Minister Hermann fordert stärkere Anstrengungen aller für die Verkehrssicherheit
Verkehrsminister Winfried Hermann hat größere Anstrengungen aller für die Verkehrssicherheit gefordert. Die Zahl der Verkehrstoten in Baden-Württemberg sei im Jahr 2018 zwar leicht zurückgegangen, aber sie liegt mit 440 getöteten Menschen immer noch zu hoch, sagte Hermann.
„Wir halten an unserem Ziel fest, dafür zu sorgen, dass auf den Straßen deutlich weniger Menschen getötet oder schwer verletzt werden,“ betonte Minister Hermann. Dazu gehörten aber auch konsequente Kontrollen durch die Polizei. Hermann verwies auf das anspruchsvolle Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung. Darin haben sich mehrere Ministerien vor allem zu präventiven Maßnahmen verpflichtet. Hermann sagte: „Aufklärung und Appelle sind wichtig. Vor allem aber auch die Eigenverantwortung aller Verkehrsteilnehmer.“
Sorgen bereitet dem Verkehrsminister vor allem die Zunahme der Unfälle, bei denen Fahrradfahrer verwickelt waren. Laut der heute veröffentlichen Unfallbilanz für Baden-Württemberg stiegen diese im Vergleich zum Jahr 2017 um 12,4 Prozent auf insgesamt 11.433 an. Dabei kamen 68 Radler ums Leben, 15 davon waren mit einem Pedelec unterwegs.
Minister Hermann erklärte: „Um die Verkehrssicherheit vor allem auch für Radfahrerinnen und Radfahrer weiter zu verbessern, fördert das Land den Ausbau von Radwegen und einer besseren Infrastruktur.“ Dazu gehört der Aufbau eines verkehrssicheren RadNETZes in ganz Baden-Württemberg und von Radschnellverbindungen in verschiedenen Regionen des Landes. Zudem würden zusätzliche Präventionsmaßnahmen wie das Pedelec-Training oder die Schulwegsicherung für Kinder und Jugendliche ausgebaut.
Fahrradhelme retten Leben - Hermann appelliert an Radfahrer
Minister Hermann appellierte an alle Radfahrer im Land, sich selbst mit einem Fahrradhelm zu schützen: „Zwei Drittel der getöteten Radfahrer trugen keinen Fahrradhelm. Die hartnäckige Weigerung vieler älterer Radler und mancher Aktivisten, keinen Helm zu tragen, macht mich angesichts dieser Zahlen fassungslos. Dickköpfigkeit wird beim Sturz den Helm nicht ersetzen können.“
Rechtsabbiegende Lkws bleiben weiterhin eine Gefahrenquelle – die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Lkws beteiligt waren, bleibt hoch. „Unsere Anstrengungen müssen intensiviert werden“, forderte Minister Hermann und verwies auf die lebensrettenden Abbiegeassistenzsysteme.
Das Land unterstützt derzeit mit 500.000 Euro die Umrüstung von 500 Lkw mit den lebensrettenden Systemen. Minister Hermann sagte: „In Baden-Württemberg werden mit diesem Feldversuch zum ersten Mal in Deutschland in Kooperation mit mehreren Speditionen verschiedene Abbiegeassistenten im Realbetrieb untersucht.“
Das Verkehrsministerium unterstützt auch eine Aktion „Achtung: Toter Winkel!“ der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg und der Landesverkehrswacht, um die Verkehrsteilnehmer für die Gefahren durch rechtsabbiegende Lkw zu sensibilisieren.