STRASSE

Verkehrsminister vergibt Preis für Digitalisierung des Straßenbaus

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Winfried Hermann: Building Information Modeling (BIM) ist Meilenstein für Digitalisierung des Bauwesens

Winfried Hermann, Minister für Verkehr in Baden-Württemberg, hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) besucht und als Schirmherr des diesjährigen BIM-Awards junge Studierende aus verschiedenen Hochschulen des Landes für herausragende Master-Arbeiten rund um das Themenfeld Building Information Modeling mit dem Award geehrt.

Den BIM-Award stiftet HOCHTIEF PPP Solutions jährlich im Rahmen der „Virtuellen Akademie A6“ für besondere Masterarbeiten von Studierenden der teilnehmenden Hochschulen.

Verkehrsminister Hermann sagte: „Building Information Modeling (BIM) ist ein wichtiger Meilenstein für die Digitalisierung des Bauwesens. Die Anwendung der BIM-Methode im Infrastrukturbereich ist noch in einem frühen Stadium. Es müssen noch viele Hürden genommen und Hindernisse bewältigt werden. Mit der heutigen Preisverleihung ehren wir junge Studierende, die mit herausragenden Forschungsarbeiten neue Lösungsansätze aufgezeigt haben.“

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg erprobt seit 2016 die Anwendung der BIM-Methode in einem Pilotprojekt:  Das Großprojekt Zweite Gauchachtalbrücke, Ortsumfahrung Döggingen im Zuge des Ausbaus der B 31 soll wichtige Erkenntnisse liefern, um die Digitalisierung des Straßenbaus aktiv mitgestalten zu können. Zudem wird derzeit das Pilotprojekt „BIM SE“ (BIM StraßenErhaltung) vorbereitet, bei dem eine Straßenerhaltungsmaßnahme mit der BIM-Methode abgewickelt werden soll. Hierbei wird auch eine Verknüpfung mit dem „Qualitätsstraßenbau 4.0“ erfolgen, der eine Digitalisierung des Herstellprozesses zum Ziel hat.

An der „Virtuellen Akademie A6“ beteiligen sich die Hochschulen Biberach, Karlsruhe und Konstanz, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule für Technik Stuttgart und die Universität Stuttgart sowie die Duale Hochschule Mosbach.

Ziel ist es, die Entwicklung der Arbeitsmethode BIM zu stärken und den Austausch zwischen der Forschung an den Hochschulen und der Arbeitspraxis von Unternehmen zu fördern. Die „Virtuelle Akademie A6“ wurde 2017 im Rahmen des Projektes „Verfügbarkeitsmodell BAB A6 AS Wiesloch/Rauenberg – AK Weinsberg“ mit den beteiligten Professoren und Hochschulen gegründet. In der Akademie werden Aktivitäten wie Exkursionen, Projektarbeiten, Praktika oder studentische Abschlussarbeiten in und um das PPP-Projekt zentral koordiniert und gestaltet.

Alexander Hofmann, Geschäftsführer der HOCHTIEF PPP Transport Westeuropa GmbH, erklärte: „Ein kontinuierlicher Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist für beide Seiten unerlässlich. Durch die heutige Verleihung des BIM-Awards durch Minister Winfried Hermann an die am Wettbewerb teilnehmenden Studierenden haben wir eine perfekte Symbiose zwischen wissenschaftlicher Arbeit und wirtschaftlichem Nutzen geschaffen.“

Hintergrund:

Building Information Modeling (BIM, deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik auf der Grundlage digitaler Modelle, die alle relevanten Informationen und Daten der geplanten Straßenbauprojekte erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten austauscht. Straßenbauprojekte, die mit der BIM-Methode geplant und ausgeführt werden, weisen Vorteile auf hinsichtlich der Kostenwahrheit, der Termintreue, der Bauablaufsimulation und der einheitlichen Projektdokumentation sowie der Verbesserung der Qualität und des gesamten Bauprozesses von der ersten Projektidee über die Planung, die Vergabe und den Bau bis hin zur Nutzungsphase (Lebenszyklusbetrachtung). Ziel ist eine partnerschaftlich orientierte Projektabwicklung. Abweichend von der konventionellen Planung wird unter Anwendung der BIM-Methode in 3D geplant und für eine optimale Zusammenarbeit der Projektbeteiligten eine Cloudlösung verwendet. Wichtige Aspekte sind zudem die Schnittstellen zur Datenübertragung und die Datenspeicherung. Die Einführung der BIM-Methode im Straßenbau ist bundesweit entsprechend dem Stufenplan des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) dreistufig vorgesehen. Bis zum Jahr 2020 soll ein gemeinsames Verständnis aller am Bau Beteiligten erzeugt, Anforderungen klar formuliert und ein ausreichender Zeithorizont geschaffen werden, damit sich öffentliche Auftraggeber und die Privatwirtschaft vorbereiten können.

Building Information Modeling in der Straßenerhaltung (BIM SE)

Das Land Baden-Württemberg möchte bei der Umsetzung von BIM in der Straßenerhaltung (BIM SE) eine Vorreiterrolle einnehmen. Erstmals wurde deshalb die
Erhaltungsmaßnahme einer Landesstraße (L 1151) als Pilotprojekt in BIM SE ausgeführt.

QualitätsStraßenbau Baden-Württemberg 4.0 (QSBW 4.0)

Im Straßenbau sind beim Asphalteinbau vier Prozessschritte von wesentlicher
Bedeutung: die Asphaltherstellung in der Mischanlage, die Logistik von der Mischanlage zum Einbauort, der Einbau auf der Baustelle und die Verdichtung des eingebauten Asphaltes mittels Walzen. Mit QSBW 4.0 im Rahmen des Digitalisierungsprojektes BIM sollen alle Prozesse und weitere Einflussfaktoren (z. B. Verkehr oder Wetter) optimal aufeinander abgestimmt werden. Übergeordnetes Ziel ist es, Bauprojekte durch eine digitale Prozesssteuerung wirtschaftlicher, ressourceneffizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Weitere Meldungen

Blühende Fläche neben dem Straßenverkehr
Straße

Wo Straßen aufblühen: Zehn Kommunen zeigen, wie Wandel gelingt

Mehrere Straßenschilder stehen in einem Schuppen nebeneinander.
Straße

Neue Werkstatt-, Wasch- und Fahrzeughalle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
bwegt

Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Ein Bagger lädt Schutt ab (Bidlerquelle: pixabay/wheel-loader-2580470/1920)
Albaufstieg

Albaufstieg freigegeben

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Baden-Württemberg veröffentlicht erstmals landesweites Verkehrsmodell

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Fahrplan

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Baumwiese (Bild: pixabay/ 2916763)
Straße

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Rad

Rekordrunde fürs Rad: Baden-Württemberg begeistert beim STADTRADELN 2025

Mannheimer Hafen bei Nacht (Bild: Staatliche Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim mbH, www.logistik-bw.de)
Hafen

Hafen Mannheim: Erprobter Dialog wird institutionalisiert

Straße

Straßenmeistereien bereit für Wintersaison

Rendering der Bahnsteighalle von Stuttgart 21 mit einem einfahrenden Zug.
Stuttgart 21

Bahn verschiebt Start von Stuttgart 21 erneut

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen