Mobilität

Vier neue Mobilitätszentralen als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger

Symbole für den öffentlichen Nahverkehr (Bild: Fotolia.com/ Heike Jestram)

Die Zentralen informieren über die verfügbaren Mobilitätsangebote in der Region. So wird es einfacher vor Ort den ÖPNV und Sharing-Angebote besser kennenzulernen. Das planen die geförderten Kommunen.

Damit die Mobilitätswende gelingt, muss auch das Informationsangebot für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden. Gerade durch eine neue, direkte, individuell passende und persönliche Form der Information kann besser zum Beispiel über multimodale Mobilitätsangebote vor Ort aufgeklärt werden. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg fördert Mobilitätszentralen, die Informationen und Dienstleistungen rund um die Mobilität vor Ort anbieten und bündeln, um ein übersichtliches Mobilitätsangebot zu schaffen.

Mobilitätszentralen informieren vor Ort

„Mit den neuen Mobilitätszentralen wollen wir eine individuelle Mobilitätsberatung schaffen, um verstärkt über die Beförderungsangebote des öffentlichen Personennahverkehrs, der Sharing-Anbieter für (Elektro)-Autos und Fahrräder und die Verknüpfung der Mobilitätsformen untereinander zu informieren. Über die Informationen hinaus, sollen auch Angebote für umweltfreundliche Alternativen zum eigenen Auto vermittelt werden. So gelingt das Umsteigen leichter“, sagte Minister Hermann bei der Bekanntgabe der Förderzusagen am Dienstag (03. August).

Um den ÖPNV in Baden-Württemberg weiter zu stärken, hatte das Ministerium für Verkehr im Sommer 2020 den Förderaufruf „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“ veröffentlicht, im Rahmen dessen auch die Errichtung und der Betrieb von Mobilitätszentralen als umfassende Serviceeinrichtungen gefördert werden konnte. Die eingereichten Projektanträge aus den Landkreisen Calw und Main-Tauber sowie aus Lörrach und Heidelberg erhielten vom Land nun eine finanzielle Unterstützung. 

Land fördert vier Projekte

Die bewilligten Projekte haben eigene innovative Ansätze gewählt, um künftig mehr Bürgerinnen und Bürger über nachhaltige Mobilitätsangebote zu informieren. Die Mobilitätszentralen werden allesamt ein umfassendes Leistungsangebot anbieten, das unter anderem die Beratung der vor Ort angebotenen Mobilitätsformen, Fahrplanauskünfte, Tarifauskünfte und -beratungen sowie den Fahrkartenvertrieb umfasst. Zudem werden sie barrierefrei ausgestaltet sein.

Busbahnhof als Mobilitätszentrum im Kreis Calw

Im Landkreis Calw soll im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn ein neues Mobilitätszentrum in der Stadt entstehen. Hierfür soll der zentrale Omnibusbahnhof zu einem Knotenpunkt für bedarfsorientierte und ökologische Mobilität weiterentwickelt und die örtlichen Mobilitätsangebote gebündelt werden. So sollen bspw. auch Sharing-Angebote oder Ladeinfrastruktur für PKW und E-Bikes in das Angebot miteinbezogen werden. Die bauliche Umgestaltung ist für den Zeitraum Juli 2021 bis Mai 2022 geplant. Das Vorhaben wird vom Land mit rd. 290.000 Euro gefördert.

„Die Hermann-Hesse-Bahn ist ein großer Fortschritt für die Mobilität im Landkreis Calw. Sie verbessert die umweltfreundliche ÖPNV-Anbindung aus dem Landkreis in den Ballungsraum Stuttgart. Calw als End- bzw. Starthaltepunkt der Hessebahn ist der optimale Standort für eine Mobilitätszentrale. Von hier aus kann die gesamte Region Nordschwarzwald klimafreundlich erkundet werden“, so Landrat Helmut Riegger.  

„Ob mit dem Bus, zu Fuß, mit der Bahn, dem Fahrrad oder dem Sharing-Auto – die Stadt Calw und das Umland kann auf verschiedenste Arten erkundet werden. In der Mobilitätszentrale am ZOB, direkt in der historischen Altstadt, empfangen wir die Gäste und schicken sie auf ihr Abenteuer in die Natur", sagte der Calwer Oberbürgermeister Florian Kling.

