Digitale Mobilität

Datenerhebung unterstützt Planung und Steuerung des Verkehrs

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Digitale Abbildung eines Straßennetzes mit einer markierten Navigationsroute.

Ein digitaler Zwilling des Verkehrssystems soll ab 2025 die Mobilität der Zukunft simulieren. Dafür finden zwischen März und Juni 2023 Befragungen und Zählungen von Verkehrsteilnehmenden im grenzüberschreitenden Verkehr statt.

Wohin sind Sie unterwegs? Zu welchem Zweck sind Sie unterwegs? Wie häufig sind Sie auf dieser Strecke unterwegs? Ähnliche Fragen werden einige Verkehrsteilnehmende an der baden-württembergischen Grenze zu Frankreich und über den Korridor Lindau nach Österreich zwischen Mitte März und Juni 2023 hören. Für die Erstellung eines digitalen landesweiten Verkehrsmodells (LVM-BW) erhebt das Verkehrsministerium Baden-Württemberg Daten für die bessere Planung, Erforschung und Analyse von Verkehrswegen. Das neue Verkehrsmodell stellt einen digitalen Zwilling des bereits bestehenden Verkehrssystems dar. Mit den zusätzlichen Daten werden Verkehrsströme besser sichtbar und Prognosen für die Zukunft möglich gemacht.

Das LVM-BW liefert besonders für die Verkehrswende wichtige Daten und ermöglicht neuartige Simulationen: Welche Auswirkungen hat eine neue Stadtbahnlinie auf den Autoverkehr in der Stadt? Führt die Sperrung einer Straßenkreuzung zu einer höheren Schadstoff-Belastung auf möglichen Ausweichstrecken? Wo gibt es noch Bedarf für Radschnellwege? Diese Szenarien simuliert das digitale Verkehrsmodell und ermöglicht die bessere Planung von Maßnahmen vor Ort. Die Inbetriebnahme des Modells ist für 2025 geplant.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Jeder von uns erwartet eine sichere, einfache und schnelle Mobilität. Doch nur wenn wir einschätzen können, wie und wo sich wie viele Menschen in Zukunft bewegen werden, können wir ein attraktives Mobilitätsangebot schaffen. Das LVM-BW gibt uns die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen im Verkehrssystem zu verstehen und neue Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. So können wir die Mobilität in der Stadt und auf dem Land effizienter gestalten, CO2 einsparen und das Klima schützen. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand.“

Erhebungen vervollständigen die Datenlage

Basis für das Verkehrsmodell ist ein digitaler Zwilling des aktuellen Verkehrsnetzes bestehend aus Straßen, Radwegen, Schienen und Wasserstraßen. Die bisherigen Informationen werden mit neuen Daten angereichert wie etwa der Siedlungs- und Sozialstruktur und die Geländetopographie der Umgebung. Das landesweit digitale Verkehrsmodell greift auf bereits vorhandene Erhebungsdaten zurück. Diese Datenbasis wird mit Daten aus der Studie „Mobilität in Deutschland – MiD“ ergänzt. Die bisher zusammengetragenen Informationen sind jedoch nicht aussagekräftig genug mit Blick auf die Verkehrswege, Verkehrsziele und Nutzungshäufigkeiten der Teilnehmenden im grenzüberschreitenden Verkehr. Deshalb vervollständigen die anstehenden Verkehrserhebungen an den Landesgrenzen die Datengrundlage.

Im Rahmen der Erhebungen werden stichprobenartig Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in Fahrzeugen, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende an einem Tag im Erhebungszeitraum zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Neben den Befragungen finden an den jeweiligen Erhebungstagen auch Verkehrszählungen statt.

Verpixelung bei Kameras sorgt für Anonymität

An den Straßen- und Brückengrenzübergängen kommen Kameras für die Verkehrszählungen zum Einsatz. Das Ministerium für Verkehr folgt dabei den Empfehlungen des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI), einen bestimmten Grad der Verpixelung einzusetzen, damit ein Rückschluss auf Personen nicht möglich ist. Persönliche Merkmale wie zum Beispiel Gesicht, Geschlecht oder auch Fahrzeug-Kennzeichen werden so nicht erkannt.

Erhebungen finden vorrangig im Straßen- und Schienenverkehr statt

Im Straßenverkehr finden dabei Erhebungen an folgenden Grenzübergängen statt:

  • L78b – D87 zwischen Wintersdorf (D) und Beinheim (F),
  • B500 – D4 zwischen Iffezheim (D) und Roppenheim (F),
  • L87 – D2 zwischen Rheinau (D) und Gambsheim (F),
  • B28 – N4 (Europabrücke) zwischen Kehl (D) und Strasbourg (F),
  • Brücke der zwei Ufer sowie Beatus-Rhenanus-Brücke zwischen Kehl (D) und Strasbourg (F),
  • L98 – N353 zwischen Neuried-Altenheim (D) und Illkirch-Graffenstaden (F),
  • L100 – D426 zwischen Nonnenweier-Schwanau (D) und Erstein (F),
  • Dreiländerbrücke zwischen Weil am Rhein (D) und Huningue (F) und
  • Erhebungen auf den Rheinfähren Saletio, Drusus und Rhenanus.

Weitere Erhebungen, die zwischen Mitte März und Juni 2023 stattfinden sollen, befinden sich an den anderen Grenzübergängen in der Planung. Gleiches gilt für die Befragungen und Zählungen im Schienenverkehr auf den grenzüberschreitenden Verbindungen.

Nähere Informationen zum digitalen landesweiten Verkehrsmodell sind hier auf der Homepage des Ministeriums für Verkehr einsehbar.

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An der Verkehrsfreigabe nahmen Aalens Oberbürgermeister Frederick Brütting, Essingens Bürgermeister Wolfgang Hofer, Landtagsabgeordneter Winfried Mack, Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Regierungspräsidentin Susanne Bay, Gerhard Rühmkorf vom Bundesministerium für Verkehr, Landrat Joachim Bläse und Landtagsabgeordneter Tim Bückner teil.
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