Die Regionalzüge in Baden-Württemberg fahren täglich viele tausend Kilometer durchs Land. Fahrgäste schätzen das große Angebot – von direkten Zügen zwischen den großen Städten bis hin zu Verbindungen in eher ländliche Regionen. Ziel ist: Alle sollen mobil sein können – egal, wo sie leben.
Doch so ein großes Zugangebot kostet Geld zum Beispiel für Personal, Züge und Bahnhöfe. Dem gegenüber stehen die Einnahmen. Diese kommen überwiegend aus dem Verkauf von Tickets. Sie reichen allerdings nicht aus, um die Kosten zu decken. Deshalb fließen zusätzlich öffentliche Gelder in den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Dafür gibt es die sogenannten Regionalisierungsmittel. Das ist Geld, das der Bund den Ländern zur Verfügung stellt, um insbesondere den SPNV zu organisieren.
So viel kostet der Schienenpersonennahverkehr
Im Jahr 2024 lagen die Kosten für den SPNV für das Land Baden-Württemberg bei rund 1,4 Milliarden Euro* (nach Abzug der Einnahmen).
Die wichtigsten Ausgaben 2024:
- Betriebskosten (zum Beispiel für Fahrzeugmiete, Personal, Energie): 1.086 Millionen Euro
- Infrastrukturkosten (zum Beispiel für die Nutzung der Schienen und Bahnhöfe): 599 Millionen Euro
- Sonstige Ausgaben (zum Beispiel für Infrastrukturausbau, Verkehrsverbünde und Verwaltung): 155 Millionen Euro
Sowohl die Betriebskosten als auch die Infrastrukturkosten steigen seit Jahren stark. Die Ausgaben sind seit 2019 um rund 56 Prozent bis 2024 gestiegen. Das liegt vor allem daran, dass heute deutlich mehr Züge unterwegs sind als noch vor einigen Jahren. Das bessere Angebot für Fahrgäste kostet entsprechend mehr.
So viel nimmt der Regionalverkehr ein
Der SPNV kostet nicht nur Geld. Durch den Verkauf von Fahrkarten wird auch Geld eingenommen.
- Über Ticketverkäufe entstanden 2024 Einnahmen von rund 359 Millionen Euro*.
- Hinzu kommen noch 164 Millionen Euro* an Einnahmen aus verschiedenen Ausgleichszahlungen – vor allem aus dem Deutschland-Ticket.
Zuschüsse vom Bund
Die Einnahmen des SPNV reichen nicht aus, um die Kosten zu decken. Nur etwa 33 Prozent der Kosten in einem Jahr werden durch Einnahmen aus Ticketverkäufen und Ausgleichszahlungen wieder reingeholt. Um das auszugleichen, gibt es Zuschüsse vom Bund in Form der sogenannten Regionalisierungsmittel.
2024 erhielt Baden-Württemberg vom Bund 1,3 Milliarden Euro. Davon gingen 1,1 Milliarden Euro direkt in den SPNV im Land. Ein Teil der Mittel (132 Millionen Euro) ging auch an die Region Stuttgart, um die S-Bahn in der Landeshauptstadt zu organisieren.
Doch die Regionalisierungsmittel reichen inzwischen nicht mehr aus. 2024 gab es eine Finanzierungslücke von 83 Millionen Euro. Die Lücke kann Baden-Württemberg aktuell noch aus nicht verbrauchten Regionalisierungsmitteln der vergangenen Jahre ausgleichen. Doch langfristig wird das nicht mehr möglich sein. Deswegen fordern alle Bundesländer einstimmig, dass der Bund die Regionalisierungsmittel deutlich erhöht.
*es handelt sich um vorläufige Zahlen für 2024