Lauda und Wertheim als Standorte im Main-Tauber-Kreis

Der Main-Tauber-Kreis plant die Errichtung zweier neuer Mobilitätszentralen an den Bahnhöfen Lauda und Wertheim. Diese sollen künftig ein vollwertiges Leistungsspektrum an Dienstleistungen anbieten. Neben der kompletten Servicekette von Information über Beratung bis hin zum Verkauf sollen auch Informationen zum Fahrrad- und Elektro-PKW-Verleih, zu CarSharing Angeboten sowie Mietwagen- und Taxen angeboten werden. Das Vorhaben wird vom Land mit rd. 62.000 Euro gefördert.

„Ich freue mich sehr über die Förderzusage des Landes für unsere Vorhaben. Mit dieser Anschubfinanzierung können wir nun im nächsten Schritt auf die Verkehrsunternehmen und anderen Partner zugehen, um das weitere Vorgehen im Detail abzustimmen. Das Ziel ist es, dem Fahrgast alle Dienstleistungen rund um den ÖPNV und SPNV aus einer Hand anzubieten“, so Landrat Christoph Schauder.

Mobilitätszentrale vernetzt Angebote im Kreis Lörrach

Auch im Kreis Lörrach wird eine neue Mobilitätszentrale entstehen, die sowohl den Bürgerinnen und Bürgern von Stadt und Landkreis Lörrach als auch für Touristinnen und Touristen gleichermaßen zur Verfügung stehen soll. Die Zentrale wird über alle Angebote des Umweltverbunds informieren und beraten. Neben dem Verkauf von Fahrscheinen, Fahrplanauskünften und der Mobilitätsberatung ist auch eine Vernetzung mit bestehenden Angeboten der Touristinformation sowie mit Carsharing und Fahrradverleih vorgesehen. Mittelfristig sollen zusätzlich dezentrale, digitale Außenstellen im Landkreis Lörrach entstehen, die mit einem Bildschirm-Terminal ausgestattet und online mit der Mobilitätszentrale verbunden sind. Das Vorhaben wird vom Land mit rd. 90.000 Euro gefördert.

Landrätin Marion Dammann zeigt sich erfreut über die Zusage und Perspektive: „Die Realisierung einer solchen Einrichtung in Lörrach ist ein wichtiger Baustein für nachhaltige Mobilität und Kundenorientierung und unterstützt unseren Verkehrsverbund RVL in seinem Wirken im Kreis Lörrach wie auch grenzüberschreitend in der trinationalen Agglomeration.“

Heidelberg schafft mit Lastenrädern mobile Beratung

In Heidelberg besteht mit dem Zentrum für umweltbewusste Mobilität (ZUM) bereits eine ökologisch ausgerichtete Mobilitätsberatung in der Nähe des Hauptbahnhofs. Mit dem Projekt „ZUMobil“ soll dies nun um ein ortsflexibles, dezentrales Angebot erweitert werden. Hierfür wird die Stadt Heidelberg wetterfeste Faltpavillions beschaffen, die künftig mit E-Lastenrädern in die einzelnen Stadtteile gefahren werden. Damit können sich die Bürgerinnen und Bürger künftig direkt in deren unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeld über nachhaltige Mobilitätsangebote informieren. Das Vorhaben wird vom Land mit rd. 25.000 Euro gefördert.

Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität der Stadt Heidelberg: „Wir freuen uns sehr, dass das Verkehrsministerium unser Projekt ZUMobil fördert. Gerade in Heidelberg als attraktivem Wohnort mit einem konstant hohen Bevölkerungszuwachs ist es besonders wichtig, schnellstmöglich gerade mit Neubürgerinnen und Neubürgern ins persönliche Gespräch über ihr Mobilitätsverhalten zu kommen und für die Mobilitätswende zu werben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass in Zeiten von Umbrüchen in der eigenen Lebenssituation Menschen eine höhere Bereitschaft zu Verhaltensänderungen haben. Diese Chance können wir mit ZUMobil nun noch besser nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger vor Ort über nachhaltige Mobilitätsangebote zu informieren.“ 

Das Förderprogramm Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität

Die Förderung von Mobilitätszentralen ist Bestandteil des Förderaufrufs „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“, den das Ministerium zur Stärkung des ÖPNV im Sommer 2020 veröffentlicht hatte. Das Land unterstützt die Antragssteller bei den einmalig anfallenden Investitionskosten für die Einrichtung einer Mobilitätszentrale sowie deren Betrieb für die Dauer von zwei Jahren mit bis zu 50 Prozent.

Neben der Förderung von Mobilitätszentralen konnten im Rahmen der Innovationsoffensive auch ‚Gesamtkonzepte aus Buslinien und On-Demand Verkehren‘ eine Förderung erfahren.

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