Minister Hermann: Neue und vernetzte Mobilität entlastet Straßen und fördert umwelt- und klimaverträglichen Verkehr
Die Mobilität in der Region Walldorf/Wiesloch soll deutlich verbessert werden. Vertreter von Land, Kommunen, Verkehrsbetrieben und der Wirtschaft unterzeichneten am 25. Oktober in Walldorf ein entsprechendes Mobilitätskonzept für diesen Wirtschaftsraum. An der Erarbeitung hatten sich unter Leitung des Verkehrsministeriums das Regierungspräsidium Karlsruhe, der Rhein-Neckar-Kreis, die Städte Walldorf und Wiesloch, die IHK Rhein-Neckar, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg sowie die Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen AG, MLP SE und SAP SE beteiligt.
Das „Zukunftsorientierte Mobilitätskonzept für den Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch“ benennt Ziele und Eckpunkte für die weitere Entwicklung des Verkehrs in der Region Rhein-Neckar. Es listet eine Reihe von Themenfeldern unter Berücksichtigung der Verkehrsträger Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), Schiene und Straße auf und umfasst neben wichtigen Akzenten im betrieblichen Mobilitätsmanagement auch die Verbesserung des Radverkehrs in der Region.
Mobilitätskonzept: Ideale Grundlage für vernetzte Lösungsansätze
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, der das Mobilitätskonzept initiiert hatte, sagte: „Das gemeinsame Anliegen der Partner des Mobilitätspaktes ist die Lösung von Verkehrsproblemen in einem prosperierenden, gleichzeitig jedoch vom Verkehr hoch belasteten Wirtschaftsraum. Das Konzept mit seinem verkehrsträgerübergreifenden Ansatz bietet eine ideale Grundlage für die Vernetzung verschiedener Verkehrsträger. Solchen wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig ausgerichteten Lösungen gehört die Zukunft. Politik, Wirtschaft und jeder einzelne kann und muss einen Beitrag dazu leisten!“
Stefan Dallinger, Landrat im Rhein-Neckar-Kreis, erklärte: „Die Unternehmen im Raum Walldorf-Wiesloch sind für die Wirtschaftskraft des Rhein-Neckar-Kreises und für die Metropolregion Rhein Neckar von immenser Bedeutung. Daher gilt es, alle Kräfte zu bündeln, um die Infrastruktur und die Verkehrsverhältnisse für die dort ansässigen Unternehmen und die dort arbeitenden und wohnenden Menschen spürbar zu verbessern. Der Rhein-Neckar-Kreis ist gerne bereit, gemeinsam mit den Partnern auf der kommunalen, der regionalen und der Landesebene seinen Betrag zu leisten und bekennt sich zu den im Mobilitätspakt verankerten Maßnahmen. Ich bin davon überzeugt, dass wir im engen Schulterschluss aller Beteiligten, Schritt für Schritt die dringend erforderlichen Verbesserungen angehen und erfolgreich umsetzen können. Selbstverständlich bedarf es dazu noch vieler weiterer Anstrengungen, um mit der dynamischen Entwicklung im Raum Walldorf-Wiesloch Schritt zu halten.“
„Die Stadt Walldorf begrüßt es sehr, dass in einer gemeinsamen Erklärung unterschiedlicher Verantwortlicher eine sach- und zielorientierte Mobilitätsplanung betrieben werden soll. Es ist wichtig, den dringend notwendigen Ausbau der Straßeninfrastruktur zu betreiben. Gleichzeitig müssen wir aber auch den Blick weiten für alternative Mobilitätskonzepte. In der Metropolregion und direkt auch am Standort Walldorf haben wir Firmen, die wegweisend in die mobile Zukunft gehen können. Wir haben aber auch eine Bevölkerung, die gegenüber neuen Technologien und Ideen im Bereich der Mobilität aufgeschlossen ist. Wenn wir die Offenheit der Menschen mit dem Know How der Unternehmen zusammenbringen, dann bekommen wir das Verkehrsproblem gelöst“, so die Walldorfer Bürgermeisterin Christiane Staab.
Dirk Elkemann, Oberbürgermeister der Stadt Wiesloch sagte: „Wir sind in der glücklichen Lage in einem wirtschaftlich äußerst starken Gebiet verortet zu sein. Diese große Stärke bringt jedoch herausfordernde Aufgaben mit sich“, so Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann. „Dem aktuellen Thema Verkehr nehmen wir uns mit ressortübergreifenden Lösungsansätzen an, denn Verkehrsprobleme werden nicht an Gemarkungsgrenzen beendet. Die zunehmende Verkehrsbelastung unserer Region werden wir nur gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren lösen. Der Mobilitätspakt soll aber nicht nur auf dem Papier stehen, sondern in kurz- und langfristigen Maßnahmen sichtbar zur Sicherung unseres Wirtschaftsstandortes wirken.“
Ralph Schlusche, Verbandsdirektor, Verband Region Rhein-Neckar, erklärte: „Möglichst staufreie, gut verzahnte Verkehre im ÖPNV und Individualverkehr stärken die Wirtschaft, schaffen Wohlbefinden bei Pendlern sowie Anwohnern und schonen die Umwelt. Der Verband Region Rhein-Neckar begrüßt daher den verkehrsträgerübergreifenden Ansatz im Raum Walldorf-Wiesloch. Im Rahmen der regionalen Baustellenkoordination beispielsweise auf der A5/A6 im Kernraum der Rhein-Neckar-Region verfolgen wir seit einigen Jahren mit Erfolg einen vergleichbaren Ansatz. Wir erhoffen uns auch hierzu Synergieeffekte.“
„Die SAP unterstützt mit ihrem Know-how den nun geschlossenen Mobilitätspakt, um eine ganzheitliche und nachhaltige Lösung für die aktuellen und zukünftigen Verkehrs- und Mobilitätsherausforderungen mit zu entwickeln. Wir wollen unsererseits das Mögliche tun, um Belastungen für Mitarbeiter, Anwohner und Umwelt zu reduzieren. Für uns ist zudem der Ausbau der L723 sowie die anstehenden Bauarbeiten auf den Autobahnen rund um Walldorf von zentraler Bedeutung“, so Peter Rasper, Kaufmännischer Leiter der SAP SE.
„Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen aus der unmittelbaren Umgebung von Wiesloch und Walldorf. Daher ist ein regionales Verkehrskonzept sinnvoll, wobei zügig spürbare Entlastung für die Menschen auf dem Weg zu und von der Arbeit notwendig ist. Ein regionales Verkehrskonzept kann nur gelingen, wenn die einzelnen Maßnahmen sich ergänzen und wir gemeinsam an der Lösung der Beeinträch-igungen arbeiten“, so Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG.
„Wir sind ein Unternehmen mit Sitz inmitten der Wirtschaftsregion, die mit diesem Mobilitätspakt adressiert wird. Daher sehen wir uns in besonderer Weise betroffen und auch dazu aufgefordert, einen eigenen Beitrag zum Gelingen dieses Vorhabens zu erbringen. Unsere Mitarbeiter ebenso wie wir als Unternehmen werden von diesem umfassend angelegten Mobilitätspakt, der alle Verkehrswege und Verkehrsmittel gleichermaßen in den Blick nimmt, profitieren. Schon heute finden sich manche in dem Pakt angesprochenen Aspekte des betrieblichen Mobilitätsmanagements bei uns erfüllt. Den Mobilitätspakt nehmen wir als Ansporn, in unserem Bemühen nicht nachzulassen und weitere Akzente zur Verbesserung der Verkehrssituation insbesondere auf den Straßen und Wegen unserer Wirtschaftsregion zu setzen.“, sagt Dr. Hans-Joachim Letzel, Leiter Personal und Recht der MLP SE.
Artin Adjemian, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, betonte: „Dieser Mobilitätspakt ist ein wichtiger Meilenstein, um die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsraums Walldorf-Wiesloch dauerhaft zu sichern. Bei dem wachsenden Verkehrsaufkommen ist eine zukunftsorientierte, vernetzte und nachhaltige Mobilität, die alle Verkehrsarten einbezieht, der Schlüssel zur Lösung der Verkehrsprobleme.“
„Der Mobilitätspakt bietet die einmalige Chance, alle Anstrengungen auf die Verbesserung des ÖPNV zu lenken und die Straßen zu entlasten“, so Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Klimaschutz und Entlastung der Straßeninfrastruktur
Letztlich gehe es um das Ziel einer aus Klimaschutzgründen notwendigen neuen und vernetzten Mobilität, die die Umwelt schone und auch zu einer Entlastung der Straßen führe. Der Minister unterstrich: „Der Schulterschluss zeugt vom gemeinsamen Willen aller Partner, über den Straßenbau hinaus verkehrsträgerübergreifend und ganzheitlich die Verkehrsprobleme in der Region anzugehen, um eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen.“
Weitere Informationen:
Partner des Mobilitätspaktes sind das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Karlsruhe, der Landkreis Rhein-Neckar, die Stadt Walldorf, die große Kreisstadt Wiesloch, die IHK Rhein-Neckar, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH, die Heidelberger Druckmaschinen AG, die MLP SE und die SAP SE.
Die Vertreter der beteiligten Partner haben in ersten Sitzungen unter der Leitung des Verkehrsministeriums die verkehrlichen Herausforderungen identifiziert und mit ersten Lösungsansätzen unterlegt. Zur Verbesserung der Verkehrssituation im Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch erklären die Partner, weiterhin nach Lösungen und Verbesserungen zu suchen um diese in ihrer Zuständigkeit weiter voranzutreiben. Hierzu stehen die Beteiligten in Arbeitskreisen in einem regelmäßigen Austausch.
Alle Maßnahmen und Zuständigkeiten sollen im Jahr 2023 überprüft und bewertet werden.