ÖPNV

Land und Bund fördern Regionalstadtbahn Neckar-Alb (Modul 1)

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Verkehrsminister Winfried Hermann beim Spatenstich zum Projekt Regionalstadtbahn. (Bild: Verkehrsministerium Baden-Württemberg)

Verkehrsminister Hermann: „Das hat sich gelohnt“

Das Verkehrsministerium hat am Dienstag die Förderung des Landes für das Modul 1 der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb freigegeben. Anlässlich der Übergabe des Förderbescheides sagte Verkehrsminister Winfried Hermann: „Die neuen Förderbedingungen des Bundes und des Landes haben sich deutlich verbessert. Das Warten hat sich für die Kommunen gelohnt. Ihr Finanzierungsanteil sinkt.“

Bisher wurde das Modul 1 auf Basis einer sogenannten Unbedenklichkeitsbescheinigung gebaut in der Hoffnung auf bessere, neue Konditionen. Das Modul 1 umfasst die Elektrifizierung und den Ausbau der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach, die Elektrifizierung und den Ausbau der Ammertalbahn zwischen Tübingen und Herrenberg sowie den Bau neuer Haltepunkte zwischen Metzingen und Tübingen. Die Gesamtkosten von etwa 122 Millionen Euro, werden von Bund und Land mit 95 Millionen Euro nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert. Damit profitiert das Vorhaben bereits von den in diesem Jahr eingeführten, höheren Fördersätzen des GVFG.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL sagte: „Um die Verkehrswende voran zu bringen, setzt sich das Land mit Nachdruck dafür ein, große Infrastrukturprojekte wie dieses voranzutreiben. Für mich ist die Regionalstadtbahn ein Schlüsselprojekt der nachhaltigen Mobilität für die Region Reutlingen/Tübingen. Daher freue ich mich, dass wir nun die Förderzusage für das bereits in Bau befindliche erste Modul einlösen können. Dies hat etwas länger gedauert, doch dafür kann die Region nun von den wesentlich verbesserten Förderkonditionen von Bund und Land profitieren. Der Eigenanteil der kommunalen Seite wird sich dadurch etwa halbieren.“

Thomas Reumann, Landrat von Reutlingen: „Die Erfolgsgeschichte der Ermstalbahn zeigt, dass sich die Menschen für die Schiene begeistern lassen. Das attraktive, verlässliche und bequeme Angebot der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb wird den ÖPNV zwischen Neckar und Alb auf ein neues Niveau bringen und wesentlich mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV bewegen. Von Anfang an lebt das Zukunftsprojekt unserer Regional-Stadtbahn von der Solidarität von Bund, Land und kommunaler Seite. Dass nunmehr das Förderverfahren für Modul 1 abgeschlossen ist, und Land und Bund unser Jahrhundertprojekt mit neuen Förderkonditionen besser fördern und sich der Eigenanteil der Kommunen verringert, ist ein großartiges Ereignis, von dem sehr viel Zuversicht für die weitere Umsetzung unserer Regional-Stadtbahn ausgeht. Herzlichen Dank an Bund und Land.“

Carsten Strähle, Vorstandsvorsitzender der Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG): „Wir danken dem Bund und dem Land für diese großartige Unterstützung. Dank dieser Förderung fährt die fast 150 Jahre alte Ermstalbahn, die vor 20 Jahren von einer Bürgerinitiative reaktiviert worden ist, in eine neue Zukunft.“ Der Förderbescheid würdige auch die mehr als 1000 ENAG-Aktionäre, deren Engagement die Nutzung der Strecke nach der Stilllegung in den 70er Jahren ermöglicht habe. Der erfreuliche Bescheid komme zudem aus historischer Sicht zum richtigen Zeitpunkt. „Denn am 27. Dezember 1873 ging die Ermstalbahn nach gut einjähriger Bauzeit in Betrieb.“  Bis Ende 2022 werde auch die Ammertalbahn zwischen Herrenberg und Tübingen danke der Hilfe von Bund und Land ausgebaut und ebenfalls elektrifiziert. „Dann können die Fahrgäste auf dem ersten Streckenast der Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB) zwischen Bad Urach und Herrenberg moderne Züge im 30-Minuten-Takt nutzen“, betonte Strähle.

Die Bauarbeiten konnten auf Grund der vom Verkehrsministerium erlassenen Unbedenklichkeitsbescheinigungen bereits begonnen werden, mit dem Ziel, Ende 2022 in Betrieb gehen zu können.

Das Gesamtvorhaben „Regionalstadtbahn Neckar-Alb“ soll in den kommenden Jahren mit weiteren Bauabschnitten fortgesetzt werden. So ist unter anderem die Vernetzung der Innenstädte von Tübingen und Reutlingen mit der Region Neckar-Alb durch den Neubau von Stadtbahnlinien als Straßenbahnen vorgesehen, die am Bahnhof mit den bestehenden Eisenbahnstrecken für umsteigefreie Fahrten verknüpft werden. Darüber hinaus soll auch die Elektrifizierung der Zollern-Alb-Bahn, der Killertalbahn und der Talgangbahn erfolgen.

Ergänzende Information: Bundes-GVFG

Grundsätzlich fördert der Bund große ÖPNV-Infrastrukturprojekte (Kostenvolumen von mehr als 10 bzw. 30 Millionen Euro der anerkannten zuwendungsfähigen Kosten) nach dem GVFG-Bundesprogramm. Der Fördersatz der Gesamtzuwendung bei der Regional-Stadtbahn (Fördertatbestände Neu- und Ausbau und Elektrifizierung) setzt sich zusammen aus dem Förderanteilen des Bundes und des Landes. Der Bund trägt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für Neu- und Ausbau- und 90 Prozent für Elektrifizierungsvorhaben. Das Land beteiligt sich darüber hinaus bei der Regional-Stadtbahn mit 57,5 Prozent der vom Bund nicht geförderten zuwendungsfähigen Bau- und Planungskosten. Den übrigen Teil der zuwendungsfähigen Kosten sowie die nicht-zuwendungsfähigen Kosten muss die kommunale Seite finanzieren.

Weitere Meldungen

Blühende Fläche neben dem Straßenverkehr
Straße

Wo Straßen aufblühen: Zehn Kommunen zeigen, wie Wandel gelingt

Mehrere Straßenschilder stehen in einem Schuppen nebeneinander.
Straße

Neue Werkstatt-, Wasch- und Fahrzeughalle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
bwegt

Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Ein Bagger lädt Schutt ab (Bidlerquelle: pixabay/wheel-loader-2580470/1920)
Albaufstieg

Albaufstieg freigegeben

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Baden-Württemberg veröffentlicht erstmals landesweites Verkehrsmodell

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Fahrplan

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Baumwiese (Bild: pixabay/ 2916763)
Straße

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Rad

Rekordrunde fürs Rad: Baden-Württemberg begeistert beim STADTRADELN 2025

Mannheimer Hafen bei Nacht (Bild: Staatliche Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim mbH, www.logistik-bw.de)
Hafen

Hafen Mannheim: Erprobter Dialog wird institutionalisiert

Straße

Straßenmeistereien bereit für Wintersaison

Rendering der Bahnsteighalle von Stuttgart 21 mit einem einfahrenden Zug.
Stuttgart 21

Bahn verschiebt Start von Stuttgart 21 erneut

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen