren“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Sonntag (18. Juni) in Stuttgart. Hier seien noch zahlreiche grundlegende und anwendungsorientierte Fragen zur Kommunikation und Interaktion zwischen dem autonomen Fahrzeug und seiner Umwelt zu lösen. Auch die Potentiale und Risiken, z.B. für Ballungsräume und ländliche Gebiete, müssten untersucht werden. „Umfassende Kompetenzen, um diese Fragen zu beantworten und Impulse für die Zukunft der autonomen Mobilität zu geben, sind an unseren Hochschulen bereits vorhanden. Mit dem neuen Forschungsförderprogramm stärken wir diese und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Innovationsfähigkeit unseres Landes und seiner Unternehmen“, unterstrich die Wissenschaftsministerin.

„Beim automatisierten und vernetzten Fahren sind noch viele Fragen offen! Das vom Verkehrsministerium initiierte Testfeld bietet ideale Voraussetzung, um notwendige Forschungsprojekte zum automatisiertem und vernetzten Fahren durchzuführen“, freute sich Verkehrsminister Winfried Hermann zum Start des wissenschaftlichen Förderprogramms. Wichtig seien dabei auch die Fragestellungen zur Verkehrssicherheit und Verkehrssteuerung. „Außerdem sehen wir die Möglichkeit dadurch Neues beispielsweise zum Nutzerverhalten, zur Akzeptanz der Beteiligten und zur Wirtschaftlichkeit zu erfahren. Damit sind wichtige Erkenntnisse in diesem Zukunftsfeld möglich“, erklärte Minister Hermann.

Gefördert werden transdisziplinäre Forschungsvorhaben, die Fragen der Kommunikation, der Interaktion und der Wirkungen zwischen autonomen Fahrzeugen, den Verkehrsteilnehmern, den Infrastrukturen und der Umwelt bearbeiten und auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) empirisch untersuchen. Von den Forschungsvorhaben wird erwartet, dass sie auch verkehrliche Wirkungen berücksichtigen. Daraus sollen Handlungsempfehlungen im Sinne einer modernen nachhaltigen Mobilität entwickelt werden. 

Weitere Informationen:

Das Land will seine Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung weiter ausbauen und hat deswegen ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem die Digitalisierung verschiedener Mobilitätskonzepte in Baden-Württemberg erprobt und vorangebracht werden soll. Ein Kernstück der Strategie ist die Förderung von Konzeption, Planung und Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren in Baden-Württemberg in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Mit dem Aufbau des Testfelds wurde 2016 in der Region Karlsruhe / Bruchsal / Heilbronn begonnen, die erste Inbetriebnahme wird Ende des Jahres 2017 / Anfang des Jahres 2018 erfolgen. 

Im Testfeld werden ausgewählte Strecken im innenstädtischen Bereich der Städte Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn sowie auf angrenzenden Landes- und Bundes-straßen und Autobahnen auf über 200 Kilometer Länge modular für Versuche und Erprobungen zur Verfügung stehen. Mögliche Beispielanwendungen zur Erprobung innerhalb des Testfelds sind: automatisierter ÖPNV Shuttle- und Busbetrieb, automatisierter Logistik- und Lieferbetrieb, automatisierte Sonderfahrzeuge, automatisiertes Carsharing, automatisierter Pendelbetrieb, Individualverkehr, Mikromobilität sowie Mobilitäts-Apps und Dienste.

Weitere Informationen zum Testfeld: https://taf-bw.de/.

Bewerbungsfrist ist der 15. September 2017. Antragsberechtigt sind Hochschulen sowie gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg. Eine Kooperation mit weiteren Partnern (z.B. Unternehmen), ist zulässig. Die e-mobil BW wird die Projektbegleitung übernehmen und steht bereits in der Antragsphase als Ansprechpartner zur Verfügung.

Mehr zur Ausschreibung: http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/ausschreibungen/ 

Weitere Meldungen

Rucksack wird auf die Gepäckablage über einen Sitz gelegt.
bwegt

Hermann: „Öffis und Wandern passen zusammen“

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land