Weniger Verkehrslärm durch speziellen Straßenbelag
Seit dem 20. Juli 2020 wird die Ortsdurchfahrt von Bad Urach (Kreis Reutlingen) saniert. Die Fahrbahndecke der B 28 im Streckenabschnitt zwischen der Wasserfallkreuzung und der Ermsstraße sowie im Streckenabschnitt der B 465 zwischen der Sirchinger Straße und dem Anschluss B 28 wird erneuert. Landesverkehrsminister Winfried Hermann machte im Rahmen seiner Sommertour Station in der Kurstadt. Gemeinsam mit Vertretern des Regierungspräsidiums Tübingen, mit dem Ersten Landesbeamten des Landkreises Reutlingen Herrn Hans-Jürgen Stede und dem stellvertretenden Bürgermeister Herrn Werner Grad ließ sich der Minister über den Fortgang der Bauarbeiten informieren.
„Unebene Fahrbahnen, Schlaglöcher und klappernde Schachtdeckel erhöhen den Verkehrslärm erheblich, umso wichtiger ist es, dass wir unsere Straßen in einem guten Zustand erhalten. Neben dem Einbau von lärmmindernden Fahrbahnbelägen ist eine zielgerichtete Erhaltung unserer Straßen ein wichtiger Beitrag, um Verkehrslärm zu reduzieren“, erläuterte der Verkehrsminister.
Insgesamt erneuert die Straßenbauverwaltung im Zuge der Baumaßnahme rund 22.000 Quadratmeter Fahrbahnbelag und saniert für die Stadt Bad Urach rund 4.500 Quadratmeter Gehwege. Zur Verbesserung des Lärmschutzes wird auf der B 28 (Burgstraße) – dem vom Verkehrslärm am höchsten belasteten Teilstück – zwischen dem Anschluss der Seltbachstraße und der Einmündung der Alten Hanner Steige, auf gut 500 Meter Länge ein lärmmindernder Fahrbahnbelag aufgebracht.
Die Bauarbeiten zur Sanierung der Ortsdurchfahrt von Bad Urach liegen im Zeitplan. Der verkehrlich anspruchsvollste erste Bauabschnitt wird zum Ende der Sommerferien abgeschlossen. Vom 14. September 2020 an sollen die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt zwischen Alter Hanner Steige und dem Anschluss des Seiler Weges beginnen. In diesem Bundestraßenabschnitt wird unter Vollsperrung gearbeitet. Der Verkehr wird dann für beide Fahrtrichtungen über Beim Tiergarten, Ulmer Straße und Münsinger Straße umgeleitet. Die bisher bestehenden Umleitungen für den überörtlichen Verkehr bleiben weiterhin bestehen.
Geeignete Witterungsverhältnisse vorausgesetzt, ist die Fertigstellung der Baumaßnahme für Mitte November 2020 vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Davon trägt der Bund rund 900.000 Euro und die Stadt Bad Urach etwa 200.000 Euro.
Ergänzende Information zu lärmmindernden Fahrbahnbelägen:
Der Einsatz von lärmoptimierten Fahrbahnbelägen ist eine effektive Maßnahme, um das Reifen-Fahrbahn-Geräusch direkt am Ort der Entstehung zu reduzieren. Er „schluckt“ Luft und Lärm. Dank seiner speziellen Zusammensetzung aus verhältnismäßig großen Gesteinskörnern ist die rund drei Zentimeter dicke Deckschicht aus Asphalt relativ porös. Rund ein Sechstel des Volumens besteht aus Hohlräumen. Die Luft im Reifenprofil wird daher nicht zusammengepresst, sondern in die Straßenoberfläche hineingedrückt, wo sie sich im Hohlraumgeflecht – ohne Zischen – verteilt. Durch den hohen Hohlraumgehalt hat diese spezielle Asphaltmischung eine reduzierte Lebensdauer, daher können solche Fahrbahnbeläge aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht generell eingesetzt werden.