Zuständigkeiten

Wer macht was im Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg?

Viele Partner sorgen gemeinsam dafür, dass täglich Züge in Baden-Württemberg pünktlich und sicher unterwegs sind. Doch wer ist eigentlich für was zuständig?

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Eine Familie mit kleinem Kind sitzt auf einer Bank an einem Bahnsteig und schaut auf eine Karte des Schienennetzes in Baden-Würrtemberg.

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist ein Teil des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV). Er umfasst Zugverbindungen, die in der Regel kürzer als 50 Kilometer oder bis zu einer Stunde dauern. Dazu gehören etwa Regionalzüge und S-Bahnen. Ziel ist es, die Menschen im Stadt-, Vorort- und Regionalverkehr schnell und umweltfreundlich zu verbinden.

Damit das funktioniert, arbeiten in Baden-Württemberg viele Akteure zusammen – vom Land über spezielle Gesellschaften bis hin zu den Eisenbahnunternehmen.

Das Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger

Seit der Bahnreform Mitte der 1990er Jahre sind die Bundesländer für den SPNV verantwortlich. Der Bund stellt dafür die sogenannten Regionalisierungsmittel bereit, also Gelder, mit denen die Länder den Nahverkehr finanzieren.

Das Land Baden-Württemberg plant und bestellt das Zugangebot im SPNV. Es legt fest, wie oft und auf welchen Strecken Züge fahren und definiert Qualitätsstandards.

Im Großraum Stuttgart ist zusätzlich der Verband Region Stuttgart (VRS) zuständig – er organisiert den S-Bahn-Betrieb. Auch einige Kommunen betreiben in Ausnahmefällen eigene Bahnstrecken.

Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW)

Um die Aufgaben des Landes umzusetzen, wurde die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) gegründet. Sie arbeitet im Auftrag des Verkehrsministeriums.

Die NVBW übernimmt viele Aufgaben: Sie erstellt Fahrpläne, organisiert Ausschreibungen für Bahnverbindungen, überwacht die Qualität im Betrieb und betreibt landesweites Controlling. Außerdem unterstützt sie das Marketing für den Nahverkehr in Baden-Württemberg.

Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)

Die eigentlichen Zugfahrten übernehmen die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Das Land schreibt die Verkehrsleistungen regelmäßig aus. Darauf können sich die Bahnunternehmen für einzelne Bahnnetze bewerben. Wer den Zuschlag bekommt, fährt in den entsprechenden Bahnnetzen für meist zehn bis zwölf Jahre.

In den Verkehrsverträgen werden wichtige Punkte festgelegt – etwa, wie viele Züge fahren, welche Qualität erwartet wird und wie viel das Land pro gefahrenem Zugkilometer zahlt.

Zu den größten Bahnunternehmen in Baden-Württemberg gehören Anbieter wie DB Regio und Arverio BW, aber auch die SWEG.

Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW)

Die Eisenbahnunternehmen fahren dabei meist mit Zügen, die ihnen selbst nicht gehören. Stattdessen gehören diese dem Land Baden-Württemberg beziehungsweise der Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW). Sie beschafft neue Fahrzeuge oder hilft den Eisenbahnunternehmen bei der Finanzierung.

Durch ihre Größe kann die SFBW günstige Kredite aufnehmen und diese Vorteile weitergeben. So bleibt der Betrieb wirtschaftlich und die Fahrzeuge modern.

Die Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU)

Die Schienen, Signale und Bahnhöfe gehören den sogenannten Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). Sie sind verantwortlich für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung des Schienennetzes. In Deutschland ist die DB InfraGO (eine Tochter der Deutschen Bahn) das größte dieser Unternehmen. Daneben gibt es aber auch kleinere, regionale oder kommunale Betreiber.

Damit der Schienenpersonennahverkehr im Land zuverlässig läuft, müssen viele Zahnräder ineinandergreifen. Das Land legt die Ziele fest, die NVBW setzt sie um, die SFBW sorgt für moderne Fahrzeuge, die Infrastrukturunternehmen stellen die Bahnhöfe und Schienen bereit, und die Eisenbahnverkehrsunternehmen bringen die Menschen ans Ziel.

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