In Baden-Württemberg gibt es zehn Häfen und zahlreiche Lade- und Löschplätze, an denen im Jahr 2010 insgesamt rund 30,6 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen wurden. Die Häfen Mannheim, Karlsruhe, Kehl, Breisach, Weil am Rhein, Heilbronn, Stuttgart, Plochingen sowie Wertheim sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft öffentlicher Binnenhäfen Baden-Württemberg, einer Untergliederung des Bundesverbands öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB). Der Hafen Rheinfelden ist nicht Mitglied.
In Baden-Württemberg wird nach Nordrhein-Westfalen bundesweit der zweitgrößte Güterumschlag in der Binnenschifffahrt erzielt. Im Jahr 2009 verzeichneten alle baden-württembergischen Häfen - aber auch nahezu alle Häfen Deutschlands - starke Einbußen beim Umschlagsvolumen. Im Jahr 2010 ist eine deutliche Erholung der Weltwirtschaft eingetreten, was zu einem deutlichen Wiederanstieg der Binnenschifftransporte geführt hat. Im Jahr 2017 wurden in baden-württembergischen Häfen sowie an Lösch- und Ladeplätzen insgesamt 32,1 Millionen Tonnen Güter im Binnenschiffsverkehr umgeschlagen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht dies einem Plus von 6,3 Prozent oder 1,9 Millionen Tonnen gegenüber 2016.
Seit Jahren ist eine besonders starke Zunahme der Containerverkehre in Baden-Württemberg zu beobachten. Während in den baden-württembergischen Häfen das Umschlagsvolumen im Krisenjahr 2009 bei rund 175.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit, das entspricht einem 20-Fuß-Iso-Container = Standardcontainer) lag, wurde bereits 2010 wieder das Vorjahresniveau mit 223.517 TEU überschritten. Seither ist bei den Containertransporten ein deutlicher Aufwärtstrend zu beobachten. Im Jahr 2017 wurden in Baden-Württemberg 243 863 TEU umgeschlagen.
Im Hinblick auf seine Umweltfreundlichkeit und seine erheblichen Reserven verspricht der Verkehrsträger Binnenschiff ein großes Wachstumspotential. Die Stärkung der Binnenhäfen als Drehscheibe des Güterverkehrs mit einer besseren Vernetzung der Verkehrsträger Bahn, Schiff und Lkw ist dafür wichtige Voraussetzung. Dieses gilt nicht nur für die großen Binnenhäfen im Land, sondern gerade auch für die kleineren Häfen, die als dezentrale Umschlags-plätze von großer Bedeutung sind.
Um die Akteure zu unterstützen und die Vernetzung zu beschleunigen hat das Verkehrsminis-erium in Frühjahr 2018 ein verkehrsträgerübergreifendes Güterverkehrskonzept ausgeschrieben.