Fahrrad

Radtourismus im Aufwind: 21 Landesfernwege ausgezeichnet

Radschnellweg zwischen Böblingen und Sindelfingen. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)

In einer bundesweit einzigartigen Qualitätsoffensive hat Baden-Württemberg alle Landesradfernwege zertifizieren lassen. Den Abschluss feierten Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium, und Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, am Mittwoch mit weiteren Verantwortlichen.

Staatssekretärin Elke Zimmer MdL hat am Mittwoch, 27. Juli, gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Patrick Rapp MdL die Qualitätsoffensive Landesradfernwege feierlich abgeschlossen. Damit sind in Baden-Württemberg 20 von 21 Landesradfernwegen als ADFC-Qualitätsradrouten qualifiziert – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Der 21. Weg, der Rheinradweg, wurde auf Basis der europäischen Zertifizierungsstandards (ECS) zertifiziert.

Meilenstein im Ausbau des Radwegenetzes

Staatssekretärin Elke Zimmer sagte: „Mit der Qualitätsoffensive ist ein wichtiger Meilenstein im Ausbau des Radwegenetzes im Land gelungen. Damit steht fest: Alle Landesradfernwege sind zertifizierte Qualitätsradwege. Das ist bundesweit einmalig und unterstreicht die hohe Attraktivität von Baden-Württemberg als Radtourismusregion. Und wer in der Freizeit gute Erfahrungen mit dem Fahrrad macht, probiert auch im Alltag das Fahrrad häufiger aus. Daher ist die Qualitätsoffensive auch ein wichtiger Beitrag zu unserem Landesziel, den Radverkehr in Baden-Württemberg zu verdoppeln.“

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp ergänzte: „Viele Branchen im Land profitieren vom Tourismus. Qualitativ hochwertige Landesradfernwege tragen dazu bei, dass unsere Gäste das Urlaubsland Baden-Württemberg klimafreundlich und sicher erkunden können. Eine durchgängige Beschilderung ermöglicht eine leichte Orientierung. So kommen wir unserem Ziel näher, Deutschlands beliebtestes Reiseland zu werden. Aber wir schaffen damit auch eine gute Grundlage dafür, dass sich die Menschen im Alltag öfters zu Fuß oder mit dem Rad fortbewegen.“

Vorbei an Schlössern, Flüssen und Seen führen die 21 Routen auf einer Gesamtlänge von über 4.500 Kilometern durch das ganze Land. Ganz egal ob für eine mehrtägige Tour oder für einen Tagesausflug: die Landesradfernwege eignen sich optimal, um komfortabel und unkompliziert in die Pedale zu treten. Dabei bietet eine lückenlose Beschilderung einfache Orientierung entlang der Routen. Die Qualitätsauszeichnung garantiert, dass Radreisenden auf der Strecke insgesamt gute Qualität geboten wird.

Land unterstützte Qualitätsentwicklung vor Ort

Mit der 2019 gestarteten Qualitätsoffensive Landesradfernwege haben das Verkehrs- und das Tourismusressort des Landes lokale Akteure wie Landkreise, kreisfreie Städte und Tourismusorganisationen bei der Weiterentwicklung ihrer Landesradfernwege unterstützt, so dass sie die Qualitätszertifizierung erreichen konnten.

Staatssekretärin Elke Zimmer hat nun im Zuge eines Vor-Ort-Termins gemeinsam mit Dr. Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises, ein Stück der Landesradfernwege „Remstalweg“ sowie „Württemberger Weinradweg“ befahren. Im Anschluss hat Gudrun Zühlke, Landesvorsitzende des ADFC Baden-Württemberg, im Weingut Kern in Rommelshausen auch im Beisein von Staatssekretär Dr. Rapp sowie von Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Baden-Württemberg GmbH (TMBW), die Urkunden an die fünf zuletzt zertifizierten Landesradfernwege überreicht.

„Die Qualitätsoffensive des Landes war ein wichtiger erster Schritt zu mehr Qualität im Radtourismus“, so Zühlke. „Aber Qualität ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf! Daher ist es nur konsequent, die neuen und optimierten Landesradfernwege mit einem dauerhaften Qualitätsmanagement und einer regelmäßigen Qualitätsüberprüfung weiterhin zu begleiten.“

Braun ergänzte abschließend: „Mit der Qualitätsoffensive der Landesradfernwege haben wir den Grundstein gelegt, um Deutschlands Radreiseland Nummer 1 zu werden. Jetzt gilt es, gemeinsam mit allen Beteiligten neue Impulse zu setzen und den Radfahrenden im In- und Ausland zu zeigen, was Baden-Württemberg zu bieten hat.“

Informationen zur Qualitätsoffensive

Die Qualitätsoffensive ist eine Kooperation des Verkehrs- und Wirtschaftsministeriums, das federführend durch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Tourismus Marketing Baden-Württemberg (TMBW) ausgeführt wurde. Zu Beginn der Qualitätsoffensive erfüllten lediglich 12 der damals 19 Landesradfernwege (LRFW) die Anforderungen für die Premiumklassifizierung. Im Laufe des Prozesses wurden lokale Akteure wie Landkreise, kreisfreie Städte und Destinationsmarketingorganisationen (DMOs) der betreffenden Radfernwege bei der Weiterentwicklung ihrer Landesradfernwege unterstützt. Für alle Wege wurde eine Lösung gefunden, entweder indem eine Geschäftsstelle installiert und die Routenführung attraktiver gestaltet wurde oder indem der Weg durch einen attraktiveren anderen Radfernweg ersetzt wurde.

Die bereits ADFC-zertifizierten Radwege „Albtäler Radweg“ und „Remstal-Radweg“ mit jeweils 4 Sternen und der „Naturpark Radweg Schwarzwald“ mit 3 Sternen haben sich zur Aufnahme in die Familie der Landesradfernwege beworben und wurden aufgenommen. Weitere Landesradfernwege konnten im Begleitprozess erstmals als ADFC-Qualitätsradroute ausgezeichnet werden. Während des Prozesses wurden einige Landesradfernwege neu konzipiert:

  • Der „Württemberger Weinradweg“ mit 4 Sternen, ersetzt den „Kraichgau Hohenlohe-Radweg“.
  • Der „Badische Weinradweg“ mit 3 Sternen ersetzt den Rheintalradweg.
  • Nach Routenverlegungen und -anpassungen zur Verbesserung der Qualität der Radwege wurden die Landesradfernwege „Hohenzollern-Radweg“ und „Schwäbische Alb-Radweg“ mit 4 Sternen ausgezeichnet.
  • Aus den ehemaligen Landesradfernwegen „Alb-Neckar-Radweg“ und „Hohenlohe-Ostalb-Radweg“ entstand ein neues touristisches Produkt unter dem Namen „Württemberger Tälerradweg“, zertifiziert ebenfalls mit 4 Sternen.

Durch die Routenverlegungen und -anpassungen konnte die Beschilderung entlang der neuen Landesradfernwege noch nicht überall abschließend umgesetzt werden. Daher erhalten der „Hohenzollern-“, der „Schwäbische Alb-“ und der „Württemberger Tälerradweg“ bis zum Abschluss der Beschilderung Anfang 2023 erstmal eine vorläufige ADFC-Urkunde.Die Beschilderung entlang der nicht weiterverfolgten Landesradfernwege Rheintal-Radweg und Kraichgau-Hohenlohe-Radweg sowie auf entfallenden Teilabschnitten entlang neu konzipierter Wege wird in den kommenden Monaten demontiert.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum RadNETZ sowie das gesamte Streckennetz finden Sie in der aktualisierten Faltkarte zum Download unter www.radnetz-bw.de.

Eine Übersicht über die Landesradfernwege und Ihre Sterne finden Sie auf der kommenden Seite.

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