RABus

Erfolgsprojekt RABus wird in Friedrichshafen verlängert

Mehr als 1.450 Menschen haben sich bis Mitte November für Probefahrten mit dem autonomen RABus-Shuttle angemeldet. Jetzt hat Verkehrsminister Winfried Hermann die Verlängerung des Projekts bekanntgegeben.

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Beteiligte stehen mit Minister Hermann vor dem RABus und zeigen auf das Kennzeichen.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am 23. November anlässlich eines Termins beim Projektkonsortium in Friedrichshafen: „RABus und vergleichbare Forschungsprojekte sind wegweisend für die Zukunft des klimaneutralen Verkehrs. Vor allem ländlichere Regionen können durch autonome Shuttles in Zukunft deutlich besser an den ÖPNV angeschlossen werden. Das große Interesse der Menschen im Land an einer Testfahrt mit RABus ist ein sehr erfreuliches Zeichen.“ Mehr als 1.700 Menschen hatten sich für die Erprobungsphase im Projekt registrieren lassen, über 1.450 bis Mitte November konkret für eine Fahrt angemeldet.

Verlängerung für Interessierte und für die Forschung

Dass alle Interessierten am Ende auch mitfahren können, ist aus organisatorischen Gründen kaum möglich. Eine gute Nachricht hatte Verkehrsminister Hermann bei dem Termin am Samstag jedoch: „Wir verlängern den Betrieb um weitere sechs Monate. Es freut mich sehr, dass wir dies jetzt möglich machen können. So wird die wissenschaftliche Auswertung auf eine noch bessere Datengrundlage gestellt, und wir ermöglichen zudem mehr Testfahrten.“

Freude über die Verlängerung gibt es auch beim Projektkonsortium: „RABus ist ein Vorzeigeprojekt für die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und öffentlichem Nahverkehr. Die Verlängerung gibt uns die Möglichkeit, nicht nur den technologischen Fortschritt voranzutreiben, sondern auch die Akzeptanz und Praxistauglichkeit autonomer Shuttles unter realen Bedingungen noch besser zu verstehen und weiterzuentwickeln", sagte Dr.-Ing. Ulrike Weinrich, Projektleiterin RABus am Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS).

Mit Tempo, aber vor allem sicher in die Zukunft

Bei RABus handelt es sich um ein Forschungsprojekt mit Entwicklungszielen. Minister Hermann gab am 23. November das offizielle Startsignal für den nächsten großen Projektschritt. Er eröffnete den Überland-Abschnitt des Projektes, bei dem zunächst mit 40 Stundenkilometern im automatisierten Betrieb gefahren wird. Sukzessive soll dann auf 60 Stundenkilometer erhöht werden, solange sich dies sicher darstellen lässt. Für die Verlängerung wird die Förderung nochmal um rund 1,8 Millionen Euro aufgestockt.

Weitere Hoffnungen in den verlängerten Betrieb

Der nun verlängerte Betrieb bietet eine Reihe von Chancen für das Konsortium und somit auch fürs Land:

  1. Durch mehr und unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer können vertiefte Erkenntnisse zur Akzeptanz des autonomen Fahrens gewonnen werden.
  2. Die zusätzlichen Betriebszeiten ermöglichen es, die Leistungsfähigkeit der Technologie im täglichen Verkehrsbetrieb zu überprüfen und die Einsatzmöglichkeiten noch umfassender zu untersuchen.
  3. Es wird ein intensiverer Austausch mit ähnlichen Forschungsprojekten möglich. So kann die Technologie schneller vorangebracht und eine breitere Wissensbasis für den ÖPNV geschaffen werden.
  4. Mit mehr Daten werden auch die Aussagen zur wirtschaftlichen Effizienz und zur Verkehrswirkung des autonomen Fahrens im ÖPNV verlässlicher und fundierter.
  5. Die Technik kann nicht nur durch Fehlerbehebung stabilisiert, sondern auch gezielt weiterentwickelt werden – etwa durch zusätzliche Funktionen. Das ist entscheidend, um autonome Shuttles langfristig sicher und zuverlässig in den regulären ÖPNV zu integrieren.

Friedrichshafen bietet gute Ausgangssituation

Anders als in Friedrichshafen wird eine Verlängerung des RABus-Projekts in Mannheim aufgrund der Situation rund um die Teststrecke vor Ort nicht möglich sein. Eine Straßensperrung macht die dortige Versuchsstrecke ab März 2025 unbefahrbar für die Shuttlebusse. Zusätzlich ist die Leichtbauhalle, die für das Depot benötigt wird, nur für maximal sechs Monate genehmigt. Zudem sind die Haltestellen in Mannheim nur temporär angelegt, während in Friedrichshafen auf bestehende Haltestellen zurückgegriffen werden kann. Durch die bessere Infrastruktur bietet Friedrichshafen daher auch eine bessere Ausgangssituation für eine Projektverlängerung. Nichtsdestotrotz zeigt das Reallabor Mannheim mit seinen Daten wichtige Punkte zur Einführung von automatisierten Verkehren für die letzte Meile und hat bereits positive Effekte dahingehend erzielen können.

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