Autonomes Fahren

Probebetrieb für Testfeld in Karlsruhe beginnt

Lesezeit: 4 Minuten
  • Teilen
  •  

Das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg startet den Probebetrieb in Heilbronn und Karlsruhe. Ministerialdirektor Prof. Dr. Uwe Lahl vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg informierte sich in Karlsruhe über die begonnenen internen Tests der Hardware und Software, die das Konsortium auf dem Testfeld Autonomes Fahren in den vergangenen Monaten installiert hat.

Am 6. Dezember 2017, verschaffte sich Ministerialdirektor Prof. Dr. Uwe Lahl einen umfassenden Eindruck vom aktuellen Stand der Vorbereitungen für das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg am KIT Campus Ost in Karlsruhe. „Autonomes Fahren wird die Zukunft des Verkehrs verändern. Wir müssen möglichst rasch wissen, welche Veränderungen auf uns zukommen und wie wir diese positiv für das Gemeinwohl gestalten können. Es ist gut, dass das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg dazu bald Erkenntnisse liefern wird“, zeigte er sich von dem Fortschritt der Aufbauarbeiten für das Testfeld zum automatisierten und vernetzen Fahren beeindruckt.

"Mit dem Start des Probebetriebs beginnt der Countdown zur Eröffnung des Testfeldes Autonomes Fahren im Frühjahr 2018! In einer beispielhaften Kooperation von Städten, Forschungseinrichtungen und dem KVV schaffen wir mit dem Testfeld für Industrie, Forschung und Dienstleistungen ein attraktives Angebot zur Erforschung und Erprobung zukunftsfähiger Mobilitätsentwicklungen – in und für Baden-Württemberg. Karlsruhe und die Region stehen mit diesem interdisziplinären Start-up einmal mehr für Innovationsfreude und Standortqualität,“ so Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup während der Begrüßung.

„Es ist der außerordentlich guten Zusammenarbeit aller Partner in den vergangenen Monaten zu verdanken, dass wir heute mit den internen Tests der einzelnen Komponenten beginnen können“, ergänzt FZI-Vorstand und KIT-Professor Dr.-Ing. J. Marius Zöllner. „Sowohl die wissenschaftlichen Einrichtungen als auch die städtischen Partner und der KVV als Betreibergesellschaft haben hochmotiviert und intensiv daran gearbeitet, die ausgewählten Strecken um die nötige Infrastruktur zu erweitern. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für den Aufbau dieser einzigartigen Forschungsumgebung in Baden-Württemberg erreicht.“

In den vergangenen Monaten hat das Testfeld-Konsortium im engen Austausch mit den beteiligten Instanzen die Grundlagen für den Aufbau des Testfelds gelegt und dabei auch mit dem Landesbeauftragten für den Datenschutz Baden-Württemberg zusammengearbeitet. Im September wurde schließlich an der ersten Kreuzung Sensorik installiert. Diese und weitere Fortschritte des Vorhabens zeichnete Prof. J. Marius Zöllner nach. Dabei gab er auch einen Ausblick auf die nächsten Schritte bis zur Eröffnung des Testfelds im Frühjahr 2018.

Die Vertreter der einzelnen Einrichtungen des Testfeld-Konsortiums stellten anschließend die technischen Komponenten vor. FZI-Wissenschaftler erläuterten, wie die Fahrzeuge im späteren Testfeld miteinander und mit der intelligenten Infrastruktur kommunizieren, um vernetzt fahren zu können. Eine große Rolle bei der Unterstützung des Tests autonomer und vernetzter Fahrzeuge und vor allem bei der Umgebungswahrnehmung spielen verschiedene Sensoren. Welche Sensoren im Testfeld verbaut wurden und deren Funktion erklärten die FZI-Wissenschaftler ebenso. Michael Obert, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, stellte dem Ministerialdirektor vor, welche Strecken in Karlsruhe und Baden-Württemberg für das automatisierte Fahren mit Testfeld-Infrastruktur ertüchtigt werden. 

Erik Krempel, Projektleiter am Fraunhofer IOSB, beantwortete Fragen zum Datenschutz. Er zeigte außerdem eine erste Version des Bürgerportals, auf dem sich interessierte Personen ab Projektstart über das Testfeld informieren können. Dieses gibt eine Übersicht zu den installierten und geplanten Sensoren und Live-Informationen wie die Beschaffenheit der Fahrbahn sowie den Streckenverlauf des Testfelds.

Die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft zeichnet sich im Testfeld unter anderem für die Integration mobiler Straßenwetterstationen verantwortlich. Prof. Dr.-Ing. Christian Holldorb, Projektkoordinator seitens der Hochschule, erklärte, wie solche Messstationen an verschiedenen Stellen im Testfeld Daten über den Zustand der Straßen bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen erheben.

Zum Abschluss unternahm Ministerialdirektor Uwe Lahl eine Testfahrt in dem autonomen FZI-Forschungsfahrzeug CoCar auf dem Gelände Campus Ost des KIT.

Die Stadt Heilbronn hat zeitgleich am 6. Dezember den Probebetrieb einzelner Komponenten des Testfelds Autonomes Fahren Baden-Württemberg eröffnet. Nach einer etwa sechsmonatigen Probephase soll das Testfeld Autonomes Fahren im Frühjahr 2018 offiziell eröffnet werden.

Bildmaterial steht zum Download bereit unter: Extern: www.fzi.de/presse. (Öffnet in neuem Fenster)

 

Über das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg

Auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF-BW) können künftig Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben, etwa automatisiertes Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste. Zudem lassen sich die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen fortschreiben. Dafür werden aktuell in der Aufbauphase u. a. Verkehrsflächen unterschiedlichster Art vorbereitet, hochgenaue 3D-Karten erzeugt sowie Sensoren zur Echtzeiterfassung des Verkehrs und dessen Einflussfaktoren installiert.

Zur Konzeption, Planung und dem Aufbau des Testfelds stellte das federführende Verkehrsministerium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Aufbau des Testfelds ist 2016 begonnen worden, die erste Inbetriebnahme soll im Jahr 2017 starten.

Weitere Informationen unter Extern: www.taf-bw.de. (Öffnet in neuem Fenster)

Auch in Heilbronn wird das Testfeld autonomes Fahren vorangetrieben. Hier gibt es die Pressemitteilung der Hochschule Heilbronn Download: zum Download.

Quelle:

FZI - Forschungszentrum Informatik Karlsruhe

Weitere Meldungen

Eine Person steht ein Ladekabel in die Seite eines Elektroautos.
E-Mobilität

Hermann: „EU muss bei E-Mobilität dranbleiben“

Rucksack wird auf die Gepäckablage über einen Sitz gelegt.
bwegt

Hermann: „Öffis und Wandern passen zusammen“

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei