Verkehr

Splett nimmt Fluchtstollen am Wattkopftunnel in Betrieb

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  

„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, vermeidbare Gefahren durch den Straßenverkehr auf das Möglichste zu reduzieren. Dazu gehört auch, die sicherheitsrelevanten Ausstattungen von Tunnelbauwerken nach dem neuesten technischen Standard zu prüfen und gegebenenfalls nachzurüsten“, sagte Gisela Splett, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, bei der feierlichen Inbetriebnahme des Fluchtstollens am Wattkopftunnel.

Mit der Einführung der aktualisierten Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT) wurden die Anforderungen an die sicherheitsrelevanten Ausstattungen von Tunnelbauwerken zum Teil erheblich erhöht. Der Grund für eine Aktualisierung der Richtlinien waren u. a. die Erkenntnisse der schweren Tunnelunglücke in den Alpenländern in den vergangenen Jahren. Daraufhin wurden sämtliche Straßentunnelbauwerke in Deutschland nach dem aktuellen Sicherheitsstandard überprüft.

Bei dem 1.950 m langen, einröhrigen Wattkopftunnel, der nach den damals geltenden Richtlinien vom 04. Dezember 1988 bis zum 06. Dezember 1994 gebaut wurde, erkannte die Straßenbauverwaltung den Bedarf, u. a. Notausgänge sowie Flucht- und Rettungswege nachzurüsten. Das Land Baden-Württemberg investierte insgesamt rund 28 Millionen Euro in den Bau eines parallel zum Wattkopftunnel verlaufenden Fluchtstollens sowie die richtlinienkonforme Modernisierung der Be-triebstechnik im Wattkopftunnel selbst. Die Bauzeit erstreckte sich von November 2008 bis zum heutigen Tag. Der 1.550 m lange, befahrbare Fluchtstollen läuft im parallelen Abstand von 25 m zum Straßentunnel und verbindet ihn mit insgesamt 6 Querschlägen im Abstand von rund 270 m. Zur Belüftung des Rettungsstollens und zur Vermeidung, dass Rauchgase im Unglückfall in die Notausgänge eindringen können, wurden drei Strahlventilatoren in einem außenliegenden Lüftergebäude installiert. Für die Überwachung des Fluchtstollens sind im Abstand von ca. 80 m Videokamaras an der Decke angebracht. Zur Kommunikation im Rettungsstollen wurden 37 Lautsprecher verbaut. Sämtliche sicherheitstechnischen Einrichtungen werden automatisch bei Öffnung einer Fluchttür oder eines Brandalarms aktiviert. Die Videobilder werden direkt an das Polizeipräsidium übertragen, von wo aus auch Lautsprecherdurchsagen gemacht werden können.

Zur Herstellung des 3,10 m hohen und 2,80 m breiten Fluchtstollens musste rund 36.000 m³ Fels- und Erdmaterial ausgebrochen werden, ca. 2/3 davon im Sprengvortrieb. Des Weiteren wurden rund 31.000 m² Spritzbetonsicherung aufgebracht, 22.000 m² Dichtungsbahn verlegt, 6.000 m³ Beton eingebracht und 800 t Stahl verbaut.

Damit erhält der Wattkopftunnel eine umfassende sicherheitstechnische Aufwertung nach dem neuesten Stand der Technik und des Regelwerks.

Für den Regierungsbezirk Karlsruhe ist und bleibt diese sicherheitsrelevante Nachrüstung von Tunnelbauwerken kein Einzelfall. Derzeit werden in Baden-Baden an der B 500 die Arbeiten am Michaelstunnel ausgeführt. Noch in diesem Jahr beginnen die Nachrüstarbeiten im Tunnel Gernsbach im Zuge der B 462, im Tunnel Grötzingen an der B 10 und im Meisterntunnel an der L 351 bei Bad Wildbad.

Die Staatsekretärin dankte allen, die diese Baumaßnahme begleitet haben, darunter auch der Tunnelpatin Frau Rosemarie Vetter. Sie hatte zum zweiten Mal das wichtige Amt der irdischen Vertreterin der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute und Mineure übernommen. Frau Vetter hatte bereits die Baumaßnahme des Wattkopftunnels begleitet.

Quelle:

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Qualitätsranking

Pünktlicher Schienenverkehr hat Priorität

Bahngleis mit Zug im Hintergrund.
Schiene

Zuschlag an DB Regio für Neckartal erteilt

Bodensee-Promenade der Stadt Friedrichshafen
Bodensee-Schifffahrt

Veranstaltungsreihe zu klimaneutralem Bodensee startet

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Seilbahn

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
ÖPNV-Zukunftskongress

Ministerium für Verkehr und bwegt küren 'BWeger und BWegerin'

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr in Leipzig
ÖPNV-Report

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärm

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Auto mit Kameras und Sensoren auf dem Dach fährt an Parkplätzen vorbei.
Digitale Parkraumkontrolle

Bundesweite Premiere: Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Mehrere Spaten stecken in einem Erdhügel.
Bad Urach

Bad Urach: Umbau der B 28 beginnt

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit