Lärmschutz

Mit Displays gegen Motorradlärm - Förderprogramm 2020

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)

Land unterstützt Kommunen und Landkreise bei Anschaffung von Motorradlärm-Displays mit bis zu 4.000 Euro – Anträge ab 15. April möglich

Trotz guten Wetters verläuft der Saisonstart der Bikerinnen und Biker aufgrund der Corona-Pandemie anders als sonst. Das Problem des Motorradlärms verschiebt sich zwar, verschwindet jedoch nicht. Deshalb unterstützt das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg Kommunen und Landkreise auch in diesem Jahr bei der Anschaffung von Displays gegen Motorradlärm. Darauf hat Verkehrsminister Winfried Hermann MdL am Donnerstag (9. April) hingewiesen. Von Motorradlärm geplagte Städte und Gemeinden, sowie Land- und Stadtkreise können sich ab dem 15. April 2020 für eine Förderung bewerben. Die Anträge können bis zum 30. Juni 2020 beim Ministerium für Verkehr eingereicht werden.

Das Förderprogramm Motorradlärm-Display gibt es seit 2019. Landesweit sind derzeit 31 Motorradlärm-Displays im Einsatz. Das Verkehrsministerium hat im vergangenen Jahr bereits 19 Kommunen und Landkreise bei der Beschaffung von insgesamt 21 Lärmdisplays mit einem Fördervolumen von über 80.000 Euro unterstützt. Diese sind: Baden-Baden, Baiersbronn, Bietigheim-Bissingen, Donzdorf, Eislingen/Fils, Gaildorf, Gammelshausen, Heidelberg, Hüfingen, Kernen, Loffenau, Mainhardt, Rottweil, Sasbachwalden, Sulzbach-Laufen, Untergruppenbach, Wüstenrot sowie der Hohenlohekreis und der Landkreis Lörrach.

Land unterstützt die Anschaffung mit bis zu 4.000 Euro pro Display

Verkehrsminister Hermann sagte: „Die Motorradlärm-Displays haben sich als eine erstaunlich wirksame Maßnahme im Kampf gegen Motorradlärm erwiesen. Mit bis zu 4.000 Euro unterstützt deshalb das Land Kommunen und Landkreise zum zweiten Mal dabei, Lärmdisplays anzuschaffen. Mit diesen Anzeigen appellieren wir an die Vernunft der Biker und werben um Rücksicht auf die Anwohner. “

Die Wirksamkeit der Lärmdisplays hat das Land in Modellversuchen erprobt. Motorradfahrerinnen und -fahrer werden über die Displayanzeigen direkt angesprochen und zu einer leisen und damit rücksichtsvollen Fahrweise aufgefordert. Mit der Fortführung des Förderprogramms möchte das Verkehrsministerium den Einsatz von Lärmdisplays weiter voranbringen.

Der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg, Thomas Marwein MdL, freut sich, dass das Förderprogramm fortgeführt wird: „Ich bin begeistert, über die gute Resonanz im vergangenen Jahr. Zahlreiche Kommunen sind unserem Aufruf gefolgt und haben Anträge gestellt. Weitere werden dieses Jahr folgen. Das zeigt mir, wie groß das Problem Motorradlärm im Land ist.“

Lärmdisplays wirken

Der Lärmschutzbeauftragte verwies auf die vielen positiven Rückmeldungen aus den Kommunen: „Viele Städte und Gemeinden haben mir über ihre guten Erfahrungen zum Einsatz der Displays berichtet. Die direkte Ansprache der Motorradfahrer scheint zu wirken. Sie reduzieren ihre Geschwindigkeit und somit den Lärm, nachdem das Display entsprechende Hinweise gegeben hat. Das Problem wird ihnen bewusst und sie verändern ihr Fahrverhalten. Das ist gut.“

Verkehrsminister Hermann verdeutlichte: „Displays setzten auf Freiwilligkeit und Verantwortung der Motorradfahrer. Aber auch die Polizei wird Biker häufiger überprüfen. Gleichwohl bedarf es weiterer gesetzlicher Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene, um die Lärmbelastung dauerhaft zu senken. Daran arbeiten wir.“

Hintergrundinformation

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg hat im Jahr 2016 Motorradlärm-Displays als präventive Lärmminderungsmaßnahme auf mehreren Pilotstrecken erprobt und zur Serienreife entwickeln lassen. Mit Motorradlärm-Displays können Motorradfahrende durch die unmittelbare und individuelle Ansprache zu einer moderaten Fahrweise und somit zu einer Reduzierung der Lärmbelastung angehalten werden. Die vom Land in den Jahren 2015 und 2016 durchgeführten Testreihen konnten eine Lärmminderung von 1,1 bis 2,2 dB(A) nachweisen. Das ist eine Größenordnung, die der Mensch durchaus als Verbesserung wahrnimmt.

Hinweise zum Förderprogramm 2020 sowie die Fördergrundsätze/-voraussetzungen finden Sie auf der Homepage des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg .

„Initiative Motorradlärm“

Zahlreiche Städte, Gemeinden und Landkreise in Baden-Württemberg sind daran interessiert, Motorradlärm zu verringern. Im Juli 2019 haben sie sich zur „Initiative Motorradlärm“ zusammengeschlossen. Die Initiative von Land und Kommunen fordert, dass Motorräder leiser werden, Motorräder leiser gefahren werden und rücksichtsloses Fahren deutliche Folgen hat.

Der Initiative sind inzwischen über 90 kommunale Mitglieder beigetreten, um die in einem Forderungskatalog zusammengestellten zehn Forderungen zur Reduzierung von Motorradlärm an den Bund und die EU, an Hersteller und Händler sowie an Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen heranzutragen.

https://vm.baden-wuerttemberg.de/initiativemotorradlaerm/

Weitere Meldungen

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei Baden-Württemberg

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit

Gewinnerinnen und Gewinner des Schulradeln 2024 auf dem gewonnenen Rad-Aktionstag
Schulradeln

1.000 Jugendliche feiern Schulradeln-Sieg in Ladenburg

Kopf eines Zuges.

DB Regio gewinnt Ausschreibung für Neckartal und Südbahn

Schild Strassenbau (Bild: stock.adobe.com/ Cevahir)
Straßenbauabteilung

Neuer Leiter in der Straßenbauabteilung

Ein Fahrzeug des Winterdienst räumt Schnee und streut Salz auf einer Straße im Dunkeln.
Radolfzell

Neues Salzlager in Radolfzell

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie: Stärkung des rheinquerenden ÖPNV

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
Sanierunsprogramm 2025

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Busfahrer am Lenkrad
Fachkräfte

Ein Jahr Fachkräftebündnis: Gemeinsam für Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Personalgewinnung

„Zukunft in Fahrt“: Gemeinschaftsprojekt zur Personalgewinnung

Straße

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.
Straßenbau

2024: Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes

Verkehrsministerium (Bild: Joachim E. Roettgers GRAFFITI)
Sanierung

Ersatzneubau B-30-Brücke bei Hochdorf